Michael Kühnen
Michael Kühnen (* 21. Juni 1955; † 25. April 1991 in Kassel) war ein Anführer der deutschen Neo-Nazi-Bewegung.
Kühnen engagierte sich zunächst in der Jugendorganisation der NPD. Ein Zwischenspiel in der Jungen Union wird als taktisch motiviert beschrieben. Aus der Bundeswehr wird er wegen seiner faschistischen Betätigungen ausgeschlossen. Gründungen von eigenen Organisationen wechseln sich mit Verboten und Gefängnisaufenthalten ab.
Kühnen gelingt es in seiner kurzen Lebenszeit sowohl eine getreue Gefolgschaft aufzubauen, als auch eine hohe Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erreichen.
Eine Reihe seiner Aktivitäten lehnen sich an das Vorbild der SA an. Wie Ernst Röhm wird er von seinen Anhängern als der Chef bezeichnet. Nach dem Bekanntwerden von Kühnens Homosexualität kommt es zwar zu Konflikten mit einigen Gesinnungsgenossen, diese schaden ihm in seinem Umfeld jedoch nicht nachhaltig.
1991 stirbt Kühnen vermutlich an AIDS. Seine Organisation löst sich in der Folge weitgehend auf. Einen Anführer mit vergleichbarer Ausstrahlung hat die deutsche Nazi-Bewegung bis heute nicht gefunden.