Erkrath
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Erkrath ist eine am Fluss Düssel im Kreis Mettmann gelegene Stadt in NRW, unmittelbar östlich von Düsseldorf.
Geografie
Erkrath liegt an den westlichen Ausläufern des Niederbergischen Landes, gehört aber noch zum Rheinland. Zur Stadt gehört auch die Fundstelle des Neandertalers im weltberühmten Naturschutzgebiet Neandertal.
Erkrath grenzt an die dem Kreis Mettmann zugehörigen Städte Hilden, Haan/Rheinland, Mettmann, sowie im Westen an die Landeshauptstadt Düsseldorf und ist die fünftgrößte Stadt des Kreises.
Geschichte
Erkrath ist als Stadt noch sehr jung , es erhielt erst am 15. März 1966 von der Landesregierung die Stadtrechte. Der Name „Erkrath“ wird erstmalig bereits 1148 in zwei Urkunden des Stiftes Werden genannt. Bernhard von Everkrothe, ein Freischöffe, und Siegbert, ein „Freier von Everekrothe“, werden dort erwähnt. Der Zeitpunkt der eigentlichen Besiedlung, bzw. der beginnenden Rodung der großen Waldbestände lässt sich aus den vorhandenen schriftlichen Quellen nicht herausdatieren. Die im 19. Jahrhundert entstandene Vermutung, daß Erkrath bereits im 9. Jahrhundert eine Kirche gehabt haben soll, ist historisch nicht nachweisbar. Im Jahre 1237 schließlich findet der Ritter Daniel de Erkerode Erwähnung, der als Ritter im Gefolge des Grafen Adolf III. von Berg ein Kreuzzugsteilnehmer und der Legende nach seinem sterbenden Herrn vor Damiette in Ägypten in letzter Stunde beigestanden hat. Dessen Stammsitz war wahrscheinlich das Haus Bavier, vormals „Schletzgut“ genannt, welches im allgemeinen als Keimzelle des Ortes angesehen wird. Die Herren von Erkerode waren vermutlich auch die ersten Patronatsherren der Kirchengemeinde.
Im benachbarten Unterbach (seit alters her ein Teil von Erkrath und erst seit 1975 ein Stadtteil von Düsseldorf) wird 1169 ein Heriman de Unterbeke erwähnt. Zugleich ist dies die erste Quelle des Hauses Unterbach welches für die Stadtgeschichte von Bedeutung sein wird. Diese heute noch bestehende Anlage wurde vermutlich bereits im 10. Jahrhundert als Wehrburg gegen Wikinger- und Ungarneinfälle erbaut, ein Nachweis hierfür steht jedoch aus. Das Patronatsrecht über die Kirchengemeinde haben spätestens ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts die Herren des Hauses Unterbachs inne, welches zu dieser Zeit auch der Fronhof der verschiedenen Güter der Umgebung ist.
Für die Zeit von 1250 bis ca. 1400 liegen sowohl über Erkrath als auch über Unterbach nahezu keine Quellen vor.
Mit dem Großherzogtum Berg fiel auch Erkrath 1815 an das Königreich Preußen. Um 1830 wurde Erkrath auch das „bergische Nizza“ genannt, denn durch die Erschließung einer Heilquelle wurde es vorübergehend ein gut besuchter Kurort. Das große Kurhaus aus der damaligen Zeit ist erhalten geblieben, im Kurpark finden sich noch die Liegehallen, Badehäuschen und einige Badeteiche. Als jedoch die Heilquelle um 1870 versiegte, war es mit dem Kurort, der von vielen Gicht- und Rheumakranken besucht wurde, endgültig vorbei. Es ist heute nicht mehr eindeutig klärbar ob die Quelle schwefelhaltiges Heilwasser lieferte, es wird eher von einer Nutzung als Kaltwasser-Badeanstalt ausgegangen.
Eingemeindungen


Am 1. Juni 1896 bildete Erkrath zusammen mit den Ortschaften Unterbach, Hochdahl, Bruchhausen und Millrath eine eigene Bürgermeisterei, nachdem es aus der Landesbürgermeisterei Gerresheim ausgeschieden war. Im Jahre 1929 brachte die Neuordnung des Landkreises Düsseldorf-Mettmann wesentliche Veränderungen mit sich. Teile von Morp und Ludenberg kamen hinzu, Hochdahl und Bruchhausen mussten abgegeben werden. Am 1. Januar 1975 wurde im Rahmen der Kommunalen Neugliederung des Landes Nordrhein-Westfalen die Gemeinde Hochdahl wieder eingegliedert und der frühere Ortsteil Unterbach in die Stadt Düsseldorf eingemeindet, so dass Erkrath heute aus den drei Ortsteilen
- Alt-Erkrath
- Hochdahl und
- Unterfeldhaus
besteht. Unterfeldhaus war ursprünglich ein Bestandteil des benachbarten Unterbachs und wurde bei der kommunalen Neugliederung hiervon abgespalten und Erkrath zugeschlagen. Dort befindet sich des größe Gewerbegebiet der Stadt und auch das Haus Unterbach selbst, obwohl der Ort Unterbach sich nun auf der anderen Straßenseite in Düsseldorf befindet. Jeder Ortsteil hat dazu noch eine Unzahl von historisch gewachsenen oftmals früher selbständigen Wohnplätzen, Weilern, Höfen, Rittergütern und Kirchdörfern.
Alt-Erkrath
Hier ist neben dem Stadtteil Hochdahl und der benachbarten Kreisstadt Mettmann die Grenze des Neandertals. Durch Alt-Erkrath fließt die Düssel. Sehenswert sind die Güter Haus Morp, Haus Unterbach und Haus Brück (die beiden Letztgenannten waren ehemals Wasserburgen, was man teilweise heute noch erkennen kann), sowie das Heiligenhäuschen am Römerweg, eine kleine Kapelle unbekannten Alters, welche vermutlich aus dem späten 15. Jahrhundert datiert wird. Der älteste Bau der Stadt, die katholische Kirche St. Johannes der Täufer entstand als dreischiffige Pfeiler-Basilika in den ältesten Teilen vermutlich im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts. Die heute vorhandene barocke Schweifhaube des Turmes ist von 1785 (nach einem Blitzschlag 1855 teilerneuert), die Sakristei, sowie die beiden kleinen Osttürme entstanden zur Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert. Die wenige hundert Meter westwärts an der Bahnstraße liegende evangelische Kirche entstand zwischen 1828 und 1831 und ersetzte einen Vorgängerbau, der aus Platzgründen und baulicher Mängel Ende des 18. Jahrhunderts abgetragen werden musste. Eine evangelische Gemeinde gibt es in Erkrath nachweislich seit 1677. In Alt-Erkrath selbst leben ca. 13.000 der insgesamt ca. 48.500 Einwohner der Stadt.
Einwohnerentwicklung
Die Zahlen beziehen sich überwiegend nicht auf Erkrath in den heutigen Stadtgrenzen. So gelten die Einwohnerzahlen von 1815 und 1832 für das eigentliche Dorf Erkrath (heute Alt-Erkrath), die von 1875 inkl. der Hohnschaften Unterbach und Dorp, die von 1898 für das Gebiet der neuen Bürgermeisterei inklusive Unterbach und Hochdahl, die von 1939 für die neuen Stadtgrenzen inklusive Morp und Ludenberg und die Zahl von 1963 für Alt-Erkrath und Unterbach. Erst die Zahlen ab 1982 gelten für die heutige, aus drei Ortsteilen bestehende Stadt Erkrath.
Politik
Gemeinderat
Zusammensetzung des Rates (40 Sitze) | ||||
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Partei | 1999 | Sitze | 2004 | Sitze |
Christlich-Demokratische Union (CDU) | 51,0% | 21 | 44,4% | 18 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) | 28,2% | 11 | 28,3% | 11 |
Bündnis 90/Die Grünen (Grüne) | 8,1% | 3 | 11,2% | 4 |
Bürgerliche mit Umweltverantwortung (BmU) | 7,6% | 3 | 9,3% | 4 |
Freie Demokratische Partei (FDP) | 4,8% | 2 | 6,9% | 3 |
Bürgermeister
- Otto Bender (1878–1898) (noch Samtgemeinde Gerresheim, zu der Erkrath damals gehörte)
- Johann Kaiser, (1898–1907) (Bau des alten Rathauses 1899)
- Franz Zahren, (1907–1930)
- Dr.Werner Hallauer (1930–1935)
- Heinrich Rasche NSDAP, später FDP (1935-1945)
- Wilhelm Broch (1945-1946) (wechselt ins Amt des Gemeindedirektors)
- August Westerholz SPD (1946)
- Hermann Moritz CDU (1946–1949)
- Alex Bendt SPD (1949–1954)
- Gertrud Thomé (später verh. Küpper) CDU (1954-1956)
- Alex Bendt SPD (1956–1961) (zum 2.Mal)
- Gertrud Küpper (geb. Thomé) CDU (1961–1963) (zum 2.Mal)
- Johannes van Oost Zentrumspartei, später UWG (1963-1964)
- Gertrud Küpper (geb. Thomé) CDU (1964–1972) (zum 3.Mal)
- Hans Weyer SPD (1972-1974)
- Dr. Aloys Kiefer CDU (1975-1983)
- Gloria Ziller CDU (1983–1989)
- Rudolf Unger SPD (1989-1999)
- Arno Werner CDU (1999-heute / gewählt bis 2009)
Gemeinde- / Stadtdirektoren (1946-1999)
- Wilhelm Broch (1946-1953)
- Albert Peters (1953-1982)
- Helmuth Günter (1982-1990)
- Bernd Sundhoff (1990-1999)
Wappen
Das alte Wappen der Gemeinde (Alt-)Erkrath, entworfen vom Heraldiker Wolfgang Pagenstecher aus dem Jahre 1938 zeigt den Bergischen Löwen und die 1935 erbaute Neandertalbrücke, die ein grünes Tal, das Neandertal überwindet. Aus diesem Wappen und dem 1939 ebenfalls von W. Pagenstecher entworfenen Hochdahler Wappen mit dem "Millrather" Mühlrad wurde das Wappen der neuen Stadt Erkrath im Juni 1977 vom Heraldiker Lothar Müller-Westphal aus Düren neu entworfen (rechts). Die heraldische Beschreibung des Wappens lautet: "In einem Tal, gebildet aus zwei an den Schildflanken aufsteigenden Bergen, ein rotes Mühlrad überhöht von einem schreitenden, blaugekrönten und blaubewehrten roten Löwen im Schildhaupt".
Kirchen, Freikirchen, Religionsgemeinschaften
- Evangelische Kirchen
- Neanderkirche (Hochdahl)
- Paul-Schneider-Haus (Millrath)
- Lutherhaus (Willbeck)
- Gemeindehaus Sandheide (Sandheide)
- Evangelische Kirchengemeinde Hochdahl
- Evangelische Kirche Alt Erkrath
- Evangelisches Gemeindezentrum Unterfeldhaus
- Katholische Kirchen
- St. Franziskus (Trills)
- Hl.-Geist-Kirche (Sandheide)
- St. Antonius-Kapelle (Falkenberg)
- St. Johannes der Täufer (Alt-Erkrath)
- Gemeindezentrum Unterfeldhaus (Ableger der Pfarre St. Mariä Himmelfahrt, Unterbach)
- Freikirchen
- Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Unterfeldhaus, „Treffpunkt Leben“
Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften bestehen mit dem französischen Cergy-Pontoise – diese Stadt ist genau wie Hochdahl eine in den 1960er Jahren gebaute New Town – und mit dem britischen Distrikt West Lancashire. Des Weiteren besteht eine „Städtefreundschaft“ mit Leinefelde in Thüringen, dem Geburtsort von Johann Carl Fuhlrott (1804-1877), des Entdeckers des Neandertalers.
Eine „Patenschaft“ hat Erkrath für Port-de-Paix (Haiti) übernommen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Vereine und Verbände
- Brauchtumsvereine
- Heimatverein Ercroder Jonges 1982 e.V.
- St. Sebastanius Schützenverein 1484 e.V.
- Karnevalsgesellschaft "Die letzten Hänger 1963"
- "Die Erkrather" e.V. Geschichte, Heimat, Brauchtumspflege mit Jugendarbeit
- Hilfsgesellschaften
- Deutsches Rotes Kreuz - Ortsverband Erkrath e.V.
- Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ortsgruppe Erkrath e.V.
- Sport
- Schwimm und Sport-Club Hochdahl e.V.
- TUS Erkrath 1930 e.V.
- SSV Erkrath 1919 e.V.
Wirtschaft und Infrastruktur
Frühere Wirtschaftsstruktur
Erkrath war lange landwirtschaftlich geprägt. Noch heute sind einige Herrensitze und große Güter zu finden oder werden noch in Straßennamen erinnert (Haus Bavier). Mit der Industrialisierung und der Eisenbahn kamen erste Betriebe ins Tal der Düssel, so besonders die Papierfabriken Bernsau (1868-1974), Rheinische Buntpapierfabrik (1907-1967) und Pose-Marré (später 1919-2000 Edelstahlgießerei), die Textilindustrie mit Webereien (bis 1931) und die Bergbau-, Eisen- und Stahlindustrie und Maschinenbau (Dr. Werner 1912-1927, Carl Schwemmann 1918-1975, MAE seit 1931, Carl Pack 1897-1953, Hermann Steingass 1892-1965, die Eintrachtshütte in Hochdahl 1838-1912 und die Fa. Gebrüder Lüngen seit 1909, die anfangs Erkrather tertiäre Sande und Tone für Gießereiformen fabrizierte. Aber auch viele andere kleine Betriebe stellten aus einheimischen Gruben Ziegel her oder gruben Sande ab. Auch die benachbarte Kalkindustrie in Hochdahl bis 1945 und Wülfrath sowie die Gerresheimer Glashütte (bis 2005) zogen Arbeitskräfte aus Erkrath an. Bis in die 1990er Jahre hinein waren in Alt-Erkrath die Kosmetik-Betriebe Helena Rubinstein (Verwaltung) und Chicogo (Produktionsstätten) ansässig.
Freizeit und Tourismus
Erkrath bietet sich mit seiner Lage zwischen dem Rand des Bergischen Landes und der Großstadt Düsseldorf auch überörtlich für Besucher an. Das Naturschutzgebiet Neandertal mit seinem modernen, 1997 an anderer Stelle neueröffneten Neanderthal Museum für Ur- und Frühgeschichte mit Repliken der dort 1856 von Johann Carl Fuhlrott gemachten Knochenfunde des Neandertalers hat weltweites Renommée. Erwähnenswert ist der Evolutionspfad, ein als Zeitstrahl eingerichteter Wanderweg an der Düssel vorbei zum nur über die Eintrittskarte des Museums zugänglichen Bereich des Fundortes des Neandertalers. In näherer Umgebung befindet sich auch das 1935 gegründete, 23 Hektar große Eiszeitliche Wildgehege Neandertal, in dem Tarpane, Wisente und Auerochsen ihre Heimstatt haben und weitere selten gewordene Tiere wie Graureiher zu beobachten sind. Aus dem ehemaligen, mitten im Wald gelegenen Museumsgebäude wurde eine Steinzeitwerkstatt. Das Neandertal wird touristisch vom Kreis Mettmann und seinen zehn Städten gemeinsam vermarktet.
Das Museum Lokschuppen, unmittelbar an der Steilrampe der Eisenbahnstrecke Düsseldorf –Wuppertal gelegen, dokumentiert die Geschichte der ersten Eisenbahn im Westen Deutschlands. Ansehnlich sind auch die Wasserburgen und Festen Häuser. Auch das Naturschutzzentrum Bruchhausen hat überörtliche Bedeutung. Ein traditioneller Ausflug für die ganze Familie zum Kahnfahren und Speisen führt zur Stinder Mühle in ein Nebental der Düssel. Aber auch ein Spaziergang durch den Rathelbecker Busch hinauf zur Rathelbeck mit Blick auf Unterbach, Düsseldorf und bei klarem Wetter sogar bis zum Kölner Dom ist empfehlenswert. Der Unterbacher See ist die traditionelle Freizeitanlage der Erkrather.
Auf den Willbecker Höhen, nahe der östlichen Stadtgrenze nach Haan befindet sich das Observatorium der Sternwarte Neanderhöhe, die auch das Planetarium betreibt.
Verkehr
Eisenbahnen

Zwischen Düsseldorf und Erkrath wurde am 20. Dezember 1838 im Rahmen des Baus der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn die erste Eisenbahnstrecke im Westen Deutschlands eröffnet. Im weiteren Verlauf dieser Strecke wurden zwischen den Bahnhöfen Erkrath und Hochdahl (wo in knapp 2,5 km Entfernung ein Höhenunterschied von 82 m zu überwinden ist) von 1841 bis 1926 die Eisenbahnzüge auf der Steilrampe Erkrath-Hochdahl mit einem Seil von zwei stehenden Dampfmaschinen und seit 1855 mit einer Umlenkrolle von einer herunterfahrenden Lokomotive hochgezogen. Nach 1926 wurden leistungsfähige Drück- und bei Güterzügen auch Vorspannlokomotiven eingesetzt. Es war schon beeindruckend, wenn sich auf Pfiff bis zu vier Dampflokomotiven mit Anlauf den Berg hinauf quälten. Erst seit der Elektrifizierung der Steilstrecke 1963 und der Gesamtstrecke 1964 schaffen es die Züge ohne weitere Hilfe den Weg hinauf zum Hochdahler Bahnhof. Damit war der Zwangshalt auch aller Schnellzüge in Erkrath, mit dem man für eine Ansiedlung im Ort warb (1914 täglich 84 Züge), vorbei. Pünktlich zum 150-jährigen Jubiläum der Bahnlinie im Jahr 1988 wurden die alten Nahverkehrszüge abgeschafft und die neue S-Bahn-Linie S 8 zwischen Mönchengladbach und Hagen eingeführt. Auch heute noch ist diese Strecke die steilste, ohne Zahnradstange betriebene Hauptstrecke Deutschlands.
Eine zweite Bahnlinie der Rheinischen Eisenbahn von Düsseldorf über Mettmann nach Dortmund, gebaut 1873 - 1879, führte nördlich an Erkrath vorbei. Das kleine Erkrath hatte deshalb schon sehr früh mit dem Haltepunkt (Bahnhof seit 1. Mai 1914) Erkrath Nord einen echten Hauptbahnhof und einen Nordbahnhof. Diese Konkurrenz zur Düsseldorf-Elberfelder, der späteren Bergisch-Märkischen Eisenbahnlinie wurde überwiegend für Güterzüge des nahegelegenen Kalkwerkes Neandertal und für Schienenbusse und im Fernverkehr für die Kohlengruben im südlichen Ruhrgebiet genutzt. Aber auch der Tourismus zum Neandertal und der Aufschwung Erkraths mit neuen Baugebieten um Erkrath Nord wurde gefördert. Der vor wenigen Jahren durch die private Regiobahn-Gesellschaft durchgeführte Ausbau der Strecke und die damit einhergehende Neueinführung der Regiobahnlinie S 28 ließ aber auch diese Strecke bezüglich Fahrgastzahlen und Attraktivität immens an Bedeutung gewinnen.
Folgende S-Bahnhöfe liegen auf dem Stadtgebiet Erkraths: Erkrath (S 8), Erkrath Nord (S 28), Hochdahl (S 8) und Hochdahl-Millrath (S 8) (siehe hierzu S-Bahn Rhein-Ruhr). Der Bahnhof Neandertal (S 28) liegt unmittelbar jenseits der Stadtgrenze.
Straßen
Die Autobahn A3 führt unmittelbar östlich über die Neandertalbrücke an Alt-Erkrath vorbei. Die ursprünglich 1935 erbaute Stahl- und Betonbrücke, die man beinahe als Wahrzeichen Alt-Erkraths bezeichnete (und auch im alten 1938 eingeführten Wappen von (Alt)-Erkrath an zentraler Stelle zu sehen ist) wurde nach 50-jähriger Nutzung 1985 im Zuge der Verbreiterung der A 3 auf drei Spuren im Verlauf einiger Monate spektakulär abgerissen, so das die heute vorhandene standardisierte Betonbrücke nun ca. zwei Jahrzehnte ihren Dienst tut.
Die Zufahrt zum Autobahnnetz erfolgt in der Regel über die A46 mit der Anschlussstelle Erkrath, Kreuz Hilden und Haan-West / Haan-Hochdahl oder über die Anschlussstelle der A 3 Düsseldorf / Mettmann. Bundesstraßen tangieren Erkrath nicht.

Öffentliche Einrichtungen
- Bibliotheken Erkrath und Hochdahl
- Stadthalle Erkrath
- Bürgerhaus Hochdahl (mit dem Planetarium), eröffnet 1981
- Neanderbad - Im Jahr 2006 in Hochdahl eröffnetes Schwimmbad mit Acht-Bahn Sportbecken, Rutsche, Solebecken und Außenanlagen.
Bildung
- Gymnasium am Neandertal
- Gymnasium Hochdahl
- Realschule Rankestraße
- Realschule Karlstraße
- Hauptschule Hochdahl (Carl-Fuhlrott-Schule)
- Hauptschule Erkrath (Albert-Schweitzer-Schule)
- Grundschule Millrath
- Grundschule Trills (Sechseckschule)
- Grundschule Willbeck
- Grundschule Sandheide
- Grundschule Kempen (Regenbogenschule)
- kath. Grundschule Hölderlinstraße (Johannesschule)
- Grundschule Falkenstraße
- Grundschule Düsselstraße (Bavierschule)
- Grundschule Unterfeldhaus
- Schule für Lernbehinderte (Friedrich-Fröbel-Schule)
Persönlichkeiten
- Bedeutende Persönlichkeiten, die in Erkrath leb(t)en (sortiert nach Geburtsdatum)
- Johann Heinrich Bongard (* 1779 in Erkrath, † 1857 in Düsseldorf), zu seiner Zeit bekannter Augen- und Wundarzt und Königl. Preußischer Hofrat, erster Autor einer Publikation über das Neandertal
- Toni Turek (* 18. Januar 1919 in Duisburg; † 11. Mai 1984 in Neuss), Nationaltorwart und Weltmeister von Bern 1954, wohnte während seiner Jahre bei Fortuna Düsseldorf und seines WM-Titels in Erkrath.
50 Jahre nach Bern und 20 Jahre nach seinem Tod wurde das Erkrather Stadion nach ihm benannt - Manfred Lahnstein (* 20. Dezember 1937 in Erkrath) ehemaliger Bundesfinanzminister und Vorstands- und Aufsichtsratsmitglied der Bertelsmann AG
- Dieter Prochnow (* 22. Mai 1939 in Berlin), Schauspieler, Bruder von Jürgen Prochnow
- Aleksandar Ristic (* 28. Juni 1944) längjähriger Fußball-Bundesliga Trainer, u.a. dreimal bei Fortuna Düsseldorf, lebte zu dieser Zeit in Alt-Erkrath
- Wolfgang Seel (* 21. Juni 1948) Fußball-Bundesliga- (361 Spiele, 79 Tore) und Nationalspieler (6 Spiele), langjähriger Teamkollege der Gebrüder Allofs bei Fortuna Düsseldorf, 2 x DFB-Pokal Sieger wohnte zu dieser Zeit in Alt-Erkrath
- Flemming Lund (* 6. Oktober 1952) Dänischer Fußball-Bundesliga- (96 Spiele, 7 Tore) Spieler für Fortuna Düsseldorf und Rot-Weiß Essen, lebt(e) in Hochdahl
- Klaus Allofs (* 5. Dezember 1956 in Düsseldorf) Fußball-Bundesliga- (424 Spiele, 177 Tore) und Nationalspieler (56 Spiele, 17 Tore), Europameister 1980, Vize-Weltmeister 1986, 5 x DFB-Pokal Sieger, 1 x Deutscher Meister, 1 x Französischer Meister, 1 x Cup der Pokalsieger, wohnte lange Zeit in Erkrath-Unterfeldhaus. Aktuell ist er Manager von Werder Bremen
- Thomas Allofs (* 17. November 1959 in Düsseldorf) Fußball-Bundesliga- (378 Spiele, 142 Tore) und Nationalspieler (2 Spiele), 2 x DFB-Pokal Sieger, wohnt aktuell in Erkrath-Unterfeldhaus und leitet ein Entsorgungsunternehmen in Düsseldorf
Literatur
- J.H. Bongard: Wanderungen zur Neandershöhle - Eine topographische Skizze der Gegend von Erkrath an der Düssel, 70 S., 1835, Arnz & Comp. Düsseldorf (Als Faksimile erhältlich unter ISBN 3-92205-519-2)
- Stadt Erkrath (Hg.): Erkrath, 360 S., Februar 1986, ISBN 3-88913-097-6
- Stadt Erkrath (Hg.) Erika Stubenhöfer: Die Erkrather Bürgermeister 1898-1999 - Stadtgeschichte im Spiegel von Biografien, 192 Seiten, 2004
- Gottfried Bander (Hg.): Von Milroyde zur neuen Stadt Hochdahl, August 2004, o. ISBN