Giorgio Agamben
Giorgio Agamben (* 1942 in Rom) ist ein italienischer Philosoph und Jurist sowie Herausgeber der italienischen Ausgaben der Schriften von Walter Benjamin. Seit Frühling 2004 lehrt er philosophische Ethik an der Universität von Venedig.
Im Zentrum seiner jüngeren Schriften steht die Kulturgeschichte der politischen Ein- und Ausschliessung. Demnach streben die Mächtigen seit der Antike nicht nur die Kontrolle der Individuen als gesellschaftliche Wesen an, sondern auch die Vereinnahmung deren biologischen Lebens. Diese Entwicklung bezeichnet Agamben in Anlehnung an Michel Foucault als Biopolitik: Es entsteht ein totalitärer Zugriff auf jeden Einzelnen, wovor auch Demokratien nicht gefeit sind. Ein Beispiel dafür ist das amerikanische Gefangenenlager in der Guantanamo-Bucht auf Kuba.
Werke
- The Coming Community (1993)
- Stanzas: Word and Phantasm in Western Culture (1992)
- Homo Sacer: Sovereign Power and Bare Life (1998)(dt.: Homo Sacer. Die souveräne Macht und das nackte Leben. Frankfurt Main 2002)
- Potentialities: Collected Essays in Philosophy
- Mittel ohne Zweck. Noten zur Politik. Berlin 2001
- Die kommende Gemeinschaft. Berlin 2003.
- Das Offene. Der Mensch und das Tier. Frankfurt am Main 2003
- Die Idee der Prosa. Frankfurt am Main 2003
- Was von Auschwitz bleibt. Das Archiv und der Zeuge. Frankfurt am Main 2003
- Ausnahmezustand. Frankfurt am Main 2004