Karate
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Karate (空手道) ist eine Kampfkunst aus Japan zur waffenlosen Selbstverteidigung.
Den Ursprung in China, entwickelte sich Karate auf Okinawa. Gründer des modernen Karate ist Gichin Funakoshi, der das Karate zu Begin des 20. Jahrhunderts an die Öffentlichkeit brachte.
Die ursprüngliche Bezeichnung des Wortes Karate bedeutet Kunst aus China, da das erste Zeichen der alten Schreibweise kara gelesen wurde, was soviel wie China bedeutete. Diese Schreibweise war bis in die 30er gebräuchlich. In der neuen Schreibweise werden drei Zeichen für das Wort Karate-Do verwendet, die soviel bedeuten wie Der Weg der leeren Hand.
Das Training des Geistes, des Charakters und der inneren Einstellung sind Hauptziele im Karate. Dies wird auch durch den Leitspruch der Japan Karate Association (JKA) dargelegt: Oberstes Ziel in der Kunst des Karate ist weder Sieg noch Niederlage, sondern liegt in der Vervollkommnung des Charakters des Ausübenden. Eine weitere Grundregel im Karate lautet Karate ni sente nashi, was soviel bedeutet wie: Es gibt keinen ersten Angriff im Karate.
Im Karate existieren mehrere Stilrichtungen:
- Shotokan
- Wado-Ryu
- Goju-Ryu
- Shito-Ryu
- WadoKai Wado Ryu Kono Style
- Stilrichtungsfreies Karate
- Shoto-Ryu
- Shorin Ryu Siu Sin Kan
- Kyokushin-Kai Karate
- Koreanisches Karate
- Kempo Karate
- AKS American Karate System
Karate als Sport
Im Wettkampf unterscheidet man zwischen den Formen Kumite und Kata. Während Kumite den Wettkampf zweier Karatekas nach festgelegten Regeln darstellt, wird in der Kata ein stilisierter Kampf ohne Gegner vorgeführt. Die Anwenund einer Kata und der darin enthaltenen Techniken wird im Bunkai mit einem oder mehreren Partnern vorgeführt.
In den Graduierungen wird zwischen den Kyu- und den Dan-Graden unterschieden. Während letztere die Meisterstufe bezeichnen, stellen die Kyu-Grade die Stufen der Schüler dar. Jeder dieser Stufe wird eine Farbe zugeordnet. Der 9. Kyu ist hierbei die unterste Stufe.
- 9. Kyu (weiß)
- 8. Kyu (gelb)
- 7. Kyu (orange)
- 6. Kyu (grün)
- 5. Kyu (blau)
- 4. Kyu (blau/violett)
- 3. Kyu (braun)
- 2. Kyu (braun)
- 1. Kyu (braun)
Der typische Karate-Anzug wird Gi genannt, ist weiß, bestehend aus Oberteil und Hose und wird aus Baumwolle gefertigt.
Im Gegenzug zu Judo konnte sich Karate aufgrund der vielen unterschiedlichen Stilrichtungen bisher nicht als olympische Disziplin behaupten.
Geschichte
Den Ursprung in China, fand das chinesische Kung Fu (japanisch Kempo) seinen Weg nach Okinawa. Okinawa, Hauptinsel der Ryukyu-Inselkette, liegt ca. 600 Kilometer südlich von Japan und ist dessen südlichste Präfektur. Bereits im 14. Jahrhundert unterhielt Okinawa, damals noch unabhängig, erste Handelskontakte zu Japan, China und Korea. Zu dieser Zeit fand ein erster kultureller Austausch statt, wodurch erste Eindrücke chinesischer Kampftechniken nach Okinawa gelangten.
Bereits Ende des 15. Jahrhunderts wurde der Bevölkerung auf Okinawa verboten Waffen zu besitzen. Dies erfolgte nach dem Zusammenbruch der Sho-Dynastie. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde Okinawa durch den japanischen Clan der Satsuma unter der Führung Shimazus erobert und verlor damit seine Unabhängigkeit. Auch hier wurde der Bevölkerung wieder ein strenges Verbot auferlegt, Waffen zu besitzen. In der Mitte des gleichen Jahrhunderts wurde schließlich auch die Produktion von Waffen, einschließlich zeremonieller Waffen, auf Okinawa untersagt. Die Bevölkerung, gegen die Besetzer aufsässig, trainierten zunächst waffenlose Kampftechniken. Aus der Not wurde das Kobudo entwickelt, bei dem unterschiedlichste landwirtschaftliche Werkzeuge zu Waffen umfunktioniert wurden.
Aus dem chinesischen Kung Fu entstand zunächst ein eigener Kampfstil, nur Te (Technik) oder auch Okinawa-Te (Technik von Okinawa) genannt. Zu dieser Zeit war der kriegerische Aspekt des Kämpfens vorrangig. Sämtliche spirituellen, mentalen und gesundheitlichen Aspekte, wie sie aus dem Kung-Fu gelehrt wurden, gingen verloren. Auf Effizienz ausgelegt, wurden Techniken, die unnötiges Risiko bargen, wie beispielsweie Fußtritte im Kopfbereich, nicht trainiert.
Bis zum Begin des 20. Jahrhunderts wurde Karate stets im geheimen geübt und direkt von Meister zu Schüler weitergegeben. Bis 1905 wurde dies selbst Familienangehörigten vorenthalten. Erst im Mai 1922 wurde durch Gichin Funakoshi das Karate der Öffentlichkeit in Japan vorgestellt. Anlass hierfür war die erste Nationale Sportausstellung in Tokio.
Aufgrund seiner Bemühungen wurde daraufhin bald das Karate an den Universitäten von Japan eingeführt. Die ersten Universitäten die Karate einführten waren die Shoka-Universität, Takushoku-Universität, Waseda-Universität als auch die Japanische Medizinische Hochschule.
Das erste offizielle Buch über Karate wurde von Gichin Funakoshi unter dem Namen Karate-do Kyohan im Jahre 1935 veröffentlicht.
Waffen im Karate
Im Karate wird eine Vielzahl an Körperteilen als Waffen eingesetzt:
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Des weiteren existieren unterschiedliche Stöße die mit den Fingern und den Fingerknöchel durchgeführt werden. Auch für Schlag bzw. Stoß mit der geöffneten bzw. geschlossenen Hand gibt es verschiedene Varianten.
siehe auch: Karate-Ausdrücke