Edward Kienholz
Edward Kienholz (* 23. Oktober 1927 in Fairfield, Washington; † 10. Juni 1994 Hope, Idaho) war ein amerikanischer Objekt- und Konzeptkünstler.
Er galt in Amerika als einer der führenden neodadaistischen Künstler, die den Schritt vom dadaistischen Environment zur Objektmontage vollzogen haben.
In den 50er Jahren begann Kienholz, der nie eine Kunstakademie besuchte und daher weitgehend Autodidakt war, sein künstlerisches Schaffen mit Holzreliefs, er ging nach und nach zur Dreidimensionalität über. Seine Materialien sind objets trouvés, in seinem Fall kann man sie aber auch objets cherchés nennen, da er gezielt auf Trödlermärkten nach Gegenständen für seine Kunst suchte. Wichtig war für ihn, seine Environments mithilfe von Lack oder Farbe zu einer Einheit zu verbinden. Effekte wie zum Beispiel Licht oder Geräusche spielen ebenfalls eine große Rolle in seinen Kunstwerken. Im Unterschied zu anderen Künstlern der Pop Art griff Kienholz immer wieder gesellschaftskritische Themen wie Rassendiskriminierung, Gewalt, Unterdrückung der Frau und den Vietnamkrieg in seinen Werken auf. Beispielhaft seien das große raumfüllende "Tableaux" oder "Das transportable Kriegerdenkmal" (im Original: "Portable War Memorial") von 1968 genannt. Hier setzte er die nationalen Ikonen Uncle Sam und die Soldatengruppe des United States Marine Corps War Memorial in Arlington in einem Kontext von Propagandamaschinerie und Konsumgesellschaft. Ed Kienholz war bereits viermal verheiratet als er Nancy Reddin kennenlernte, mit ihr blieb er sein restliches Leben lang zusammen. Nancy wirkte auch bei Eds Kunst mit und seit ihrer Zusammenarbeit sind die Werke auch mit ihrem Namen signiert.
1956 eröffnete er eine Gemäldegalerie in Los Angeles. Kienholz nahm 1968 und 1972 an der Documenta in Kassel teil.
Seit 1973 verbrachten er, Nancy und ihre drei Kinder die Sommermonate in Hope und die Wintermonate in Berlin. 1977 eröffnete er in Hope die Faith And Charity Galerie. Ab den 70er Jahren führte er im Konzept Tableaux-Werke nur noch nach Auftrag aus. In Düsseldorf präsentierten er und Nancy 1989 in der Städtischen Kunsthalle ihre Werke in der Ausstellung Kienholz 1980´s. 1996 und 1997 wurde sein Werk in einer Retrospektive in New York und Berlin gezeigt.
- 1988: Verleihung des Arnold-Bode-Preises der documenta - Stadt Kassel
Ausgewählte Werke
- John Doe, 1959
- Jane Doe, 1960
- Boy, Son of John Doe, 1961
- It Takes Two To Integrate, Cha Cha Cha, 1961
- Roxys, 1961-62
- The Illegal Operation, 1962
- Bunny, Bunny, You're So Funny, 1962
- Back Seat Dodge '38, 1964
- The Birthday, 1964
- The Beanery, 1965
- The "Volkempfängers", Serie
- The State Hospital, 1966
- The Portable War Memorial, 1968. Environment 285 x 240 x 950 cm. Köln, Museum Ludwig
- Still Live, 1974
- The Art Show, 1972-77, Berlinische Galerie
- Sollie 17, 1979-80
- The Ozymandias Parade, 1985
- The Merry-Go-World Or Begat By Chance And The Wonder Horse Trigger, 1988-1992
- All Have Sinned In Room 323, 1992
- Jody Jody Jody, 1994 (letztes vollendetes Werk)
Literatur
- Kienholz Retrospektive. hrsg. v. W. Hopps. New York, Los Anageles, Berlin 1997. Prestel Verlag ISBN 3791317717
- Hans Werner Schmidt: Edward Kienholz "The Portable War Memorial". Frankfurt 1988. ISBN 3596239486
Weblinks
- http://www.pefischer.de/schubase/oberstufe/kienbio.htm (lang, aber sehr gut!)
- http://www.kettererkunst.de/kunst/kd/bio/EdwardundNancyKienholz-0.php
- http://www.artchive.com/artchive/K/kienholz/war_memorial.jpg.html Abbildung "The Portable War Memorial"
- http://theochem.chem.rug.nl/~heijnen/Kienholz/Works/CompleteWorks.html Liste aller seiner Werke
- Vorlage:PND
Personendaten | |
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NAME | Kienholz, Edward |
ALTERNATIVNAMEN | Ed |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Objektkünstler |
GEBURTSDATUM | 23. Oktober 1927 |
GEBURTSORT | Fairfield (Washington) |
STERBEDATUM | 10. Juni 1994 |
STERBEORT | Hope, Idaho |