Geschichte Kretas
Die Geschichte Kretas lässt sich in die Minoische Kultur bis etwa 1100 v. Chr. und die Historische Zeit danach unterteilen.
Minoische Zeit
Die Minoische Zeit beginnt mit der Besiedlung Kretas, deren Zeitpunkt nicht bekannt ist. Erste archäologische Zeugnisse sind auf etwa 7000 v. Chr. datiert. In dieser auch Vor-Minoische Zeit genannten Periode finden sich Spuren von Ackerbau, und seit 4500 v. Chr. auch Tonwaren und gebrannte Ziegel. Gleichzeitig beginnen auch Verbindungen nach Ägypten und zu den Kykladen Inseln.
Die eigentliche Minoische Zeit beginnt etwa 2600 v. Chr. mit der friedlichen Einwanderung von Menschen aus Kleinasien oder Nordafrika, die die Metallverarbeitung auf Kreta bekannt machen. Die Minoische Zeit wird in die Vorpalastzeit, die Altpalastzeit, die Neupalastzeit und die Nachpalastzeit unterteilt.
Vorpalastzeit
Die Vorpalastzeit (2600 - 1900 v. Chr.) ist eine durch Handwerk und Handel geprägte Periode. Man findet keine Anzeichen hierarchischer Verwaltung oder Vorherrschaft. Auch Waffenfunde sind selten. Man nimmt an, dass die Insellage Kretas zur inneren Sicherheit ausreichte. Auch im Inneren waren militärische Konflikte offenbar unbekannt.
Altpalastzeit
In der Altpalastzeit (1900 - 1700 v. Chr.) kommt es zu deutlichen Veränderungen, die eventuell durch die zeitgleiche Völkerwanderung in Griechenland und Kleinasien ausgelöst wurden. Man findet in dieser Periode eine zentrale Regierung durch Könige, die den Handel von ihrem Palast aus steuern. Gleichzeitig wird Kreta eine wichtige Seemacht. Im Land entstehen erstmals Städte mit hochwertigen Trinkwasser- und Abwassersystemen.
Das Ende der Altpalastzeit wird auf ein Erdbeben oder eine Invasion der Luwier aus dem Osten oder der Hyksos aus Ägypten zurückgeführt.
Neupalastzeit
Dennoch ist der Übergang zur folgenden Neupalastzeit (1700 - 1400 v. Chr.) relativ glatt. Diese Periode zeichnet sich durch ihre vielen Paläste aus, deren bekanntester jener von Knossos ist. Man vermutet, dass dies ein Zeichen für eine weniger zentrale Regierung ist, in der regionale Fürsten an Einfluss gewannen.
Kreta hat u.a. Thera, Kythera, Rhodos und Melos als Kolonien.
In der kretischen Religion gewinnt der Stier an Bedeutung (Minotauros).
Diese Blütezeit endet etwa 1450, wobei als Ursachen der Vulkanausbruch von Thera (Santorin) oder der Einfall der Archäer vermutet werden.
Nachpalastzeit
Die Nachpalastzeit (1400 - 1100 v. Chr.) sieht den Niedergang Kretas bei gleichzeitigem Aufstieg Mykenes.
Historische Zeit
Die Historische Zeit beginnt 1100 v. Chr.. Seitdem war Kreta (mit Ausnahme der Jahre 1898-1912) nie mehr eigenständig, sondern immer Teil eines anderen Staates.
Kreta steht von 1100 bis 300 v. Chr. unter dorischem Einfluss.
Etwa 300 v. Chr. beginnen Auseinandersetzungen mit dem expandierenden Römischen Reich, die 67 v. Chr. zur Eroberung und Kolonialisation durch Rom führten. Mit dem Zerfall des Römischen Reiches in Ostrom (Byzantinisches Reich) und Westrom im Jahr 395 wird Kreta Teil des byzantinischen Reiches. In Folge wird Kreta seit 500 n. Chr. christianisiert.
Die arabischen Sarazenen erobern Kreta im Jahre 826, und verlieren die Insel 961 wieder an Byzanz.
Nach dem 4. Kreuzzug erwirbt Venedig Kreta.
Von 1645 bis 1669 erobert das Osmanische Reich die Insel.
1898 wird Kreta unabhängig. 1912 kommt es in Folge des 1. Balkankriegs zu Griechenland.