Emscher
Die Emscher ist ein 81 Kilometer langer Fluss im Ruhrgebiet. Sie entspringt in der Nähe von Holzwickede und mündet bei Dinslaken in den Rhein. Der Name Emscher ist wahrscheinlich keltischen Ursprungs.
Ursprünglich handelte es sich bei der Emscher um einen stark mäandrierenden Fluss, die Gesamtlänge betrug 109 Kilometer. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begann durch die einsetzende Industrialisierung im Ruhrgebiet auch ein starkes Bevölkerungswachstum. Der erhöhte Trinkwasserbedarf wurde durch das Ruhr- und Lippegebiet gedeckt, das Abwasser in die Emscher entlassen. Die Emscher wurde größtenteils befestigt und begradigt, mehrfach wurde der Flusslauf reguliert.
Da die Emscher früh zu einer reinen Abwasserkloake verkommen war, wurde 1899 die Emschergenossenschaft gegründet. Ihre Aufgaben liegen in der Abwasserreinigung, der Sicherung des Abflusses, im Hochwasserschutz und in der Gewässerunterhaltung.
Bis vor kurzem gab es jedoch keine Alternativen zur offenen Abwasserentsorgung, da unterirdische Kanäle bedingt durch Bergschäden regelmäßig abgsunken wären. Somit versuchte man sich hauptsächlich im Schutz des Rheins, drei zentrale Klärwerke wurden dazu bis Ende der 1990er eingesetzt.
Mit dem überwiegenden Ende des Bergbaus im Ruhrgebiet stellen Bergsenkungen nun kein Hindernis mehr dar, so dass mit dem Bau von unterirdischen Kanälen und der Renaturierung der Emscher begonnen werden kann. Gleichzeitig wird ein dezentrales Abwasserklärsystem aufgebaut.