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Eisenbahnverkehr in Frankfurt am Main

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Frankfurt am Main ist ein wichtiger Knotenpunkt im deutschen und europäischen Eisenbahnverkehr. Nach Passagieren und Zügen pro Tag ist der Hauptbahnhof der größte Bahnhof in Europa. Zahlreiche Bahnstrecken des Regional- und Fernverkehrs gehen von Frankfurt aus. Darüber hinaus ist Frankfurt bereits seit 1839 Eisenbahnstadt und weist daher eine lange und interessante Verkehrsgeschichte auf.

Geschichte der Eisenbahnen in Frankfurt bis 1888

Die Westbahnhöfe vor 1888.
Der Hanauer Bahnhof, 1893.

Frankfurt ist seit 1839 Eisenbahnstadt und weist eine lange und interessante Verkehrsgeschichte auf.

Das Rhein-Main-Gebiet bot bis zum Ende des Preußisch-Österreichischen Kriegs 1866 ein Musterbeispiel für die Kleinstaaterei. Hier trafen auf engstem Raum nicht weniger als fünf souveräne Staaten zusammen. Gleichwohl wuchs Frankfurt zu einem bedeutenden Eisenbahnknotenpunkt heran. Maßgebend dafür war die günstige geographische Lage der Stadt, ihre traditionelle Funktion als Messe- und Handelsstadt und ihre politische Bedeutung als Sitz der Organe des Deutschen Bundes.

Die Bahnstrecken, die nach Frankfurt führten, entstanden als einzelne Linien. Jede hatte ihren eigenen Endbahnhof in Frankfurt und wurde von einer eigenen Gesellschaft betrieben:

1848 nahmen zwei weitere Bahnen, die mainaufwärts führen, ihren Betrieb auf:

  • Vom Hanauer Bahnhof an der heutigen Zobelstraße führte die private Frankfurt-Hanauer Eisenbahn auf dem rechten Mainufer nach Hanau. Sie wurde 1854 in Richtung Aschaffenburg verlängert und schloss an die Ludwigs-West-Bahn der Königlich Bayerischen Staatsbahn an.
  • Auf dem linken Mainufer lag der Bahnhof Sachsenhausen, von wo 1846-1848 die Main-Neckar-Eisenbahn nach Heidelberg abfuhr. Danach verkehrten hier die Züge der staatlichen Frankfurt-Offenbacher Eisenbahn, die vom Main-Neckar-Bahnhof kommend weiter nach Offenbach fuhren. Als dann ab 1873 die staatliche Bebraer Bahn von Hanau kommend über Offenbach und den neuen Südbahnhof in Sachsenhausen auf einer weithin veränderten Trasse zum Main-Neckar-Bahnhof fuhr, beschränkte sich die Frankfurt-Offenbacher Eisenbahn auf den Verkehr zwischen den alten Bahnhöfen Sachsenhausens und Offenbachs, den später so genannten "Lokalbahnhöfen".
  • Die Stadt Frankfurt baute auf dem rechten Mainufer eine Verbindungsbahn zwischen dem Endbahnhof der Frankfurt-Hanauer Eisenbahn und den Frankfurter Westbahnhöfen. Sie wurde seit 1859 von Güterzügen und ab 1869 auch von Personenzügen befahren und ist noch heute städtisches Eigentum.

Das Eisenbahnnetz im Rhein-Main-Gebiet erhielt ferner durch die Strecken der privaten Hessischen Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft (HLEB) erheblichen Zuwachs:

  • Als erste wurde 1863 die "Mainbahn" nach Mainz eröffnet. Ihre Züge benutzten den Bahnhof der Main-Neckar-Eisenbahn und folgten ihr bis zur Station Louisa, wo sie nach Westen abzweigten. Dazu kam noch eine Verbindungsbahn vom Südbahnhof, die am Forsthaus einmündete.
  • Im Bahnhof Goldstein (heute: Stadion zweigte die Riedbahn ab, auf der ab 1879 die Züge der HLEB von Frankfurt über Goddelau-Erfelden nach Mannheim verkehrten.
  • Schon seit dem Jahre 1877 konnte man mit der von der Hessischen Ludwigs-Eisenbahn betriebenen Main-Lahn-Bahn von Höchst über Hofheim durch den Taunus ins Lahntal nach Limburg fahren.

Zwei weitere Stichbahnen führten an den Fuß des Taunus:

Heutige Bahnstrecken ab Frankfurt

Name Strecken-
nummer
KBS Verlauf Anmerkung
Taunus-Eisenbahn 3603 645.1 Frankfurt HbfWiesbaden Hauptbahnhof Hier fahren S-Bahnen der Linie S1, Regionalexpresszüge und Güterverkehr
Main-Lahn-Bahn 3610 627, 645.2 Frankfurt Hbf – Limburg an der Lahn Hier fahren S-Bahn-Linie S2 (bis Bf Niedernhausen) und Regionalexpresszüge.
Königsteiner Bahn (K-Bahn) 9360 646 Frankfurt Hbf – Königstein im Taunus S-Bahn-ähnlicher Vorortverkehr mit Dieseltriebwagen; Betriebsführung: HLB
Sodener Bahn 3640 643 Frankfurt-HöchstBad Soden am Taunus Älteste Nebenbahn Deutschlands; Betriebsführung: HLB
Kronberger Bahn 3615 645.3; 645.4 Frankfurt-RödelheimKronberg Hier fahren S-Bahn-Linien S3 (bis Niederhöchstadt) und S4
Limesbahn 3641 645.3 Niederhöchstadt – Bad Soden
Homburger Bahn 3611 637; 645.5 Frankfurt (Main) WestbahnhofFriedrichsdorf) Hier fährt die S-Bahnlinie S5 und auch die die Taunusbahn (Hochtaunus) nach Brandoberndorf
Main-Weser-Bahn 3900 630; 645.6 Frankfurt Hbf – Kassel Hier fährt die S-Bahnlinie S6 bis Friedberg; wichtige Linie des Güterverkehrs
Frankfurt-Hanauer Eisenbahn 3660 349;351;640 SüdbahnhofHanau Hauptbahnhof Die Strecke dient dem Güter-, Regional- und Fernverkehr; Trasse einer künftigen nordmainischen S-Bahn (S7)
Bebraer Bahn 3600
3680
349; 351; 615; 645.8; 645.9 Frankfurt Hbf – Bebra Fern- und Regionalverkehr; S1 und S2 bis Offenbach Ost, S8 (bis Hanau Hbf) ab Offenbach Ost auf eigener Trasse (3680)
Main-Neckar-Bahn 3601
3688
3655
645.3; 645.4; 647; 650 Frankfurt Hbf – Heidelberg Hauptbahnhof Wichtige Strecke des Güter-, Regional- und Fernverkehrs; S3 und S 4 sowie Dreieichbahn je auf eigener Trasse
Riedbahn 4010 645.7; 655 Frankfurt Hbf – Mannheim Hauptbahnhof Wichtige Strecke des Güter-, Regional- und Fernverkehrs; S7 bis Riedstadt-Goddelau
Mainbahn 3520 471; 645.8; 645.9 Mainz Hauptbahnhof – Frankfurt Hbf Wichtige Strecke des Güter-, Regional- und Fernverkehrs; S8 und S9
NBS Frankfurt–Köln 2690 472 Flughafen-FernbahnhofKöln
Städtische Verbindungsbahn ohne Planverkehr Frankfurt-GriesheimFrankfurter Osthafen Betreiber: Hafenbetriebe der Stadt Frankfurt am Main; Museumsverkehr durch die Historische Eisenbahn Frankfurt
Flughafenbahn 3683 471; 645.8; 645.9 Frankfurt Hbf – Kelsterbach Regional- und S-Bahn-Verkehr: S8 und S9

Bahnhöfe in Frankfurt

Der Hauptbahnhof

Siehe: Liste Frankfurter Bahnhöfe

Siehe auch

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