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Otto Mueller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Otto Mueller (* 16. Oktober 1874 in Liebau, Schlesien; † 24. September 1930 in Breslau) war ein deutscher Maler und Lithograph des Expressionismus. Er gilt heute als einer der bedeutendsten Expressionisten.

Zwei Mädchen im Grünen

Leben und Schaffen

Landschaft mit Badenden, 1915

Otto Mueller wurde 1874 in Liebau im damals preußischen Schlesien geboren. Seine Jugendjahre verbrachte er in Görlitz.

Mueller studierte an der Akademie der Bildenden Künste München. 1908 zog er nach Berlin. Er war von 1910 bis 1913 Mitglied der Künstlergruppe Die Brücke.

Seit 1919 war er Professor an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau. Er lehnte jede bürgerliche Anpassung ab und verkehrte im Kreis der „Breslauer Künstlerbohème“. Seine auffällige Erscheinung regte viele Künstler zum Porträtieren an.

1937 beschlagnahmten die Nationalsozialisten 357 seiner Werke aus deutschen Museen, da seine Bilder als Entartete Kunst galten.

Mueller starb am 24. September 1930 in Breslau.

Das zentrale Thema in Muellers Werken ist die Einheit von Mensch und Natur, die er in zahlreichen Aktdarstellungen in Landschaften auszudrücken versucht. In diesen Bildern stellt Mueller immer wieder Szenen aus dem Zigeunerleben dar.

Einige seiner Werke wurden postum auf der documenta 1 im Jahr 1955 in Kassel gezeigt.

Werke

Datei:Otto Mueller Zwei Mädchen im Schilf.jpg
Zwei Mädchen im Schilf, ca. 1926

(Auswahl)

  • 1911, „Drei Akte im Walde“, Hannover, Sprengel Museum
  • 1915, „Waldsee mit zwei Akten“, Dortmund, Museum am Ostwall
  • 1916, „Liebespaar zwischen Gartenmauern“, Berlin, Brücke-Museum
  • 1919, „Liebespaar“, Leipzig, Museum der bildenden Künste
  • um 1926 „Zwei Mädchen im Schilf“, Bernried, Museum der Phantasie, Sammlung Buchheim
  • um 1926/28, „Stehende Zigeunerkinder“, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Gm 1689 (Leihgabe aus Privatbesitz)
  • 1927, „Zigeuner mit Sonnenblumen“, Saarbrücken, Saarland-Museum
  • um 1928, „Zigeunerpferd am schwarzen Wasser“, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Gm 1802 (Leihgabe aus Privatbesitz)

Viele Werke der Künstler der Breslauer Akademie sind im Bestand des Schlesischen Museums in Görlitz. Sie konnten aus einer bedeutenden Privatsammlung erworben werden.

Zitat

  • „Traue den Menschen nicht...Roh und herzlos sind sie alle.“ (zitiert nach Buchheim 1963, S. 11)

Literatur

  • Johanna Brade: Zwischen Künstlerbohème und Wirtschaftskrise. Otto Mueller als Professor der Breslauer Akademie 1919-1930. Oettel, Görlitz u. a. 2004, ISBN 3-932693-84-1
  • Lothar-Günther Buchheim: Otto Mueller. Leben und Werk. Buchheim, Feldafing 1963 (Neuausgabe: Buchheim, Feldafing 2003, ISBN 3-7659-1052-X)
  • Marlene Decker: Gestaltungselemente im Bildwerk von Otto Mueller. Projekt-Verlag, Dortmund 1993, ISBN 3-928861-13-1
  • Johann Georg Prinz von Hohenzollern und Mario-Andreas von Lüttichau (Hrsg.): Otto Mueller. Eine Retrospektive. Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung / Prestel Verlag, München 2003, ISBN 3-7913-2857-3 (mit CD-ROM)
  • Mario-Andreas von Lüttichau: Otto Mueller. Ein Romantiker unter den Expressionisten. DuMont, Köln 1993, ISBN 3-7701-2981-4
  • Ursula Peters, Christiane Kupper (Red.): Moderne Zeiten. Die Sammlung zum 20. Jahrhundert. (= Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Bd. 3). Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 2000, ISBN 3-926982-61-6
Commons: Otto Mueller – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien