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Färöische Sigurdlieder

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Die Sigurdlieder gehen zurück auf die ältesten färöischen Balladen aus dem Mittelalter. Sie haben ihren Namen von Siegfried der Drachentöter.

Die nordische Welt hat viele kulturgeschichtliche Schätze zu bieten. Berichte, deren Entstehungsgeschichte sich in grauer Urzeit verlieren, haben im Laufe der Jahrhunderte das nordische Selbstverständnis und Zusammengehörigkeitsgefühl geprägt und gestaltet. Eines der Flaggschiffe der nordischen Kulturverbundenheit sind die färöischen Sigurdlieder, ein eigenständiger Zyklus aus Liedern und Liedfragmenten mit 1.482 auf 15 Lieder verteilten Strophen. Diese Lieder unterscheiden sich eindeutig von anderen ähnlichen Berichten, wie zum Beispiel den isländischen Eddaliedern oder dem Nibelungenlied. Bei den ältesten Liedern handelt es sich wahrscheinlich um Nachdichtungen aus dem 14. Jahrhundert (wo der Reigen eingeführt wurde) auf der Grundlage noch älterer Volksballaden, die von den norwegischen Siedlern, die die Färöer Anfang des 9. Jahrhunderts im Zuge der Landnahme besiedelten, mitgebracht wurden.

Der Hauptstamm des färöischen Zyklus besteht aus den drei sogenannten großen Sigurdliedern, und zwar "Regin Schmied" von 131 Strophen, "Brynhilds Lied" von 238 Strophen und zuletzt "Høgnes Lied" von 254 Strophen.

Die Sigurdlieder wurden 1851 von Hammershaimb in der neufäröischen Schriftsprache niedergeschrieben.

Literatur

  • V.U. Hammershaimb: Færøske Kvæder. Kopenhagen 1852; 2. Ausgabe, Färöer 1969 (dänisch)
  • W.B. Lockwood: Die färöischen Sigurdlieder nach der Sandoyarbók. Tórshavn: Føroya Fróðskaparfelag, 1983