Abhängigkeit (Medizin)
Herkunft
Sucht kommt von siechen, nicht von suchen. (got.: siukan, ahd.: siuchen, mhd.: siuchan)
siech: Adj., lange krank (engl.: sick)
Die Wendung"Sucht nach etw." beruht allerdings auf der volkstümlichen Verbindung mit suchen: Sucht nach Liebe, Abwechslung, Zerstreuung usw.
Süchte, die keine sind
- Fettsucht: Sammelbegriff für Adipositas, Obesitas, Fettleibigkeit
- Fallsucht: veraltet für Epilepsie
- Fresssucht: s. Essstörungen
- Magersucht: s. Essstörungen
- Mondsucht (Mondsüchtigkeit): s: Somnambulismus
- Nesselsucht: s. Urtikaria
- Schwindsucht: s. Tuberkulose
- Spielsucht: s. pathologisches Spielen als Störung der Impulskontrolle
- Stammfettsucht: s. Kortikosteroide
- Wassersucht: Bildung von Ödemen und Aszites bei Herzinsuffizienz
- Witzelsucht: s. Moria
alte Version:
Eine Sucht ist eine krankhafte Wiederholung von Verhaltensweisen. Dabei ist die Wiederholung lustbetont, die Unterbrechung des Verhaltens kann zu einem Entzug führen.
Im Speziellen wird unter Sucht die Abhängigkeit von Drogen und damit der Zwang zur ständigen Zufuhr eines chemischen Stoffes verstanden, der kein Nahrungsmittel sowie nicht lebensnotwendig ist. Dieser chemische Stoff kann auch ein körpereigener Stoff sein, der beispielsweise bei sportlicher oder sexueller Betätigung ausgeschüttet wird.
Man unterscheidet ferner noch die sog. nichtstofflichen Süchte, die ohne Einverleibung eines Stoffes stattfinden. Dazu gehören die Spielsucht (u.a. in Spielbanken) und die mittlerweile anerkannte Internetsucht.
Der Begriff Abhängigkeit ist schwächer als der Begriff Sucht, wird aber meist synonym oder verharmlosend für den Begriff Sucht gebraucht.
Die Unterscheidung zwischen einer rein psychischen und einer körperlichen Sucht ist schwierig. Bei einer physischen Abhängigkeit treten echte Entzugserscheinungen auf, weil die Droge offensichtlich Teil des Stoffwechsels geworden ist.
Arten von Sucht
Störungen, die auf das Essen bezogen sind:
- Esssucht bzw. Fettsucht
- Magersucht (Anorexie)
- Essbrechsucht (Bulimie)
Wie und wieso entsteht Suchtverhalten in unserem Gehirn ? Ein bestimmtes psychisches Verlangen nimmt eine zentrale bestimmende Stellung ein, d.h. es wird ein Lernprozess ausgelöst, der nicht mehr so leicht zu neutralisieren ist.
Wie kann man eine Sucht heilen?
- Eine erfolgreiche Therapie bietet einen neuen, überlagernden Lernprozess.
- Eine erfolgreiche Therapie überwindet die Entzugserscheinungen.
- eine erfolgreiche Therapie vermeidet den Rückfall und kontrolliert deswegen den ehemals Süchtigen in seinem Verhalten.
siehe auch: Gesundheit, Krankheit, Genussmittel