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Seneca

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Seneca nach einer Zeichnung von Peter Paul Rubens

Lucius Annaeus Seneca, genannt Seneca der Jüngere (* etwa 4 v. Chr. in Corduba; † 65 n. Chr. in der Nähe von Rom), war ein römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher, Staatsmann und als Stoiker einer der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. Ab dem Jahr 48 war er der Erzieher des späteren Kaisers Nero. Zu dessen Vorbereitung in der Herrscherfunktion verfasste er eine Denkschrift darüber, warum es weise sei, als Herrscher Milde walten zu lassen (de clementia). Senecas Bemühen, Neros eigensüchtig ausschweifendem Temperament zu steuern, war jedoch kein dauerhafter Erfolg beschieden. Zuletzt wurde er vom Kaiser der Beteiligung an der pisonischen Verschwörung beschuldigt und zur Selbsttötung genötigt.

Leben und Werk als Einheit

Ausdrückliche Rückbezüge Senecas auf die eigene Biographie sind in seinen Werken äußerst selten. In dieser Hinsicht machte er wenig von sich her, obwohl er von der Bedeutung seiner schriftlichen Hinterlassenschaft für die Nachwelt überzeugt war.[1] Senecas autobiographisches Schweigen hat erhebliche Probleme vor allem bezüglich der Datierung seiner Werke zur Folge, sodass insbesondere für die Abfolge seiner Tragödiendichtung kaum Anhaltspunkte gegeben sind. Dennoch legen die einschlägigen Seneca-Biographien eine mehr oder minder enge Verbindung der Schriften Senecas mit seiner jeweiligen Lebenssituation nahe. Sein Philosophieren bestand nicht in der Schaffung eines neuen gedanklichen Systems, sondern wesentlich in der Anwendung der stoischen Lehre „nach Maßgabe der jeweiligen besonderen Lebenslage und Lebensnotwendigkeit“.[2]

Dabei hat er – unter ausdrücklicher Ablehnung jeglicher dogmatischen Einengung[3] – seine Verwurzelung in der stoischen Philosophie auch in den Spätschriften noch deutlich betont.[4] Senecas wechselvoller Lebenslauf hat ihm mehrfach abverlangt, sich auf Schicksalswenden einzustellen; und er konnte sie in stoischer Manier gutheißen: „Menschen von Wert mühen sich ab, bringen Opfer, lassen sich opfern, und aus eigenem Willen! Nicht brauchen sie vom Schicksal gezogen zu werden, sie folgen ihm, und sie halten Schritt. Hätten sie gewusst, wären sie ihm vorausgegangen.“[5] Die Vielfalt der Erfahrungen im politischen Leben und die unterschiedlichen Rollen, die er selbst dabei übernommen hat, sind in Senecas philosophischen Schriften verarbeitet. Aus ihnen resultieren – und dies war Seneca durchaus bewusst – je nach besonderer persönlicher und politischer Lage unterschiedliche Optionen ethisch verantwortbaren Handelns.[6]

Leben

Lucius Annaeus Seneca wurde in Corduba im heutigen Spanien als zweiter Sohn von Helvia und Lucius Annaeus Seneca (Seneca dem Älteren) geboren, der ein erfolgreicher Rhetor war. Sein älterer Bruder Gallio war Proconsul in Achaia, wo er um 53 dem Apostel Paulus begegnete. Seneca war ein Onkel des Dichters Lucan.

In Rom genoss er eine Ausbildung in Rhetorik und stoischer Philosophie. In der Folge konnte er als Schriftsteller und Redner Erfolge verbuchen. Unter Kaiser Claudius wurde Seneca 41 des Ehebruchs mit Livilla, einer Schwester des Caligula, bezichtigt und nach Korsika verbannt. Nach der Heirat des Claudius mit Agrippina (49) holte ihn diese als Erzieher ihres Sohnes Nero nach Rom zurück. Nach der Thronbesteigung Neros wurde Seneca 54 zusammen mit dem Präfekten Sextus Afranius Burrus dessen Berater.

Im Jahr 65 wurde Seneca angeklagt, an der Verschwörung des Piso zur Ermordung des Kaisers beteiligt gewesen zu sein. Ohne Gerichtsurteil wurde er von Nero zum Selbstmord gezwungen. In Anwesenheit seiner Freunde öffnete sich der Philosoph die Pulsadern. Außerdem trank er Gift aus dem Schierlingsbecher, mit dem schon Sokrates hingerichtet wurde. Tacitus verfasste einen Bericht über den Tod Senecas und seiner Frau Pompeia Paulina, die ihm in den Tod folgen wollte. Paulina, die sich bei ihrem Selbstmordversuch in einem anderen Raum aufhielt als Seneca und sich bereits die Adern aufgeschnitten hatte, wurde auf Neros Befehl verbunden und zum Weiterleben gezwungen. Sie lebte daraufhin nur noch wenige Jahre.

Philosophie

Das Studium der Philosophie sah Seneca als Methode an, den Weg der Weisheit zu gehen und damit nach und nach ein glückliches Leben zu erreichen. (Briefe an Lucilius 16,1) Er selbst will der Nachwelt den rechten Weg, den er erst spät erkannt habe, weisen (Briefe an Lucilius 8,2f) und bezeichnet die Briefe an Lucilius als Zusammenfassung seiner philosophischen Lehre.

Seneca befasste sich mit Fragen der rechten Lebensführung, insbesondere der Ethik. Er sah die Gelassenheit als oberste Tugend an: „Das höchste Gut ist die Harmonie der Seele mit sich selbst.“[7] Neben Mark Aurel zählt er zu den wichtigsten Vertretern der römischen Stoa. Die Vernunft bezeichnete er als „Teil des göttlichen Geistes, versenkt in den menschlichen Körper“.[8]

Die Pflichterfüllung sah Seneca als Dienst am Menschen. Es sei die Pflicht jedes Einzelnen, Gutes zu tun. „Geben wir so, wie wir selbst empfangen möchten: vor allem gern, rasch und ohne jedes Zögern.“ In seiner Schrift De clementia forderte er den Herrscher zur Milde auf. Die Tyrannis als Staatsform lehnte er ab. Gesetze seien erforderlich, um dem Laster zu begegnen.[9]

Weiterhin forderte Seneca dazu auf, sich tätig am politischen Leben zu beteiligen und soziale Aufgaben zu übernehmen. Ziel sei es, den Mitbürgern zu dienen und sich damit selbst zu befreien. Er pries die Freundschaft und Geselligkeit. Es sei unglückseliger, einem anderen zu schaden, als selbst Schaden zu erleiden, Hilfsbedürftigen solle man die Hände reichen. Ein glückliches Leben könne nur derjenige führen, der nicht nur an sich selbst denke und alles seinem Vorteil unterordne. Glück spende die Fähigkeit zur Freundschaft mit sich selbst und anderen. Besonders jedoch müsse man Pessimisten aus dem Weg gehen, die über alles jammern. Er beschäftigte sich überdies mit der Frage, ob es einen Widerspruch zwischen der stoischen Lehre und seinem Reichtum gäbe und bemerkte, dass der Weise nicht zur Armut verpflichtet sei, sofern er sein Geld ehrlich ohne Machenschaften verdient habe.[10] Nur müsse er auch fähig sein, stoffliche Güter aufzugeben.

Der Philosoph sah sich als Weltbürger: „Daher sind wir Stoiker (...) nicht auf die Mauern einer einzigen Stadt beschränkt, sondern stehen im Austausch mit dem gesamten Erdkreis und erkennen in der ganzen Welt unser Vaterland.“[11]

Sklaven bezeichnete Seneca als Mitmenschen. Sein Grundsatz lautete: „Behandele deinen Untergebenen so, wie du von deinem Vorgesetzten behandelt werden möchtest. Sei mild zu deinem Sklaven, geh auch freundschaftlich mit ihm um, ... hole seinen Rat ein, bitte ihn an deinen Tisch ... Sie (Sklaven) sind nicht unsere Feinde, wir machen sie erst dazu.“[12] Seneca gehört damit zu den wenigen Denkern der Antike, die sich kritisch mit der Sklaverei auseinander gesetzt haben.

Sein Bild von Frauen und Kindern blieb eher der Tradition verhaftet: „So ist der Zorn vor allem eine Untugend von Frauen und Kindern. ... Ja, auch Männer haben kindische und weibische Charakterzüge.“[13] Die römische Sitte, „missgestaltete“ Kinder nach der Geburt zu töten, bejahte er.“[14]Anderserseits sah er jedoch die Schwächen der Frauen als Folgen mangelnder geistig-moralischer Erziehung an. So schrieb er zum Beispiel in „Ad Marciam de consolatione“ XVI 1: “Wer aber dürfte behaupten, die Natur sei böswillig mit der Frauen Charakter verfahren und habe ihre sittlichen Fähigkeiten beschränkt? Die gleiche, glaub mir, Spannkraft haben sie, die gleiche Fähigkeit, wenn es nur beliebt, zum Ehrenhaften; Schmerz und Anstrengung ertragen sie in gleicher Weise, wenn sie es gewohnt sind.“ Und in der Trostschrift für seine Mutter Helvia nahm er explizit gegen das von seinem Vater vertretene und innerfamiliär durchgesetzte konservative Frauenbild Stellung: „Hätte doch wenigstens der Männer Bester, mein Vater, weniger den Anschauungen der Vorfahren unterworfen, gewünscht, du solltest nach den Lehren der Weisheit lieber erzogen als nur flüchtig eingeführt werden! Nicht brauchtest du dir jetzt zu verschaffen Hilfe gegen das Schicksal, sondern [nur] hervorzuholen. Wegen der Frauen, die sich mit Wissenschaft nicht um der Weisheit willen beschäftigen, sondern sich mit ihr für einen gehobenen Lebensstil ausstatten, hat er dir zu wenig, dich wissenschaftlicher Arbeit hinzugeben, gestattet.“ (XVII 4)

Seneca betrachtete sich selbst als unvollkommenen Weisen: „Ich preise das Leben, nicht wie ich es führe, sondern wie ich weiß, dass es geführt werden muss.“ Im Unterschied zu den frühen griechischen Vertretern der Stoa stand er Gefühlen nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber. Jedoch riet er, Zornesausbrüche zu meiden. Ebenso müssten andere Affekte und Leidenschaften wie Lust, Unlust, Begierde und Furcht überwunden werden. Erstrebenswert und erlernbar seien hingegen Gefühle von Glück und Freude. Glücklich sei nicht derjenige, der über viel Geld verfüge, sondern derjenige, dessen Gut geistiger Natur sei. Der Glückliche „kennt keinen, mit dem er tauschen möchte.“ Seneca versuchte, seine Philosophie in die Praxis umzusetzen und sah dabei keinen Widerspruch zwischen der stoischen Lehre und seinem Reichtum: Er bemerkte, dass der Weise nicht zur Armut verpflichtet sei, sofern er sein Geld ehrlich verdient habe.[15] Nur müsse er fähig sein, stoffliche Güter aufzugeben.

Für Seneca war das Schicksal vorherbestimmt. Der Mensch könne sein Schicksal annehmen und es aus eigenem Wollen im Sinne seiner Freiheit bejahen oder es ablehnen. Er könne sich aber gegen Schicksalsschläge in Maßen auch geistig wappnen. Da der Tod naturgegeben sei, gelte: „Gewährt uns die Gottheit noch den morgigen Tag, wollen wir ihn in Freuden annehmen ...“[16] „Alles Künftige ist ungewiss. Lebe jetzt gleich.“[17]

Die Selbsttötung wird von Seneca nicht kategorisch ausgeschlossen. Den Tod bezeichnet der Philosoph als „Nicht-Sein“, d. h.: „Nach mir wird das, was vor mir war.“ Im Leben hat der Mensch allerdings Schuld auf sich geladen, so dass er im Gegensatz zur Lehre des Epikur die Welt in der Regel schlechter verlässt als er sie betreten hat. Nur der Weise stirbt so sorglos, wie er geboren wird. (Briefe an Lucilius 22)

Erkenntnisse sah Seneca als historisch gewachsen an. Sie beruhten auf der Weisheit ihrer Entdecker. Jeder könne dieses Erbe durch eigene geistige Leistungen vergrößern.

Werk

Seneca sah sein Werk in erster Linie als Anleitung zur praktischen Lebensgestaltung. Sein Schaffen umfasst eine Satire, einen meteorologischen Essay, verschiedene philosophische Schriften, 124 Briefe, die sich mit moralischen Fragen befassen, und zehn Trauerspiele. Seine Reden, die ihn zu seiner Zeit berühmt gemacht haben, sind verloren gegangen. Im 4. Jahrhundert n. Chr. tauchte ein gefälschter Briefwechsel mit dem Apostel Paulus auf, was Hieronymus dazu brachte, Seneca als christlichen Heiligen zu sehen. Seiner Philosophie wurde zeitweilig eine Nähe zum Christentum nachgesagt.

Sein Stil ist knapp, klar und deutlich, bisweilen scharf. Er verwendet rhetorische Fragen und bedient sich gern kurzer Aphorismen. Seneca formuliert Thesen und Antithesen und setzt überzeugende Metaphern ein, um sein Denken zu verdeutlichen, den Leser zu überraschen und dessen Neugierde zu wecken.

Senecas Auffassung stoischer Philosophie beeinflusste die Entwicklung der Ethik. Seine Schauspiele hatten maßgeblichen Einfluss auf die tragischen Dramen der Renaissance, insbesondere im elisabethanischen England des 16. Jahrhunderts.

Schriften in Auswahl

  • Apokolokyntosis (andere Titel: Divi Claudii apotheosis oder Iudus de morte Claudii) ("Verkürbissung" (Veräppelung) von Kaiser Claudius durch Seneca)
  • Naturales quaestiones
  • Dialoge
    • De Providentia
    • De Constantia Sapientis
    • De Ira
    • De Consolatione ad Marciam
    • De Vita Beata ("Vom glücklichen Leben" / "Das glückliche Leben")
    • De Otio
    • De Tranquillitate Animae ("Über die Ausgeglichenheit der Seele")
    • De Brevitate Vitae - ("Von der Kürze des Lebens") Essay, der ausführt, dass man im Heute und nicht im Morgen leben soll, und dass das Ziel des Lebens mehr Muße, nicht mehr Arbeit ist
    • De Consolatione ad Polybium
    • Ad Helviam matrem
  • De Clementia ("Über die Güte", an Nero)
  • De Beneficiis
  • Epistulae morales ad Lucilium - Sammlung von 124 Briefen an Lucilius über die (spätstoische) Ethik
  • 10 Tragödien
    • Hercules Furens (Der wildgewordene Herkules)
    • Troades (Die Troerinnen)
    • Medea
    • Phoenissae (Die Phönizischen Frauen)
    • Hercules Oetaeus (Herkules auf Oeta)
    • Phaedra
    • Aganiemno (Agamemnon)
    • Thyestes
    • Oedipus
    • Octavia (möglicherweise Seneca nur zugeschrieben)

Literatur

Quellenwerke/Ausgaben

  • L. Annaei Senecae Philosophi Opera Omnia. Ad optimorum librorum fidem accurate edita. Ed. stereotyp. C. Tauchnitiana. 4 Bde. Lipsiae Holtze 1911.
  • L. Annaeus Seneca. Philosophische Schriften. Hrsg. von Manfred Rosenbach. Erster Band. 5. Aufl. Darmstadt 1995
  • L. Annaeus Seneca. Philosophische Schriften. Hrsg. von Manfred Rosenbach. Zweiter Band. 4. Aufl. Darmstadt 1993
  • Lucius Annaeus Seneca. Philosophische Schriften. Hrsg. von Otto Apelt. Meiner, Hamburg 1993, ISBN 3-7873-1129-7
  • Seneca Brevier. übersetzt und herausgegeben von: Ursula Blank-Sangmeister. Reclam, Stuttgart 1996, ISBN 3-15-040032-5
  • Seneca: Sämtliche Tragödien. Lateinisch und deutsch. Band 1: Herkules furens, Trojanerinnen, Medea, Phaedra, Octavia. Übersetzt und erläutert von Theodor Thomann. Zürich u.a., 1978 (2.A.)
  • Seneca: Sämtliche Tragödien. Lateinisch und deutsch. Band 2: Ödipus, Thyestes, Agamemnon, Herkules auf dem Öta, Phönissen. Übersetzt und erläutert von Theodor Thomann. Zürich u.a., 1969
  • Heinz Berthold (Übers. und Hrsg.): Seneca: Handbuch des glücklichen Lebens. Anaconda, Köln 2005, ISBN 3-938484-44-6.

Sekundärliteratur

  • Luciano De Crescenzo: Die Zeit und das Glück. (italienischer Titel Il tempo e la felicità) München 2002, ISBN 3-442-72963-7
  • Manfred Fuhrmann: Seneca und Kaiser Nero. Eine Biographie. Frankfurt a.M. 1999 (Originalausgabe: Berlin 1997), ISBN 3-596-14284-9
  • Marion Giebel: Seneca. Reinbek 1997
  • Eckard Lefèvre: Senecas Tragödien. Darmstadt 1972
  • Gregor Maurach: Seneca. Leben und Werk. 4. Aufl. Darmstadt 2005, ISBN 3-534-15000-7
  • ders. (Hrsg.): Seneca als Philosoph. 2. Aufl. Darmstadt 1989
  • Marc Rozelaar: Seneca. Eine Gesamtdarstellung. Amsterdam 1976
  • Klaus Schlagmann: Ödipus – komplex betrachtet. Saarbrücken 2005, ISBN 3-9805272-3-9
  • Villy Sörensen: Seneca. Ein Humanist an Neros Hof. München 1984 (dän. Originalausgabe: Kopenhagen 1977)
  • Paul Veyne: Weisheit und Altruismus. Eine Einführung in die Philosophie Senecas. Frankfurt a.M. 1993, ISBN 3-596-11473-X

Einzelnachweise

  1. „Was Epikur seinem Freunde versprechen konnte, das verspreche ich dir, Lucilius: ich werde Kredit bei der Nachwelt haben, ich kann Namen mitnehmen, auf dass sie mit mir überdauern.“ Zitiert nach Fuhrmann, S. 299; vgl. Maurach 2005, S. 174, Giebel, S. 112.
  2. Maurach 2005, S. 1.
  3. „Das gefällt auch den Stoikern, werde ich zeigen, nicht, weil ich mir das Gesetz auferlegt hätte, nichts gegen das Wort Zenons oder Chrysippos’ zu begehen, sondern weil die Sache selber es zulässt, mich anzuschließen ihrer Auffassung …“ (Über die Muße III 1; zit. n. Rosenbach (Hrsg.) 4. Aufl. 1993, 2. Bd., S. 85).
  4. „Wir Stoiker behaupten nicht (negant nostri), der Weise werde in einem beliebigen Staatswesen eine Tätigkeit übernehmen …“ (Über die Muße VIII 1; zit. n. Rosenbach (Hrsg.) 4. Aufl. 1993, 2. Bd., S. 97).
  5. Über die Vorsehung V 4; zit. n. Rosenbach (Hrsg.) 5. Aufl. 1995, 1. Bd., S. 31.
  6. „Wie immer also sich der Staat gibt, wie immer das Schicksal es zulässt, so werden wir uns entweder entfalten oder kleiner machen, jedenfalls werden wir uns regen und nicht gebannt von Furcht starr sein. […] Aber du musst, wenn du in eine der Öffentlichkeit weniger günstige Zeit gerätst, mehr dich der Muße und der Wissenschaft widmen, und nicht anders als bei gefahrvoller Seefahrt solltest du sofort einen Hafen anlaufen, noch solltest du warten, bis die Verhältnisse dich entlassen, sondern dich selber von ihnen trennen.“ (Über die Seelenruhe V 4-5; zit. n. Rosenbach (Hrsg.) 4. Aufl. 1993, 2. Bd., S. 129).
  7. De vita beata, VIII, 6: Summum bonum esse animi concordiam.
  8. Epistulae ad Lucilium 66,12. Zitiert nach: Seneca-Brevier. Ubers. u. hrsg. Ursula Blank-Sangmeister. Philipp Reclam jun., Stuttgart 1996, S. 238.
  9. Epistulae ad Lucilium 90. In: Seneca-Brevier a.a.O. S. 69. Seneca geht hier von der Vorstellung eines „Goldenen Zeitalters“ aus, in dem die Menschen natürlich, glücklich und friedlich von den Weisen regiert, lebten. Ebenso in: De beneficiis 2,28,1, a.a.O. S. 67, wo er schreibt: „Dieselben Anfänge haben alle Menschen, denselben Ursprung; niemand ist vornehmer als ein anderer, außer wenn er sich durch eine aufrechte und aufgrund guter Charaktereigenschaften bessere Gesinnung auszeichnet.“
  10. De vita beata 23. In: Seneca-Brevier a.a.O. S. 254.
  11. De tranquillitate animi 4,4.. In: Seneca-Brevier a.a.O. S. 112.
  12. Epistulae ad Lucilium 44. In: Seneca-Brevier. Ubers. u. hrsg. Ursula Blank-Sangmeister. Philipp Reclam jun., Stuttgart 1996, S. 90.
  13. De ira 1,20. In: Seneca-Brevier a.a.O. S. 227. Auch: „Die Frau an sich ist unvernünftig, und falls man ihr keine Kenntnisse vermittelt und nicht viel Erziehung zukommen läßt, ein wildes Tier, maßlos in seinen Begierden.“ De Constantia sapientis 14,1. In: Seneca-Brevier a.a.O. S. 84.
  14. De ira 1,15. In: Seneca-Brevier ebda.
  15. De vita beata 23. In: Seneca-Brevier a.a.O. S. 254.
  16. Epistulae ad Lucilium 12,9. In: Seneca-Brevier a.a.O. S.165.
  17. De brevitate vitae 9,1. In: Seneca-Brevier a.a.O. S. 171.

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