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Pythagoreer

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Die Pythagoreer sind eine Philosophische Schule, die sich auf Pythagoras von Samos zurückführen.

Pythagoreer der Antike

Die meisten Leute verbinden mit dem griechischen Philosophen und Mathematiker Pythagoras von Samos (ca. 540 - 500 v uZ) den nach ihm benannten Lehrsatz über die Seitenquadrate im rechtwinkligen Dreieck (Satz des Pythagoras). Pythagoras aber war zudem ein einem Guru vergleichbarer Führer der sektiererischer Geheimbund geltenden Schule der Pythagoreer.

Diese Schule entstand um 525 vuZ als Bruderschaft Eingeweihter. Da die Pythagoreer ihre Erkenntnisse weitgehend geheim hielten, ist nur wenig über sie bekannt. Insbesondere ist unklar, ob sie ihr Wissen aus eigenen Entdeckungen bezogen, oder ob sie dieses aus verstreuten Quellen sammelten. Der Lehrsatz des Pythagoras, war z.B. schon den Babyloniern Jahrhunderte früher bekannt, von Pythagoras stammt allerdings der erste bekannte Beweis.

Die meisten Erkenntnisse und Vermutungen über die Pythagoreer stammen aus einer mehr oder weniger erfundenen Pythagoras-Biografie des hellenistischen Philosophen und Mathematikers Iamblichos von Chalkis (ca. 283 – 330 vuZ).

Anhand des rechtwinkligen Dreicks sollen die Pythagoreer auch erkannt haben, dass sich die Diagonale eines Quadrates nicht im Verhältnis zu den Seiten ausdrücken lässt. Weithin gilt dies als die Entdeckung der irrationalen Zahlen. Die Pythagoreer hielten auch dieses Wissen geheim, da es nicht in ihr Weltbild passte. Nach ihrer Philosophie musste sich die Natur in Verhältnissen zu natürlichen Zahlen ausdrücken lassen, d.h. kommensurabel sein.

Im großen und ganzen ist die Pythagoreische Philosophie nach modernen Erkenntnissen weniger mathematisch orientiert. Zahlenspekulation betrieben die Pythagoreer vor allem in der Astronomie und der musikalischen Harmonielehre, der heute noch verwendete Quintenzirkel geht auf die Pythagoreer zurück.

Ungewöhnlich für die damalige Zeit war die Stellung der Frauen bei den Pythagoreern. Diese wurden in vielen Bereichen den Männern als gleichwertig angesehen. Nach Pythagoras Tod führte seine Frau Theano von Kroton und später deren gemeinsame Tochter Damo die Schule. Iamblichos erwähnt noch weitere bedeutende weibliche Pythagoreer.

Moderne Pythagoreer

In Anlehnung an die bekannten Traditionen der antiken Pythagoreer verstehen sich heute viele Wissenschaftler, welche die 'Zahl als Anfangsprinzip' verstehen, um dann ihre Beobachtungen unter diesem Gesichtspunkt zu interpretieren. Dies steht im Gegensatz zu dem von den meisten Naturwissenschaftlern akzeptierten Newtonschen Prinzip, das die Beobachtung an den Anfang stellt, um daraus unbekannte Gesetzmäßigkeit abzuleiten. Die Thesen moderner Pythagoreer, wie z.B. Dr. Peter Plichta, werden deshalb von der Fachwelt meist nicht akzeptiert und dem Bereich der Esoterik zugeordnet.