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Fußball-Bundesliga

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Die Fußball-Bundesliga ist die höchste Spielklasse im deutschen Fußball, in der der Deutsche Meister ermittelt wird.

Die Fußball-Bundesliga wurde bis 2001 unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ausgetragen, bis die neugegründete Deutsche Fußball-Liga (DFL) die Verantwortlichkeiten übernahm.

Unterhalb der Bundesliga bildet seit 1981 die 2. Bundesliga die zweithöchste Spielklasse.

Geschichte

Bereits 1932 forderte der damalige DFB-Präsident Felix Linnemann die Einführung einer "Reichsliga", einer Profiliga, in der die besten Vereine den Deutschen Meister ausspielen sollten. Das Vorhaben wurde jedoch von den Regionalverbänden abgewiesen. Bis in die sechziger Jahre wurde der Deutsche Meister unter den Meistern der einzelnen Oberligen in einer K.-O.-Runde ausgespielt. 1962 - wenige Wochen, nachdem die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Chile im Viertelfinale ausgeschieden war - schlug DFB-Präsident Hermann Neuberger dann erneut die Schaffung einer einheitlichen höchsten Spielklasse vor. Am 28. Juli 1962 beschloss der DFB-Bundestag in Dortmund schließlich die Einführung der Bundesliga zur Saison 1963/64. Ursprünglich spielte die Liga mit 16 Mannschaften, wobei je fünf aus der Oberliga Süd und der Oberliga West, drei aus der Oberliga Nord, zwei aus der Oberliga Südwest und ein Verein aus der Oberliga Berlin kommen sollten. Sportliche und wirtschaftliche Kriterien sollten bei der Auswahl bestimmend sein. Insgesamt bewarben sich 46 Vereine um die Aufnahme in die Bundesliga.

Die Gründungsmitglieder der Bundesliga

aus der Oberliga Nord:
Eintracht Braunschweig, Werder Bremen, Hamburger SV
aus der Oberliga West:
Borussia Dortmund, 1. FC Köln, Meidericher SV, Preußen Münster, FC Schalke 04
aus der Oberliga Südwest:
1. FC Kaiserslautern, 1. FC Saarbrücken
aus der Oberliga Süd:
Eintracht Frankfurt, Karlsruher SC, 1. FC Nürnberg, TSV 1860 München, VfB Stuttgart
aus der Oberliga Berlin:
Hertha BSC Berlin

In der Saison 1964/65 wurde Hertha BSC Berlin wegen zu hoher Zahlungen an die Spieler die Lizenz entzogen, und der Verein musste in die (damals zweitklassige) Regionalliga zwangsabsteigen. Ursprünglich sollten auch der Karlsruher SC und der FC Schalke 04 als sportliche Absteiger die Klasse verlassen, beide Vereine erhoben jedoch Einspruch. Daraufhin wurde festgelegt, die Zahl der Vereine auf 18 zu erhöhen und den Abstieg für eine Saison auszusetzen. Da in der ehemaligen Hauptstadt Berlin jedoch weiterhin Bundesliga-Fußball gespielt werden sollte, wurde Tasmania 1900 in die Liga aufgenommen.

Anfang der 70er Jahre verlor die Bundesliga aufgrund des sogenannten Bundesliga-Skandals erheblich an Ansehen, was jedoch durch den Gewinn der WM 1974 schnell wieder behoben wurde.

In den 80er Jahren war ein allgemeiner Zuschauerschwund in den Bundesliga-Stadien zu verzeichnen. Dies lag unter anderem daran, dass mehrere deutsche Stars zu ausländischen Vereinen wechselten, aber auch am aufkeimenden Problem des Hooliganismus.

1981 wurde die eingleisige 2. Bundesliga ins Leben gerufen, nachdem 1974 eine zweigleisige 2. Liga gegründet worden war. Sie spielte anfangs mit 20 Vereinen.

1991 trat der Deutsche Fußball-Verband der DDR (DFV) dem DFB bei. Mit der Angleichung des ostdeutschen Ligasystems an den westdeutschen Spielbetrieb wurden zwei Vereine aus der DDR-Oberliga in die Bundesliga aufgenommen. Die Liga spielte daher 1991/92 vorübergehend mit 20 Vereinen, die 2. Liga mit insgesamt 24 Vereinen in zwei Staffeln.

Seit 1994/95 spielt auch die 2. Bundesliga mit 18 Mannschaften.

Seit Beginn der 90er Jahre erfreut sich die Bundesliga wieder wachsender Beliebtheit bei den Deutschen. Dies war einerseits durch den sportlichen Erfolg der Nationalmannschaft bedingt (dritter WM-Titel 1990 und dritter EM-Titel 1996). Andererseits wurde die Bundesliga in den Medien in den letzten Jahren gezielt vermarktet, was teilweise einen gewissen Starkult der Spieler zur Folge hatte.

Spielmodus

Die Bundesliga dient in erster Linie der Ermittlung des Deutschen Fußballmeisters. Dabei spielen alle Vereine zweimal gegeneinander, je einmal im eigenen Stadion und einmal im Stadion des Gegners. Seit der Saison 1995/96 werden für einen Sieg 3 Punkte, für ein Unentschieden 1 Punkt und für eine Niederlage 0 Punkte vergeben. Die Mannschaft, die nach Abschluss dieser doppelten Punktrunde den ersten Platz belegt, ist Deutscher Meister. Er ist genauso wie der Tabellenzweite zur Teilnahme an der Champions League berechtigt (siehe Übersicht). Die drei letzten Vereine steigen in die 2. Bundesliga ab. Aus dieser steigen die besten drei Vereine auf (siehe Übersicht).

Bei Punktgleichheit entscheidet zunächst das Torverhältnis (Tordifferenz) in folgender Reihenfolge über die bessere Plazierung, danach die Anzahl der erzielten Tore. Sollte dieser Vergleich noch keine Entscheidung bringen, gilt: das Gesamtergebnis aus den Partien gegeneinander, die Anzahl der in diesen Partien erzielten Gegeneinander, die Anzahl aller auswärts erzielten Tore. Bringen diese Vergleiche nichts ein, wird auf neutralem Platz ein Entscheidungsspiel ausgetragen. Dies war bisher in der Bundesliga jedoch noch nie der Fall.

Übersicht: sportliche Qualifikation

Darüberhinaus nehmen ab Platz 6 drei Mannschaften am UI-Cup teil.

  • 2. Bundesliga:
    • 1. - 3. Platz: Aufstieg in die Bundesliga
    • 15. - 18. Platz: Abstieg in die Regionalliga


Änderungen im Spielmodus

Bundesliga:

  • Anzahl der Mannschaften: 18; 1963-65 waren es 16, 1991/92: 20.
  • Anzahl der Absteiger: 3; 1963-74 2, 1981-91 2 feste Absteiger, der Sechzehnte der Bundesliga bestritt eine Relegationsrunde gegen den Dritten der 2. Bundesliga. 1991/92: 4.

2. Bundesliga:

  • Anzahl der Mannschaften: 18; 1981-91 waren es 20. 1991/92 wurde in zwei Staffeln à 12 Mannschaften gespielt, 1992/93 wieder in einer Staffel mit 24, 1993/94 mit 20 Vereinen.
  • Anzahl der Aufsteiger in die Bundesliga: 3; 1981-91 gab es eine Relegationsrunde (siehe oben), 1991/92 1 Aufsteiger pro Staffel.
  • Anzahl der Absteiger in die Regionalliga (vor 1994: Oberliga): 4; 1991/92: 2-3 pro Staffel (inkl. Relegation); 1992/93: 7.

Am Europapokal teilnahmeberechtigte Vereine:

  • Champions League: bis 1996/97: 1 (der Deutsche Meister), 1997-99: 2, seitdem 2 feste Teilnehmer und 1 bzw. 2 in der Qualifikation, abhängig von der UEFA-Rangliste.
  • Vor 1991 war der Deutsche Meister für den Europapokal der Landesmeister qualifiziert, der dann als Champions League neu organisiert wurde.
  • UEFA-Pokal: 2 oder 3 Teilnehmer, ebenfalls abhängig von der UEFA-Rangliste, dazu der DFB-Pokalsieger. Vormals sogar bis zu 4 Mannschaften.
  • Der DFB-Pokalsieger war vor 1999 für den Europapokal der Pokalsieger qualifiziert, der dann im UEFA-Pokal aufging.

Allgemein:

  • bis einschließlich 1994/95 wurden für jedes Spiel Plus- und Minuspunkte vergeben - Sieg: 2:0 Punkte, Unentschieden: 1:1 Punkte, Niederlage: 0:2 Punkte.

40. Jubiläum

Am 24. August 1963 ertönte der erste Anpfiff in der neugeschaffenen Bundesliga, seither spielten dort insgesamt 48 Vereine. Es ist wohl kein Zufall, dass genau vierzig Jahre später zwei Vereine aufeinandertreffen, die eine ganz besondere Bedeutung für die Bundesliga haben: Der Hamburger SV, der einzige "Dinosaurier", d. h. der einzige Verein, der seit Anfang an ununterbrochen dabei ist, empfängt den "Deutschen Rekordmeister" Bayern München, der bisher 17mal den Meistertitel gewann (den ersten Titel von 1932 nicht eingerechnet).

Übersicht: Deutsche Meister, Medaillenränge und Absteiger

Hinter den Vereinen ist die Zahl der erreichten Punkte angegeben.

Saison Meister Zweiter Dritter
1963/64 1. FC Köln 45 Meidericher SV 39 Eintracht Frankfurt 39
Absteiger: Preußen Münster, 1. FC Saarbrücken
1964/65 Werder Bremen 41 1. FC Köln 38 Borussia Dortmund 36
Absteiger: Hertha BSC Berlin (Lizenzentzug)
1965/66 TSV 1860 München 50 Borussia Dortmund 47 Bayern München 47
Absteiger: Borussia Neunkirchen, Tasmania Berlin
1966/67 Eintracht Braunschweig 43 TSV 1860 München 41 Borussia Dortmund 39
Absteiger: Fortuna Düsseldorf, Rot-Weiß Essen
1967/68 1. FC Nürnberg 47 Werder Bremen 44 Borussia Mönchengladbach 42
Absteiger: Borussia Neunkirchen, Karlsruher SC
1968/69 Bayern München 46 Alemannia Aachen 38 Borussia Mönchengladbach 37
Absteiger: 1. FC Nürnberg, Kickers Offenbach
1969/70 Borussia Mönchengladbach 51 Bayern München 47 Hertha BSC Berlin 45
Absteiger: TSV 1860 München, Alemannia Aachen
1970/71 Borussia Mönchengladbach 50 Bayern München 48 Hertha BSC Berlin 41
Absteiger: Kickers Offenbach, Rot-Weiß Essen
1971/72 Bayern München 55 FC Schalke 04 52 Borussia Mönchengladbach 43
Absteiger: Borussia Dortmund, Arminia Bielefeld (Lizenzentzug)
1972/73 Bayern München 54 1. FC Köln 43 Fortuna Düsseldorf 42
Absteiger: Eintracht Braunschweig, Rot-Weiß Oberhausen
1973/74 Bayern München 49 Borussia Mönchengladbach 48 Fortuna Düsseldorf 41
Absteiger: Fortuna Köln, SV Hannover 96
1974/75 Borussia Mönchengladbach 50 Hertha BSC Berlin 44 Eintracht Frankfurt 43
Absteiger: VfB Stuttgart, Tennis Borussia Berlin, Wuppertaler SV
1975/76 Borussia Mönchengladbach 45 Hamburger SV 41 Bayern München 40
Absteiger: SV Hannover 96, Kickers Offenbach, Bayer Uerdingen
1976/77 Borussia Mönchengladbach 44 FC Schalke 04 43 Eintracht Braunschweig 43
Absteiger: Karlsruher SC, Tennis Borussia Berlin, Rot-Weiß Essen
1977/78 1. FC Köln 48 Borussia Mönchengladbach 48 Hertha BSC Berlin 40
Absteiger: TSV 1860 München, 1. FC Saarbrücken, FC St. Pauli
1978/79 Hamburger SV 49 VfB Stuttgart 48 1. FC Kaiserslautern 43
Absteiger: Arminia Bielefeld, 1. FC Nürnberg, SV Darmstadt 98
1979/80 Bayern München 50 Hamburger SV 48 VfB Stuttgart
und 1. FC Kaiserslautern
je 41
Absteiger: Hertha BSC Berlin, Werder Bremen, Eintracht Braunschweig
1980/81 Bayern München 53 Hamburger SV 49 VfB Stuttgart 46
Absteiger: TSV 1860 München, FC Schalke 04, Bayer Uerdingen
1981/82 Hamburger SV 48 1. FC Köln 45 Bayern München 43
Absteiger: SV Darmstadt 98, MSV Duisburg
1982/83 Hamburger SV 52 Werder Bremen 52 VfB Stuttgart 48
Absteiger: FC Schalke, Karlsruher SC, Hertha BSC Berlin
1983/84 VfB Stuttgart 48 Hamburger SV 48 Borussia Mönchengladbach 48
Absteiger: Kickers Offenbach, 1. FC Nürnberg
1984/85 Bayern München 50 Werder Bremen 46 1. FC Köln 40
Absteiger: Arminia Bielefeld, Karlsruher SC, Eintracht Braunschweig
1985/86 Bayern München 49 Werder Bremen 49 Bayer Uerdingen 45
Absteiger: 1. FC Saarbrücken, SV Hannover 96
1986/87 Bayern München 53 Hamburger SV 47 Borussia Mönchengladbach 43
Absteiger: Fortuna Düsseldorf, Blau-Weiß 90 Berlin
1987/88 Werder Bremen 52 Bayern München 48 1. FC Köln 48
Absteiger: FC Homburg, FC Schalke 04
1988/89 Bayern München 50 1. FC Köln 45 Werder Bremen 44
Absteiger: Stuttgarter Kickers, SV Hannover 96
1989/90 Bayern München 49 1. FC Köln 43 Eintracht Frankfurt 41
Absteiger: Waldhof Mannheim, FC Homburg
1990/91 1. FC Kaiserslautern 48 Bayern München 45 Werder Bremen 42
Absteiger: FC St. Pauli, Bayer Uerdingen, Hertha BSC Berlin
1991/92 VfB Stuttgart 52 Borussia Dortmund 52 Eintracht Frankfurt 50
Absteiger: Stuttgarter Kickers, Hansa Rostock, MSV Duisburg, Fortuna Düsseldorf
1992/93 Werder Bremen 48 Bayern München 47 Eintracht Frankfurt 42
Absteiger: VfL Bochum, Bayer Uerdingen, 1. FC Saarbrücken
1993/94 Bayern München 44 1. FC Kaiserslautern 43 Bayer Leverkusen 39
Absteiger: 1. FC Nürnberg, SG Wattenscheid 09, VfB Leipzig
1994/95 Borussia Dortmund 49 Werder Bremen 48 SC Freiburg 46
Absteiger: VfL Bochum, MSV Duisburg, Dynamo Dresden (Lizenzentzug)
1995/96 Borussia Dortmund 68 Bayern München 62 FC Schalke 04 56
Absteiger: 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Frankfurt, KFC Uerdingen
1996/97 Bayern München 71 Bayer Leverkusen 69 Borussia Dortmund 63
Absteiger: Fortuna Düsseldorf, SC Freiburg, FC St. Pauli
1997/98 1. FC Kaiserslautern 68 Bayern München 66 Bayer Leverkusen 55
Absteiger: Karlsruher SC, 1. FC Köln, Arminia Bielefeld
1998/99 Bayern München 78 Bayer Leverkusen 63 Hertha BSC Berlin 62
Absteiger: 1. FC Nürnberg, VfL Bochum, Borussia Mönchengladbach
1999/2000 Bayern München 73 Bayer Leverkusen 73 Hamburger SV 59
Absteiger: SSV Ulm 46, Arminia Bielefeld, MSV Duisburg
2000/01 Bayern München 63 FC Schalke 04 62 Borussia Dortmund 58
Absteiger: SpVgg Unterhaching, Eintracht Frankfurt, VfL Bochum
2001/02 Borussia Dortmund 70 Bayer Leverkusen 69 Bayern München 68
Absteiger: SC Freiburg, 1. FC Köln, FC St. Pauli
2002/03 Bayern München 75 VfB Stuttgart 59 Borussia Dortmund 58
Absteiger: Arminia Bielefeld, 1. FC Nürnberg, Energie Cottbus

Bundesliga-Mannschaften 2003/04

Bundesliga 2. Bundesliga

Siehe auch: Fußball-Bundesliga der Frauen, Deutscher Fußball-Bund, Sport