Hartlaubvegetation
Hartlaubvegetation ist der Überbegriff für die Vegetationsformation der winterfeuchten Subtropen. Im engeren Sinn wird der Begriff für die Formation des europäischen Mediterrans gebraucht. Vom physiognomischen Aspekt beschreibt der Begriff die Anpassung insbesondere von immergrünen Eichen an die sommerliche Trockenperiode, die sich durch sklerenchymatisches Gewebe der Blätter vor Austrocknung schützen. Typform sklerophyller Bäume ist die Steineiche. Sie bildete einst ausgedehnte Hochwälder, die durch die Jahrtausende währende Degradation mediterraner Wälder heute nur noch vereinzelt angetroffen werden können.
Hotspots der Biodiversität
Unter den 25 Hotspots der Biodiversität der Erde, die, wenn permanent geschützt, helfen würden eine Welle weltweiten Artensterbens zu verhindern, da alle 25 Regionen der Hitliste artenreicher Regionen zusammen fast 50 % aller Arten beherbergen, gehören auch alle mediterrranen Ökozonen.
Mediterrane Region in Südwestaustralien
Der Südwestaustralische Hotspot ist einer der fünf mediterranen Ökosysteme. Die botanische Provinz umfasst 309.840 km² an der Südwestspitze Australiens in Western Australia. Die Wälder, Buschland und Savannen sind von hoher Diversität und Endemismus geprägt. Hotspot ursprüngliche Fläche (km².) 309.850, Hotspot Vegetation verblieben (km².) 33.336, Geschützte Fläche (km².) 33.336, Anzahl Pflanzenarten 5.469, Endemische Pflanzenarten 4.331, Landwirbeltiere 456, Endemische Landwirbeltiere 100, Gefährdete Arten 25, Kritisch gefährdete Arten 1, Ausgestorbene Arten 5.
Lage und generelle Beschreibung
Die mediterrane Region Australiens liegt im relativ feuchten Südwesten (Abb. 4, 635 - 1300 mm Regen pro Jahr), und wird von Eukalyptuswäldern mit Jarrah (Eucalyptus marginata) und Marri (Eucalyptus calophylla), sowie Offenwäldern weiter im Inland, geprägt. In feuchteren Flußtälern wird der hochwachsende Blackbutt (Eucalyptus pillularis) angetroffen (Abb. 4). Mehrere Regionen mit hoher floristischer Diversität sind in der Ökoregion vertreten, meist in höher gelegenen Gebieten. Die Ökoregion beherbergt eine Anzahl von gefährdeten und in ihrem Areal beschränkten Säugetieren Selbst wenn in der Region einige größere Naturschutzgebiete liegen, hat der kombinierte Effekt von Forst- und Landwirtschaft und die Einführung fremder Arten seinen Preis.
Biodiversität
Biodiversität ist auf verschiedenen Skalierungsebenen organisiert. Auf der Ebene der Biosphäre umfasst sie die Vielfalt der Ökosysteme, innerhalb der Ökosysteme die Vielfalt der Arten und innerhalb der Art schließlich deren genetische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, Rio 1992). Die Analyse der Flora von SW-Australien erbrachte einige Gebiete mit hoher Artenvielfalt. Generell nimmt die Artenvielfalt dabei von der Küste ins Landesinnere ab und Regionen mit sehr hoher Artendichten sind sehr oft Hochlagen. Die hohe Diversität gerade dieser Region wird aufgrund der sehr schnellen natürlichen quartären Veränderungen und der Isolation SW-Australiens vom feuchten Ost-Australien begründet. Eine Anzahl von gefährdeten Arten werden in dieser Ökoregion gefunden, darunter das Numbat (Myrmecobius fasciatus VU), Chuditch (Dasyurus geoffroii VU), Woylie (Bettongia penicillata), Tammar Wallaby (Macropus eugenii), Ringschwantz Opossum (Pseudocheirus occidentalis VU) u.v.a. Die Vegetation beherbergt eine breite von Nektar-essenden Tieren, darunter Insekten. Nur eine Vogelart ist für die Region endemisch, der Westliche Bristlebird (Dasyornis longirostris VU). Auch eine Subspezies der Westlichen Corella, Cacatua pastinator pastinator ist hier beheimatet mit weniger als 2.500 fortpflanzungsfähigen Vögeln. Die Herpetofauna SW-Australiens beherbergt einer hochendemische Froschfauna: 30 Arten sind bekannt, nur zwei sind nicht endemisch.
Momentaner Status
44 Prozent aller Jarrah-Wälder sind vernichtet, sowie fast 90 Prozent des gesamten Euklyptusbestandes. Holzeinschlag, Landwirtschaft und Bergbau werden in der Region betrieben. Einige größere Naturschutzgebiete existieren bereits. Darunter. Shannon NP (535 km²), D’Entrecasteaux NP, Mt. Frankland NP (308 km²), und Walpole-Nornalup NP, Dryandra Woodland (ca. 280 km²), Lane-Poole Reservat (550 km²), und das Perup Forest Ecology Center, 520 km² mit Jarra-Wäldern. Die Jarrah Wälder waren vor der Europäischen Landnahme beeindruckende Offenwälder.
Art und Grad der Gefährdung
Feuer, Holzeinschlag und assoziierte Störungen sind die schlimmsten Gefahren für die Jarrah-Karriälder. Die Abholzung der Jarrahwälder begann mit dem ersten Ankommen der europäischen Siedler. Die hohen Karriwälder sind zudem oft durch die Praxis der clear cut Methode gänzlich verschwunden. Feuer Management ist heute ein integraler Part der Silvikultur in Karri- and Jarrah-Wäldern. Gefahr besteht zudehm durch eingeführte Arten (vor allem Gräser, sowie den zumeist aus den anderen Mediterranen Regionen stammenden Familien der Iridaceae, Asteraceae, Fabaceae, and Brassicaceae), Beweidung durch eingeführte und autochthone Tiere, und Pilzenfektion durch Phytophthora spp. Phytophora cinnamomi hat in den feuchten Gebieten SW-Australiens den Kollaps ganzer soziologischer Gesellschaften verursacht. Eingeführte Raubtiere stellen zudem eine ernste Gefahr dar, insbesondere der Rotfuchs (Vulpes vulpes). Einige Bauxitminen sind in der Region, die die natürliche Vegetation beeinträchtigen, obwohl Bergbaubetriebe sich bemühen diese wiederherzustellen.