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Liquidität

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Liquidität ist die Fähigkeit, seine Zahlungsverpflichtungen fristgerecht und vollständig zu erfüllen.

In der Betriebswirtschaft werden verschiedene Grade bzw. Ordnungen verwendet, die sich auf den Zeitraum beziehen, zu dem die Verpflichtungen fällig werden. Bspw. unterscheidet man zwischen kurzfristigen (unter 1 Jahr), mittelfristigen (1-5 Jahre) und langfristigen Verpflichtungen (über 5 Jahre). Die Abgrenzung ist allerdings fließend und nicht festgeschrieben, so dass für den jeweiligen Zweck die geeigneten Ordnungen selbst definiert werden können.

Die mittelfristige und langfristige Liquidität haben bis 2001 nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Durch das "Basel-II-Abkommen" hat sich das grundlegend geändert. So müssen bei einer Kreditvergabe seitens der Banken nun auch die langfristigen Prognosen berücksichtigt werden.

Mangelnde Liquidität ist neben einer zu geringen Eigenkapitaldecke, bzw. Überschuldung, die häufigste Konkursursache bei Firmen. Mangelnde Liquidität tritt häufig überraschend ein, wenn im Betrieb keine Liquiditätsplanung durchgeführt wird. Meist wird die mangelnde Liquidität vom Geschäftsführer noch eine Weile verschwiegen und abgewiegelt um die Firma "zu retten". So werden dann nur noch die allerwichtigsten Verpflichtungen beglichen, Skontomöglichkeiten nicht ausgenutzt, Geschäftskonten über die Kreditlinie hinaus überzogen oder Umsatzsteuern nicht abgeführt und die Mitarbeiter erhalten ihren Lohn nicht mehr pünktlich. Diese Politik führt jedoch durch höhere Kosten zu einer immer schlechter werdenden Rentabilität, die ihrerseits die Liquidität in der Zukunft weiter gefährdet und letztlich zu Illiquidität (Zahlungsunfähigkeit) führt.

Zu hohe Liquidität bedeutet dagegen Zinsverlust. Wer Gelder zu üppig hortet, nicht investiert oder anlegt, der kann zwar alle Zahlungsverpflichtungen leicht erfüllten, verzichtet aber auf Zinsgewinne, bzw. verliert durch die Inflation einen Teil seines Geldes.

Viele meinen, dass die Gewinnmargen in Zukunft immer kleiner wird und die Liquiditätsplanung und -steuerung daher künftig auch in Kleinbetrieben an Bedeutung gewinnen und letztlich immer stärker über das Überleben eines Betriebes mitentscheiden.