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Deutz MG 530 C

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Deutz MG 530 C
GME 8
GME 8
GME 8
Nummerierung: GME 2–8
Rheinbraun 471…481
u. a.
Anzahl: 32
Hersteller: Klöckner Humboldt Deutz
Fabr.-Nr. 57560…58214
Baujahr(e): 1963–1967
Achsformel: C-dh
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 10.340 mm
Länge: 8.300 mm
Höhe: 4.185 mm
Breite: 3.180 mm
Gesamtradstand: 3.600 mm
Dienstmasse: 60 t
Reibungsmasse: 60 t
Radsatzfahrmasse: 20 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Installierte Leistung: 390 kW/530 PS
Motorentyp: T8M625
Motorbauart: Achtzylinder-Viertakt-Dieselmotor
Leistungsübertragung: dieselhydraulisch
Antrieb: Gelenkwelle
Bremse: Druckluftbremse Bauart Knorr, Handbremse

Die Typenreihe Deutz MG 530 C ist eine dreiachsige normalspurige Diesellokomotive mit Gelenkwellenantrieb, die für den mittleren Rangier- und Streckendienst konzipiert wurde. Sie wurde 1963 bis 1967 von KHD gebaut und in verschiedenen Industriebetrieben verwendet. Zum Stand 2025 sind einige Lokomotiven noch vorhanden und im Einsatz, einige gelten schon als Verbleib unbekannt bzw. ausgemustert.

Geschichte

Die Bezeichnung MG 530 C bedeutet: Mittellokomotive mit Gelenkwellenantrieb, 530 PS Motorleistung, Achsfolge C. Von diesen Lokomotiven wurden von 1963 bis 1967 insgesamt 32 Lokomotiven erstellt und an die Dortmund-Hörder Hüttenunion, Rheinbraun, GME und einige andere Betreiber geliefert. Die Maschinen haben in der Zwischenzeit ein Alter bis zu 60 Jahren erreicht.

Rheinbraun

Ein Großabnehmer der Lokomotivreihe war Rheinbraun, die mit den Lokomotiven die letzten Dampfloks noch im Rangier- und Übergabedienst ablösen konnten. Die Lokomotiven wurden bereits mit Rheinbraun-Bezeichnung ausgeliefert. Haupteinsatzgebiet waren die Anschlußbahn der Brikettfabrik Fortuna, wo zwei Lokomotiven eingesetzt wurden[1] und die Villebahn, wo mit vier Lokomotiven die Dampflokomotiven Rodder 1 bis 5 im Rangierdienst abgelöst werden konnten.[2] Bezeichnet wurden die Lokomotiven als Rheinbraun 471, 472, 473, 475, 476, 478–481. Einige Lokomotiven wurden bereits verkauft wie Rheinbraun 478,[3] bei den anderen zeigen die letzten Datenbankeintrage aus dem Jahr 2003 mit der Übernahme durch RWE Power.

Georgsmarienhütte Eisenbahn

Ein weiterer Hauptabnehmer der Lokomotiven ist die Georgsmarienhütte-Eisenbahn die 1965 sieben Lokomotiven bezogen und mit GME 2 bis 8 bezeichneten. Auch diese Lokomotiven sollten die allerletzten Dampflokomotiven auf der Bahngesellschaft ablösen. Die Lokomotive GME 6 wurde 2024 verschrottet,[4] gleichfalls zu einem unbekannten Zeitpunkt auch die GME 4.[5] bei den anderen Lokomotiven stammt der letzte Datenbankeintrag von 2004 bei der Übernahme durch die GET Georgsmarienhütte Eisenbahn und Transport GmbH.

Technik

Bei den als Mittellokomotiven geführten Maschinen handelt es sich um Starrahmenlokomotiven mit einem Außenrahmen, die einen etwas außermittig liegenden Mittelführerstand haben und zwei Vorbauten, von denen im größeren vorderen die Maschinenanlage und hinten die Hilfsbetriebe angeordnet sind. Die Kraftübertragung geschieht von dem Strömungsgetriebe auf die Achsen mittels Gelenkwellen. Die Räder werden mittels oberhalb der Achslager liegenden Blattfedern abgefedert, die Federn der ersten und zweiten Achse sind mit Ausgleichhebel miteinander verbunden.[6] Gesandet werden die mittlere Achse beidseitig, die erste von vorn und die dritte von hinten. Die Lokomotiven haben für ihr Einsatzgebiet spezielle Kuppelmöglichkeiten, so haben die Fahrzeuge von Rheinbraun einmal eine herkömmliche Zug- und Stoßeinrichtung,[7] als auch eine Kuppelmöglichkeit für Fahrzeuge mit Mittelpufferkupplung.[8]

Siehe auch

Literatur

  • Karl Pokschewinski, Volker Schüler, Manfred Coenen, Brikettfabriken und Anschlußbahnen im Rheinischen Braunkohlenbergbau, Lokrundschau Verlag, Gülzow 2004, ISBN 3-931647-18-8, Seiten 150–156
Commons: MG 530 C of Germany – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karl Pokschewinski, Volker Schüler, Manfred Coenen, Brikettfabriken und Anschlußbahnen im Rheinischen Braunkohlenbergbau, Lokrundschau Verlag, Gülzow 2004, ISBN 3-931647-18-8, Seiten 79
  2. Karl Pokschewinski, Volker Schüler, Manfred Coenen, Brikettfabriken und Anschlußbahnen im Rheinischen Braunkohlenbergbau, Lokrundschau Verlag, Gülzow 2004, ISBN 3-931647-18-8, Seiten 153
  3. Internetseite der Rheinbraun 478 auf Rangierdiesel
  4. Datenblatt der Lokomotive GME 6 auf Rangierdiesel
  5. Datenblatt der Lokomotive GMW 4 auf Rangierdiesel
  6. Karl Pokschewinski, Volker Schüler, Manfred Coenen, Brikettfabriken und Anschlußbahnen im Rheinischen Braunkohlenbergbau, Lokrundschau Verlag, Gülzow 2004, ISBN 3-931647-18-8, Seite 56
  7. Foto der Lok Rheinbraun 473 beim Rangieren mit herkömmlichen Eisenbahnfahrzeugen
  8. Foto der Lokomotive Rheinbraun 478 mit Kuppeleinrichtung für Tagebaufahrzeuge