Diskussion:Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit
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Mal ganz abgesehen davon, dass hier kein Zitat belegt ist: Wo und wann wurde der Aufsatz veröffentlicht? --Bummler 08:18, 19. Jul 2005 (CEST)
Aus: Walter Benjamin: Das KUnstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Ders.: Gesammelte Schriften I, 2 (Werkausgabe Band 2), hg. v. Tiedermann, Rolf/Schweppenhäuser, Hermann. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1980, S. 471-508
Essay "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" erscheint 1936 gekürzt in Französisch, wurde erst posthum 1963 vollständig publiziert.
QUELLE: "Benjamin, Walter." Microsoft® Encarta® Enzyklopädie 2001. © 1993-2000 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
Eigene Zusammenfassung
Benjamin stellt fest, dass Kunstwerke immer reproduzierbar waren. Insofern ist die technische Reproduktion revolutionär. War es anfangs nur Graphik, wurde alsbald auch die Schrift re-produzierbar. Erst die Lithographie ermöglichte jedoch täglich neue Gestaltungen auf den Markt zu bringen. Photographie, resp. filmische Reproduktion, erlaubten die Schnelligkeit des Sprechers einzufangen und zu vervielfältigen (im Gegensatz zur Schrift, welche dem Sprechen unterlegen ist). Im weiteren wird die Reproduktion des Kunstwerks und Filmkunst studiert. Selbst bei der höchstvollsten Reproduktion fällt das Hier und Jetzt des Kunstwerkes aus. Dies macht jedoch gerade die Echtheit des Originales aus. Benjamin geht von einer Autorität des Originals aus, die bei einer technischen Reproduktion nicht mehr vorhanden ist. 1. Produkti-on ist selbstständiger als das Original, mittels Fotografie kann z. B. etwas hervorgehoben werden. 2. Das Abbild kann das Original in neue Situationen (Umgebungen) bringen. Die Reproduktion entwertet das Hier und Jetzt des Originals, berührt das Original an seinem empfindlichsten Kern. Diese Verletzbarkeit manifestiert seine Echtheit. Weiter sagt Benja-min, dass im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit die Aura des Kunstwerks verloren geht. Anstelle der Einmaligkeit steht seine Massenhaftigkeit, was zu einer Erschütterung des Tradierten führt und schliesslich in der Liquidierung des Traditionswertes am Kulturerbe en-det. Benjamin sagt weiter, dass die die Masse die Dinge einander räumlich und menschlich näher bringen will. Ebenfalls will sie die Einmaligkeit jeder Gegebenheit durch die Aufnahme (Re-produktion) überwinden. Man will in Form eines Abbildes Besitzer des Gegenstandes sein. Die Einzigartigkeit des Kunstwerks ist identisch mit seinem Eingebettetsein in den Zusam-menhang der Tradition. Diese Tradition ist jedoch etwas Lebendiges und kann sich in ande-ren unterschiedlichen Traditionszusammenhänge manifestieren: z. B. machten die Griechen aus der Venusstatue einen Kultus, erblickten die Klerikern in ihr einen unheilvollen Abgott. Bei beiden war man sich deren Einzigartigkeit – ihre Aura – bewusst, die ihren Ausdruck im Kult fand. Diese auratische Daseinsweise des Kunstwerks löst sich niemals von seiner Ritu-alfunktion. [...] Die Idee der reinen Kunst lehnt jegliche Vergegenständlichung ab. Die Rezeption von Kunstwerken kann sich auf den Kultwert oder den Ausstellungswert des Kunstwerkes konzentrieren. Neue Kunstformen kommen bei veränderten technischen Standards zum Vorschein. Als Para-digma erwähnt Benjamin den Dadaismus, der versucht, die Effekte des Films mit Mitteln der Malerei und Literatur zu erzeugen. Dadaisten wollen eine grundsätzliche Entwürdigung ihres Materials erreichen, eine Vernichtung der Aura ihrer Hervorbringung. Es ist gerade die Re-produktion, mit der sie ihre Werke markieren wollen, aber auch öffentliches Ärgernis erregen. Benjamin vergleicht die Leinwand des Filmes mit der Leinwand des Gemäldes. Kann sich der Zuschauer im Letzteren geistig versenken, so ist dies im Film nicht möglich, wo ständig neue Bilder folgen und aufkommende Gedanken ersetzen (Schockwirkung des Filmes). Für die Masse ist der Film eine Art Zeitvertreib, denn sie sucht Zerstreuung, wohingegen Kunst vom Betrachter Sammlung verlangt. Der vor dem Kunstwerk sich Sammelnde ver-senkt sich darein, dagegen versenkt die Masse ihrerseits das Kunstwerk in sich. Paridgma dafür sind die Bauten, welche sowohl Gebrauch als auch Wahrnehmung manifestieren. Benjamin argumentiert weiter, dass sich gewisse Aufgaben in der Zerstreuung lösen lassen. Betrachten eines Filmes im Kino schliesst Aufmerksamkeit nicht mit ein.
Differenziertere Sicht auf das Phänomen
Ich vermisse in dem Artikel eine etwas differenzierte Sicht auf das Phänomen der technischen Reproduzierbarkeit. Es ist keinesfalls ausschließlich negativ zu deuten: Benjamin sieht in dem Verfahren Chancen der Aufklärung einer breiten Gesellschaft die dank der Reproduzierbarkeit erst Zugang zu Kunstwerken erhalten und diese wahrnehmen kann. Die Zerstörung der Aura kann somit positiv bewertet werden, kann das Kunstwerk doch so aus der Tradition bzw. dem Rituellen herausgelöst und dem Politischen zugänglich gemacht werden. Das dies zu Benjamins Zeiten lediglich den Nationalsozialisten gelang ist allerdings im Text als Kritik zu finden.
Tja, hm. Das Positive an der "Zertrümmerung der Aura" hab ich tatsächlich nur angedeutet. Es kommt als eine Reflexion auf die Kritik Scholems. Ich glaub aber, daß jeder allein schon an der Wortwahl Benjamins leicht sehen kann, wie theoretisch diese positive Hoffnung war. Umgekehrt sind ja auch seine Formulierungen dieser Hoffnung sehr vage, um nicht zu sagen esotherisch für Benjamin selber. Das kann man sicher vertiefen. Ich finde daß das hier vielleicht zu weit führt, aber wenns einer gut schreibt und dokumentiert, why not. --M.sack 01:40, 21. Jul 2006 (CEST)
falsche zitat
"eine Kontinuität, die wohl vor allem darin begründet ist, daß ich mir durch all die Jahre hindurch einen immer genaueren und kompromißloseren Begriff von dem, was ein Kunstwerk ist, zu machen gesucht haben."
müsste aus grammatischer sicht "habe" heißen. will aber nicht leichtfertig herumpfuschen. kann jemand das zitat überprüfen?
--Haascht 18:40, 19. Dez. 2006 (CET)
ähnliches gilt für den letzten absatz "zitate". weder sind die zitate belegt, noch können sie 100% korrekt sein. diese häufung von doppel-s gibt es meines wissens nur in der schweiz. bitte überprüfen! --Haascht 18:45, 19. Dez. 2006 (CET)
Also der Titel "falsches Zitat" ist wohl bissel übertrieben bei einem Tippfehler. Hast natürlich recht mit "haben". Habs sofort korrigiert. Der Abschnitt "Zitate" ist nicht von mir, scheint aber inhaltlich o.k. - die Quelle ist billiger Weise der Kunstwerkaufsatz selber - und die "häufung von doppel-s", hat das mit dieser albernen neuen Rechtschreibung zu tun? --M.sack 08:10, 21. Dez. 2006 (CET)
Was da zitiert wird ist schon klar, aber wo, an welcher Stelle ist die Frage! Was die Doppel-s angeht, die waren vor der Reform auch nicht korrekt so... zB genießen! was die überschrift der diskussion angeht, die habe ich korrigiert ;) --Haascht 00:01, 5. Jan. 2007 (CET)