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Gabrielle d’Estrées

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Gabrielle d'Estrées (* 1573 im Schloss Coeuvres (Picardie); † 10. April 1599 in Paris) war die Geliebte Heinrichs IV. von Frankreich (1553-1610).

Gabrielle d'Estrées

Gabrielle war die Tochter des Großmeisters der Artillerie, Antoine d'Estrées, des Verteidigers von Noyon 1593. Sie galt als schön und geistreich und wurde 1590, als König Heinrich IV. zufällig ihren Wohnort, Schloss Coeuvres, besuchte und sich sofort heftig in sie verliebte, dessen Geliebte.

Des Scheins wegen vermählte sie der König mit d'Amerval de Liancourt, aber die Ehe wurde bald wieder getrennt, da der König beabsichtigte, sich von Margarete von Valois (1553–1615) scheiden zu lassen und Gabrielle auf den Thron zu heben.

Trotz des Widerspruchs von Minister Sully (1560–1641) zur Herzogin von Beaufort ernannt (1597), war sie ihrer Bescheidenheit wegen beliebt. Die leidenschaftliche Liebe des Königs gestattete ihr einen unbegrenzten Einfluss, den sie aber nicht missbrauchte.

Die Annullierung der Ehe mit Margarete war schon eingeleitet und die Hochzeit mit Gabrielle anberaumt, als Gabrielle am 10. April 1599 starb. Schon Zeitgenossen vermuteten, dass sie vergiftet wurde, weil der Großherzog der Toskana, Ferdinand I., seine Cousine Maria von Medici mit Heinrich vermählen wollte. Allerdings gibt es auch die Vermutung, der Tod sei durch puerperale Krämpfe (eclampsia) verursacht worden. Letztlich sind die Todesumstände nicht geklärt. Sie hinterließ dem König drei Kinder, César (1594–1665), Alexandre de Vendôme (1598–1628) und Henriette Katharina (1596–1663), die Charles II. de Lorraine, duc d'Elboeuf (1596–1657) heiratete.

Ihre nach einer Handschrift der königlichen Bibliothek zu Paris erschienenen "Mémoires" (Paris 1829, 4 Bände; neue Ausg. 1852) sind wahrscheinlich unecht.

Gabrielles Bruder war François-Annibal d'Estrées (1573–1670), Marschall von Frankreich.

Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890