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Schreibfeder

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Schreibfedern sind Schreibgeräte, mit denen eine Schreibflüssigkeit, meist Tinte, auf einen Beschreibstoff wie etwa Papier aufgetragen wird.

Ursprünglich wurden dafür zugespitzte Kiele von Vogelfedern verwendet. Sie mussten oft mit einem scharfen Federmesser kürzer geschnitten werden (daher heute noch die 'kleine Klinge' bei Taschenmessern).

Nach der Art des erzeugten Schreibzuges werden verschiedene Arten von Schreibfedern unterschieden.

Bandzugfeder

Bandzugfedern mit aufgesteckter Überfeder

Die Verwendung von Bandzugfedern, auch Breitfeder oder Wechselzugfeder genannt, ermöglicht Schriften mit richtungsabhängigen Änderungen der Strichstärke. Die maximal mögliche Strichstärke entspricht dabei der Federbreite. Es gibt schräge und gerade Bandzugfedern, die abhängig vom Winkel des Federansatzes in Bezug auf die Schreibrichtung unterschiedliche Strichstärken ergeben.

Beispiele:

  • breitkantige zugeschnittene Federkiele
  • stählerne Breitfeder nach Blankertz

Bandzugfedern wurden und werden typischerweise in der Kalligrafie verwendet.

Spitzfeder

Die Spitzfeder, auch Schwellzugfeder, ist eine Schreibfeder, die durch ihre Elastizität bei unterschiedlichem Schreibdruck ein Schriftbild mit an- und abschwellenden Linien, den so genannten Schwellzug, erzeugen kann.

Die stählerne Spitzfeder verbreitete sich von England aus, wo sie zum Schreiben der englische Schreibschrift (Anglaise) verwendet wurde, nach Deutschland. Das Schriftbild der deutschen Kurrentschrift wurde über Jahrhunderte von der Spitzfeder geprägt.

Die Spitzfeder hat nicht wie heute übliche Schreibfedern am Ende eine kleine Kugel, sondern verläuft in einer scharfen, längs geschlitzten Spitze. Diese Bauart erfordert eine besondere Schreibtechnik. Beim Ausführen eines Aufschwungs, d. h. beim Schieben der Feder nach oben, darf nur ein sehr geringer Druck auf die Federspitze ausgeübt werden, da die Feder sonst im Papier stecken bleiben würde. Beim Abschwung, d. h. beim Ziehen der Feder nach unten, wird ein stärkerer Druck auf die Feder ausgeübt, wodurch sich die Federspitze aufspreitzt und so mehr Tinte freigegeben wird. Dadurch entsteht beim Abschwung eine stärkere Linie als beim Aufschwung. Auch ist es wichtig, dass beim Schreiben mit der Spitzfeder der Federhalter im richtigen Winkel gehalten wird.

Spitzfedern gibt es nur für Federhalter ohne Tintenfüllsystem (Tintenpatronen oder Kolbenfüllfederhalter). Für Füllfederhalter sind sie heute nicht mehr erhältlich, da sie in der heutigen Zeit für den Alltagsgebrauch in der Regel nicht mehr üblich sind.

Gleichzugfeder

Die Erfindung der Gleichzugfeder, auch Schnurzugfeder oder Redisfeder durch Friedrich Soennecken ermöglichte die Entwicklung der heute verwendeten Schriften mit gleicher Strichbreite. Sie ist das Schreibwerkzeug, mit dem das Erlernen einer der heute üblichen Ausgangsschriften ermöglicht wird. Die Feder hat dabei einen kugeligen Kopf und ist durch ihre Verwendung in der Schule die heute meistverwendete Schreibfeder. Die Schrift ist dadurch im wesentlichen robust gegenüber unterschiedlichen Haltungen der Feder. Soennecken selbst entwickelte Rundschreibhefte, die das Erlernen leichter machen sollte. Durch diese Erfindung wurde der Bürogerätehersteller Soennecken weltberühmt.

Glasfeder

Ein kleines Atelier aus Berlin produziert auch Schreibfedern, die komplett aus Glas bestehen. Einmal eintauchen und durch feine Rillen läuft die Tinte gleichmäßig in die Spitze, die Tinte reicht etwa um eine halbe Seite zu schreiben. Ev. ist auch schreiben mit Tintenarten möglich, die einen Füller verstopfen lassen würden. Wer etwas dazu schreiben kann, möge das bitte tun. Mehr über die Glasfedern gibt es unter http://www.atelierbebek.de oder http://www.glasfedern.eu

Siehe auch