S-Bahn Rhein-Ruhr
S-Bahn Rhein-Ruhr | |
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Verkehrsverbünde | Rhein-Ruhr, Rhein-Sieg |
Linien | 13 |
Gesamtlänge | 676 km |
Haltepunkte | 124 |
Takt | 20 Min Wochentage tagsüber 30 Min abends, Wochenenden 60 Min Außenäste |
Fahrzeuge | BR 143+x-Wagen, ET 423 ET 420 (S 7, S 9) Talent (S 28) |



Die S-Bahn Rhein-Ruhr ist ein multizentrisches S-Bahn-Netz im westlichen Nordrhein-Westfalen. Es erfasst die Europäische Metropolregion Rhein-Ruhr, zu dem das Ruhrgebiet und Rheinland als Verdichtungsräume gerechnet werden.
Das S-Bahn-Netz wurde 1967 mit der Strecke von Ratingen Ost nach Düsseldorf eingeweiht und besteht heute aus 13 Linien. Vorläufer der Rhein-Ruhr-S-Bahn war der so genannte Bezirksschnellverkehr. Auf der Strecke Essen–Düsseldorf wurden Dampfwendezüge mit den Baureihen 78 und 65 im Bezirksschnellverkehr eingesetzt. Heute kommen hauptsächlich elektrische Wendezüge aus Loks der Baureihe 143 und x-Wagen, daneben aber auch die Baureihe 420 und Baureihe 423 und auf der von der Regiobahn GmbH betriebenen S 28 TALENT-Triebzüge zum Einsatz.
In den S-Bahnen gelten die Tarife des Verkehrsverbundes VRR oder des Verkehrsverbundes VRS. Die Linien S 6 und S 11 fahren auf den Gebieten beider Verkehrsverbünde. In Düren (S 12) schließt sich der Aachener Verkehrsverbund an, innerhalb Unnas (S 4) gilt der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe.
Linien
Kursbuchstrecken 450.x und 450.xx, Stand 10. Dezember 2006.
Fahrplan
Der Taktverkehr genügt mittlerweile seit Jahren je Linie folgendem Prinzip:
- 20-Minuten-Takt: Werktag außer Samstag tagsüber
- 30-Minuten-Takt: Samstag, Sonn- und Feiertag tagsüber sowie täglich abends
Der Fahrplan ist merkbar, weil es eine beiden Betriebskonzepten gemeinsame Komponente (Grundtakt) gibt, nämlich den Stundentakt. Dessen Kenntnis erlaubt spontan und auch ohne Rechnerzugang die ungefähre Abschätzung des gerade gültigen Fahrplans. Die Angabe 36 der Verkehrsminute beispielsweise bedeutet dann:
- Verkehrsminuten 16, 36, 56 während der Gültigkeit des 20-Minuten-Taktes
- Verkehrsminuten 06, 36 während der Gültigkeit des 30-Minuten-Taktes
Betriebliche Konsequenzen
Ohne dass die Gültigkeit des Stunden-Grundtaktes davon beeinträchtigt würde, kommt es montags bis freitags beim Übergang vom Tages- zum Abendverkehr zum Entfall von Zügen oder sonstigen Brüchen des üblichen Laufwegs bei folgenden Linien, Richtungen und Zwischen-Haltestellen. Manche der Brüche bestehen nur in einer Aufenthaltsverlängerung um 10 Minuten.
Überall dort, wo sich zwei oder mehr Linien überlagern, stellt sich die Frage nach günstigen Zeitintervallen zwischen den Linien. Günstig sind sie bei zwei Linien dann, wenn deren 60-Minuten-Grundtakte 9 bis 12 Minuten auseinander liegen, da diese Abstände dann auch im 20- wie im 30-Minuten-Takt gelten und in beiden Takten zu akzeptabler Stetigkeit (und Fahrzeug-Auslastung) auf der Strecke führen. Weitere Überlagerungen sind nicht ganz so gut, aber dennoch brauchbar.
Ausnahmen und Anmerkungen
Die S 2 verkehrt in Dortmund mit Zuggruppen von/nach Essen und Duisburg sowie zeitweise Recklinghausen. Auf den Strecken Gelsenkirchen–Essen und Gelsenkirchen–Essen/Altenessen–Oberhausen-Duisburg gilt bei der S-Bahn stets nur Stundentakt. Die darüberhinaus zwischen Dortmund und Herne verkehrende(n) Zuggruppe(n) der S 2 fährt bzw. fahren von/nach Essen und (nur montags bis freitags tagsüber) Recklinghausen (und hierbei nicht über Wanne-Eickel, sondern im Gleisdreieck daran vorbei). Samstags, sonn- und feiertags sowie abends wartet die Zuggruppe Essen der S 2 in Wanne-Eickel die 10 Minuten ab, damit die Fortsetzung zwischen diesem und Dortmund in den dann 30- statt 20-Minuten-Takt passt. Geringfügige Ausnahme bei der Symmetriezeit ist: Linie S2 kann in Essen Hbf zeitweise zur Minute 00 ankommen, obwohl sie zur Minute 07 zurückfährt. Die S 5 verkehrt in Dortmund (ohne Aufstockung) mit Zuggruppen von/nach Witten und Hagen, wovon letzte stets und erste montags bis freitags tagsüber in die S 8 übergehen. Die Linie S6 wird in der HVZ zwischen Ratingen Ost und Langenfeld (Rheinl) im 20 Min-Takt verstärkt, so das auf diesem Streckenabschnitt dann ein 10 Min-Takt entsteht. Die Linie S 11 fährt in der HVZ abweichend nicht nach Düsseldorf-Wehrhahn, sondern richtungsbezogen nach Wuppertal-Vohwinkel, im morgendlichen Berufsverkehr leer nach Wuppertal-Vohwinkel und mit Fahrgästen zurück in Richtung Düsseldorf, nachmittags dann umgekehrt. Die S 13 fährt nachts einmalig bis Aachen Hbf.
Planungen
Ende der 90er-Jahre waren unter der Bezeichnung „Zielnetz 2015“ Streckenerweiterungen und folgende neue Linien geplant (die Vergabe der Liniennummern in den Zielnetzen von VRR und VRS ist teilweise widersprüchlich)
Linien
- Der Weiterbau der S 4 über ihr jetziges westliches Linienende im Tunnel von Dortmund-Lütgendortmund hinaus ist geplant. Der eingleisige Tunnel soll bis unmittelbar südlich des Bahnhofs Dortmund-Bövinghausen verlängert werden, die S 4 ab dort auf dem Linienweg der RB 43 Emschertalbahn weiter bis Herne Bf, später bis Essen Hbf fahren.
- Die S 5 soll vor allem mit neuen Haltepunkten und einem durchgängingem 20-Minuten-Takt erneuert werden.
- Die S 7 soll um die jetzige RB 47 über Solingen Mitte, Remscheid Hbf und Wuppertal-Oberbarmen nach Wuppertal Hbf verlängert werden, wozu dieser Streckenabschnitt elektrifiziert werden soll. Diese Planung ist aber durch eine neue Studie des VRR in Frage gestellt und im Bedarfsplan abgestuft worden.
- An der S 9 soll der am Stadtrand gelegene jetzige Bottroper Hbf durch einen neuen Bahnhof Bottrop-Mitte ersetzt werden.
- Die S 11 soll zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach zweigleisig ausgebaut werden, um einen 10-Minuten-Takt zu ermöglichen.
- Die S 13 soll von Troisdorf über Bonn-Beuel weiter nach Linz am Rhein verlängert werden. Dazu werden zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel ein bis zwei neue Gleise entlang der rechten Rheinstrecke gebaut werden. Von Bonn-Oberkassel soll eine S-Bahn stündlich auf bestehenden Gleisen nach Linz weiterfahren. Das 238 Millionen Euro teure Projekt wird vom Land nur gering bezuschusst, sondern überwiegend aus Ausgleichsmitteln des Berlin/Bonn-Gesetzes finanziert. Im Dezember 2000 wurde dazu ein Vertrag über den Ausbau der S-Bahn-Infrastruktur im rechtsrheinischen Raum Köln/Bonn geschlossen. Verzögerungen ergaben sich durch den Streit mit dem Rhein-Sieg-Kreis um die Bauweise der Siegbrücke. Kritiker werfen der DB vor, das Projekt zu verschleppen, um ihren Eigenanteil erst in späteren Jahren leisten zu müssen. Im August 2006 wurde im Streit über die Bauweise ein Kompromiss gefunden.
Ende Juni 2006 kündigte Landesverkehrsministers Witte an, das Projekt wie alle anderen geplanten Schienen-Neubauprojekte vorerst zu stoppen, bis die Finanzierung unter den neuen Bedingungen sichergestellt sei, die durch die gekürzten Regionalisierungsmittel des Bundes entstehen. Im August dementierte Wittke allerdings Pressespekulationen, die Planungen seien gestoppt; allerdings gab er kein klares Bekenntnis zum Bau der Strecke, auch dieses Vorhaben solle überprüft werden. Im Oktober wurde bekannt, dass die Prüfungen auf Finanzierung und Bestellgarantie positiv verlaufen ist und das Planfeststellungsverfahren bis Ende 2006 vollendet wird. Die europaweite Ausschreibung ist für 2007 geplant, der Baubeginn für Herbst 2009, die Eröffnung soll 2013 stattfinden.- Daneben ist der Bau einer Verbindungskurve zur Bonner Stadtbahn in Bonn-Ramersdorf geplant, die einen Betrieb mit Zweisystemfahrzeugen vom Flughafen Köln/Bonn über die Bonner Südbrücke ins linksrheinische Bonn ermöglicht.
- Die S 14 soll die Oberbergische Bahn (RB 25) mit der Eifelbahn verknüpfen. Dazu muss die Aggertal-Bahn zwischen Köln und Overath vollständig zweigleisig ausgebaut werden und alle Stationen an Agger- und Eifelbahn mit Hochbahnsteigen versehen werden. Eine Elektrifizierung ist nicht vorgesehen. Realisiert werden kann das Projekt erst nach Fertigstellung des Kölner S-Bahn-Westrings, der eine Verbindung von der Kölner S-Bahn-Stammstrecke nach Süden schafft und die Kölner Innenstadt dabei westlich umfährt.
- Die S 16 soll von Wuppertal über Köln und Brühl nach Bonn-Mehlem und eventuell weiter auf bestehenden Gleisen nach Remagen verlaufen. Das Projekt erfordert neben dem Kölner S-Bahn-Westring den Bau zweier neuer Gleise entlang der linken Rheinstrecke.
- Die S 18 soll die RB 38 von Horrem über Neuss nach Düsseldorf ersetzen, wozu die Strecke elektrifiziert werden muss.
- Die neue S 19 (VRR) wird von Hagen über Witten und Bochum sowie Essen und Bottrop nach Haltern am See verlaufen. Es wird ab Witten bis Bochum-Langendreer die Strecke der RB 40 benutzt und fädelt sich dort in die Strecke der S 1 und S 2 ein.
- Die neue S 19 (VRS) soll von Düren über den Flughafen Köln/Bonn über Siegburg nach Au (Sieg) fahren und die Gebiete entlang der Linie S 12 mit einer Direktverbindung zum Flughafen versorgen.
- Die teilweise neuzubauende S 20 wird von Wesel über Duisburg nach Düsseldorf verlaufen. Es wird ab Duisburg die teilweise befahrene Strecke nach Duisburg-Entenfang benutzt und dann eine neue Strecke in Richtung Düsseldorf-Rath. Dort kreuzt sie die S 6 und fädelt sich bei Düsseldorf-Flingern zu den Linien S 8, S 11, S 28 ein und endet am Hbf Düsseldorf.
- Die S 21 soll die RB 33 ersetzen.
- Die S 28 soll noch bis 2010 über eine neu zu schaffende Gleistrasse nach Wülfrath-Düssel und von dort über die Gleistrasse der S 9 nach Wuppertal verlängert werden. Am anderen Ende in Kaarst sollte die S 28 nach Viersen verlängert werden, die Stadt möchte die Kosten allerdings nicht tragen. So ist eine Verlängerung nach Mönchengladbach über den Flughafen Mönchengladbach eher in Aussicht.
Liniennetz 2015
Neue Linien oder Streckenabschnitte kursiv
Haltepunkte
An den bestehenden Linien sollen folgende Haltepunkte ergänzt werden:
Linie | Linienweg |
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Vorlage:S-Bahn-Linie | Dortmund Technologiepark, Duisburg-Duissern |
Vorlage:S-Bahn-Linie Vorlage:S-Bahn-Linie | Dortmund Brügmannplatz (Streckenverlängerung über Dortmund Hbf hinaus Richtung Osten) |
Vorlage:S-Bahn-Linie Vorlage:S-Bahn-Linie | Oberhausen-Alstaden/Rehmer |
Vorlage:S-Bahn-Linie | Dortmund West (existiert bereits für die S 4), Dortmund-Hombruch, Witten Rüdinghauser Feld, Witten Universität, Hagen-Eckesey |
Vorlage:S-Bahn-Linie | Köln Berliner Straße, Ratingen-Eggerscheidt, Ratingen Süd |
Vorlage:S-Bahn-Linie Vorlage:S-Bahn-Linie | Köln-Kalk West |
Vorlage:S-Bahn-Linie | Schwelm Ost |
Vorlage:S-Bahn-Linie Vorlage:S-Bahn-Linie Vorlage:S-Bahn-Linie | Wuppertal-Arrenberg |
Vorlage:S-Bahn-Linie Vorlage:S-Bahn-Linie | Wuppertal-Vohwinkel Rangierbahnhof |
Vorlage:S-Bahn-Linie | Hennef Ost |
Siehe auch
Weblinks
- S-Bahn-Systeme – Definition und Überblick, umfassende Informationen zur S-Bahn Rhein-Ruhr(-Sieg)
- Bilder vom S-Bahn-Verkehr Rhein-Ruhr, private Bilderseite über den S-Bahn-Verkehr Rhein-Ruhr und den Regonalverkehr in NRW
- privater Fahrplan-Auszug