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Matrix (Film)

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Film
Titel Matrix
Originaltitel The Matrix
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1999
Länge 130:37 Minuten
Stab
Regie Andy Wachowski
Larry Wachowski
Drehbuch Andy Wachowski
Larry Wachowski
Produktion Joel Silver
Bruce Berman
Carol Hughes
Andrew Mason
Barrie M. Osborne
Erwin Stoff
Andy Wachowski
Larry Wachowski
Musik Don Davis
Kamera Bill Pope
Schnitt Zach Staenberg
Besetzung

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Matrix ist ein 1999 erschienener Science-Fiction-Film der beiden Brüder Andy und Larry Wachowski.

Nach dem überraschenden wirtschaftlichen und künstlerischen Erfolg dieses Kinofilms wurde die Geschichte in den Kinoproduktionen Matrix Reloaded, Matrix Revolutions, dem Anime-Projekt Animatrix, dem Computerspiel Enter the Matrix (alle 2003), dem Online-Computer-Spiel The Matrix Online und dem Computer-Spiel The Matrix: Path of Neo (beide 2005) fortgesetzt.

Einleitung

Matrix ist der erste Teil einer Science-Fiction-Filmtrilogie. Produziert wurde er im Jahre 1999 von Warner Bros. und Village Roadshow Pictures. Gefeiert wurde er einerseits aufgrund der gelungenen (spektakulären) Umsetzung des Stoffes, welche aufwändige visuelle Effekte wie Bullet Time verwendete, andererseits aber auch wegen seiner über den Horizont normaler Actionfilme hinaus gehenden philosophischen Inhalte (Platons Höhlengleichnis, Gnostizismus, Zen-Buddhismus, Analogie des Plots zum Neuen Testament der Bibel).

Nicht nur die Grundidee, sondern auch ganze Textpassagen der Charaktere liefern Referenzen an die Romane Sterntagebücher und Also sprach Golem des polnischen Autors Stanisław Lem oder auch das Buch Simulacra and Simulation des französischen Philosophen Jean Baudrillard und Simulacron-3 von Daniel F. Galouye. Bereits 1973 benutzte der deutsche Regisseur Rainer Werner Fassbinder die Vorlage für seinen Science-Fiction-Klassiker Welt am Draht. Ebenso erinnern sie an den erfolgreichen Anime Ghost in the Shell sowie die Illuminatus!-Trilogie der Autoren Robert Anton Wilson und Robert Shea, den Film Dark City von Alex Proyas und Sie leben! von John Carpenter.

Ferner existieren Anspielungen auf Alice im Wunderland von Lewis Carroll und Der Prozess von Franz Kafka.

Das erste Auftreten des Begriffs Matrix in der Bedeutung als durch vernetzte Computer geschaffener, virtueller Raum stammt aus dem Roman Neuromancer aus der gleichnamigen Neuromancer-Trilogie des Autors William Gibson. Die fragwürdige Grundlage der Realität bzw. des Ichs innerhalb simulierter Welten wurde bereits im mehrfach verfilmten Roman Simulacron-3 von Daniel F. Galouye behandelt. Einige Szenen, vor allem die Rettung des gefangenen Morpheus durch Hubschraubereinsatz, sowie die Anfangssequenz weisen deutlich auf Frank Millers bildgewaltiges Batman-Comic-Epos Die Rückkehr des Dunklen Ritters hin, dessen Verfilmung die Wachowski-Brüder planten.

Nach dem Erfolg von The Matrix kamen 2003 die Nachfolger Matrix Reloaded und als dritter Teil Matrix Revolutions in die Kinos. Beide erreichten nicht den Erfolg und das Ansehen des ersten Teils. Hinzu kamen noch einige Anime-Kurzfilme (Animatrix), von denen einige im WWW, vor anderen Kinofilmen und schließlich alle auf einer DVD veröffentlicht wurden. Etwa zeitgleich mit dem zweiten Teil wurde außerdem ein Computerspiel (Enter the Matrix) für PC, Playstation 2, XBox und GameCube veröffentlicht. Am 7. Dezember 2004 wurde schließlich noch „The Ultimate Matrix Collection” veröffentlicht. Sie enthält alle drei Filme auf DVD sowie zusätzlich sieben DVDs mit Hintergrund-Infos. Das Set, bestehend aus zehn DVDs, ist in der Standard Edition und in der Special Edition (Plastikbox inklusive einer Neo-Statue) erhältlich.

Im 1. Quartal 2005 wurde das schon lang von der Gamer-Community erwartete Online-Computer-Spiel The Matrix Online veröffentlicht, dessen vom Spieler beeinflussbare Handlung dort ansetzt, wo Matrix Revolutions aufhört.

Handlung

"Hattest du schon mal einen Traum, Neo, der dir vollkommen real schien? Was wäre, wenn du aus diesem Traum nicht mehr aufwachst? Woher würdest du wissen, was Traum ist und was Realität?" (Morpheus, Matrix)

Diese Aussage betrifft in Matrix die Menschheit, denn sie ist von Maschinen an ein Computerprogramm angeschlossen, in welchem sie ihr Leben verbringen. Die wenigsten von ihnen ahnen, dass das, was sie täglich erleben, nicht real ist. Tatsächlich liegen die an die Matrix angeschlossenen Menschen in Behältern, die mit einer Nährflüssigkeit gefüllt sind und dienen den Maschinen als Energielieferant.

Doch es gibt Hoffnung für die versklavte Menschheit. Einige Menschen haben sich aus der Matrix befreit, können sich aber wieder in selbige einloggen und dort mit den noch angeschlossenen Menschen agieren. Dabei trennen sie aber ihren Geist von ihrem Körper, der in der realen Welt nun schutzlos ist.

Der Prophezeiung eines Orakels zufolge steht die Rückkehr des Auserwählten bevor, welcher die Matrix beeinflussen kann und die Menschheit aus der Matrix befreien soll.

Morpheus hält Neo für diesen Auserwählten, weshalb er ihn kontaktiert, um seinen Geist zu befreien. Durch seine Taten in der Matrix beweist sich Neo - seinen eigenen Zweifeln zum Trotz - als der Auserwählte. In einer der bekanntesten Szenen weicht er beispielsweise Kugeln durch extrem schnelle Bewegungen aus - was im Film in Bullet Time dargestellt wird. Außerdem besiegt er als erster einen der Agenten namens Smith. Agenten sind allmächtige Wächter-Programme der Maschinen innerhalb der Matrix.

Kurz vor dem Ende des Filmes stirbt Neo in der Matrix durch Smith. Nach seiner Auferstehung ist er jetzt vollkommen zum Auserwählten geworden; er kann Kugeln in der Luft anhalten, fliegen und besiegt Smith ein weiteres Mal, in dem er in ihn - einem Virus ähnlich - eintaucht und ihn von innen zersprengt.

Parodien

Der Film Matrix hat zu Filmen geführt, die wesentliche Elemente des Films übernehmen, um ihre eigene Geschichte zu erzählen. Dazu gehören neben vielen anderen Meatrix, Machtnix, Matrix-XP, MALTRICKS, Mobbtrix, Potatrix und Latex: Reloaded.

Auch einzelne Szenen und stilistische Elemente wurden parodiert, z. B. in manchen Folgen der Simpsons.

Die Szene auf dem Dach des Hochhauses, in der einer der Agenten auf Neo schießt und dieser sich nach hinten bis zum Boden beugt, während über ihm die Kugeln in Zeitlupe hinwegziehen, wird häufig in Filmen oder durch Bilder parodiert, zum Beispiel im Film Scary Movie, Rent-A-Man oder Der Wixxer.

Dabei wurde Matrix auch von mehreren Zeichenserien parodiert:

Jimmy Neutron: In der Episode „Endlich Gewinner“ nehmen Jimmy und sein Vater an einem „Vater-und-Sohn"-Sportfestival teil. Bei der Disziplin, in der es darum geht, so viele Marshmallows wie möglich in den Mund des Vaters zu werfen, isst dieser die von seinem Sohn geworfenen Marshmallows in einer Bullet-Time-Szene.

Soundtrack

1. Marilyn Manson - Rock Is Dead 8. Rob Zombie - Dragula [Hot Rod Herman Remix]
2. Propellerheads - Spybreak 9. Deftones - My Own Summer (Shove It)
3. Ministry - Bad Blood 10. Hive - Ultrasonic Sound
4. Rob D. - Clubbed to Death [Kurayamino Mix] 11. Monster Magnet - Look to Your Orb for the Warning
5. Meat Beat Manifesto - Prime Audio Soup 12. Rammstein - Du hast
6. Lunatic Calm - Leave You Far Behind 13. Rage Against the Machine - Wake Up
7. The Prodigy - Mindfields

Auszeichnungen

Der Film war sehr erfolgreich bei Filmpreisen, besonders in den technischen Kategorien. Matrix gewann 2000 vier Oscars in den Kategorien Bester Schnitt, Bester Tonschnitt, Bester Ton und Beste visuelle Effekte. Dabei konnte sich der Film unter anderem gegen Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung, Fight Club und American Beauty durchsetzen.

Bei den MTV Movie Awards 2000 wurde der Film als Bester Film, für den Besten Kampf sowie Keanu Reeves als Bester Darsteller geehrt. Bei den britischen Empire Awards gewann Matrix in der Kategorie Bester Film und Carrie-Anne Moss für das Beste Debüt. Bei fünf Nominierungen erhielt der Film bei den BAFTA-Awards 2000 Auszeichnungen in den Kategorien Bester Ton und Beste visuelle Effekte.

Trivia

  • Die grünen Zeichenkaskaden des Matrix-Codes bestehen neben Zahlen auch aus spiegelverkehrten japanischen Katakana-Schriftzeichen. Diese werden außerhalb Japans aufgrund ihres futuristischen Aussehens gern im Science-Fiction-Genre verwendet.

Siehe auch

Literatur

  • Christof Wolf (2002): Zwischen Illusion und Wirklichkeit. Wachowskis Matrix als filmische Auseinandersetzung mit der digitalen Welt. In: Beiträge zur Medienästhetik und Mediengeschichte, Bd. 14. Lit Verlag. ISBN 3-8258-6167-8
  • Sebastian Görnitz-Rückert: Anders als es scheint – Matrix als Paradigma gegenwärtiger Jugendreligiösität. In: Martin Laube(Hg.): Himmel – Hölle – Hollywood, Religiöse Valenzen im Film der Gegenwart, Münster 2002, LIT Verlag, ISBN 3-8258-5567-8, S. 143–172.
  • Karen Haber (2003): Das Geheimnis der MATRIX. Rund um diesen Science-Fiction Film geben Autoren wie Stephen Baxter, Bruce Sterling, Alan Dean Foster, David Brin, Ian Watson und Joe Haldeman ihre Meinungen ab. Heyne Verlag. ISBN 3-453-87048-4
  • Platzgummer, Valentin: Die Errettung der Menschheit. Studien zu den Science Fiction-Filmen Gattaca und Matrix. Tectum Verlag, Marburg 2003, 237 Seiten, ISBN 3-8288-8570-5
  • Georg Seesslen (2003): Die Matrix entschlüsselt.Das definitive Buch über alle drei MATRIX-Filme. Bertz-Verlag. ISBN 3-86505-151-0