Ryanair
Ryanair | |
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Datei:Ryanair Logo.svg | |
IATA-Code: | FR |
ICAO-Code: | RYR |
Rufzeichen: | Ryanair |
Gründung: | 1985 |
Sitz: | Dublin |
Flottenstärke: | 115 |
Ziele: | 220 |
Ryanair ist eine irische Billigfluggesellschaft aus Dublin. Die Aktiengesellschaft wird in der Öffentlichkeit neben dem Konkurrenten easyJet oft als der radikalste Vertreter dieses Marktsegmentes angesehen, da sie das No-frills-Konzept am konsequentesten anwendet.
Geschichte

Das Unternehmen wurde 1985 vom irischen Unternehmer Dr. Tony Ryan gegründet und versuchte von Beginn an, durch niedrige Preise in den Markt von Aer Lingus und British Airways einzubrechen. In den folgenden Jahren expandierte das Unternehmen schnell, schrieb aber kontinuierlich rote Zahlen. Seit 1993 führt Michael O'Leary das Unternehmen, nachdem er schon seit 1988 leitende und beratende Funktionen im Unternehmen hatte. Er setzte von Anfang an voll auf das Konzept „Niedrigste Preise/Keine Extras“ der US-amerikanischen Fluggesellschaft Southwest Airlines, indem er unrentable Strecken einstellte und sich auf einen Flugzeugtyp beschränkte. Ryanair begann 1997 im Rahmen der Deregulierung des EU-Luftverkehrs mit der Expansion nach Kontinentaleuropa. Seit dem 14. Februar 2002 ist der ehemalige Militärflughafen Hahn, der extra aus diesem Anlass in Frankfurt-Hahn umbenannt wurde, als erste deutsche Basis im Ryanair-Flugplan. Im Jahr 2003 übernahm Ryanair den verlustreichen Niedrigpreis-Ableger Buzz von KLM (UK). Die zweite deutsche Basis von Ryanair wird Anfang 2007 der Flughafen Bremen.
Ryanair ist eine Aktiengesellschaft, deren Aktien an Börsen in Dublin, London und in New York gehandelt werden.
Die Airline ist Mitglied der European Low Fares Airline Association (ELFAA).
Das Unternehmen macht immer wieder mit aggressiver Werbung auf sich aufmerksam und polemisiert gegen Konkurrenten („Auf Wiedersehen Lufthansa“). Einen Höhepunkt dieser Werbestrategie gab es im Mai 2003, als Ryanair-Mitarbeiter mit einem Weltkriegspanzer zum Flughafen London-Luton fuhren, um den "Preiskrieg" gegen EasyJet in Szene zu setzen. Galionsfigur der Medienpräsenz von Ryanair ist der für diverse Eskapaden bekannte und berüchtigte Geschäftsführer Michael O'Leary.
Flugziele




Ryanair bedient 438 Routen zwischen 24 EU-Staaten (Stand: Nov.'06). Die Anzahl der Destinationen liegt bei über 120. Fast alle Zielflughäfen liegen bewusst im Bereich der Europäischen Union, da die EU seit der Liberalisierung von 1997 als großer Binnenmarkt angesehen wird. Dies macht Ryanair unabhängiger von internationalen Abkommen, was vor allem die Verhandlungen zwischen der Fluggesellschaft und den Flughäfen erleichtert.
Die einzigen Länder außerhalb der EU, welche die Gesellschaft anfliegt, sind Norwegen und Marokko, außerdem fliegt Ryanair auch auf die Kanarischen Inseln.
Auswahl der Flughäfen
Ryanair sucht sich ihre Zielflughäfen vorrangig nach den Kosten aus. Die Gesellschaft versucht große Vergünstigungen zu erzielen und erhält diese auch in Form von Subventionen, mehrheitlich in Gebieten mit wirtschaflich schwacher Infrastruktur. Die Legalität dieser Subventionen ist oftmals umstritten. Diese Regionen erhoffen sich durch die Ansiedlung von Ryanair einen wirtschaftlichen und touristischen Aufschwung und somit die Entstehung von Arbeitsplätzen. Ein zweites und wichtiges Kriterium besteht darin, kurze Standzeiten der Ryanair-Maschine (25 Minuten) zu garantieren. Dabei wird nicht nur auf die vorhandene Kapazität von Abfertigungsressourcen Augenmerk gelegt, sondern auch auf kurze Rollzeiten. Im Blickpunkt von Ryanair stehen somit schlecht ausgelastete Flughäfen, die meist etwas abseits der großen Ballungszentren liegen. So kann der Turnaround deutlich kürzer ausfallen.
Obwohl Ryanair der Ruf vorauseilt, jedes Flugfeld zu einem internationalen Flughafen erklären lassen zu wollen, ist die Fluggesellschaft vorsichtig bei der Auswahl der Flughäfen. So wurden bereits einige unrentable Destinationen eingestellt, wie z.B. Erfurt, Brügge/Ostende, Klagenfurt (wird zum Ende des Jahres 2006 wieder aufgenommen) und Groningen. Gerade die von Buzz übernommenen Flugziele, die im Vergleich mit den anderen Ryanair-Flughäfen höhere Abfertigungsgebühren vorwiesen, waren davon betroffen. Sie wurden entweder ganz aus dem Angebot genommen, oder die Frequentierung wurden reduziert, wie zum Beispiel im Falle von Berlin-Schönefeld. Allerdings wurde die Frequentierung nach Schönefeld nun wieder aufgestockt, da die Auslastung der Maschinen sehr gut ist und somit die höheren Gebühren wettgemacht werden können. Mittlerweile fliegt Ryanair auch von Nottingham East Midland und Dublin nonstop nach Berlin.
Situation im Vereinigten Königreich und Irland
Das Vereinigte Königreich und Irland stellen hierbei eine große Ausnahme dar. Im Verkehr zwischen diesen beiden Staaten hat Ryanair quasi die Funktion der Fähren übernommen und besitzt größere Marktanteile als die Konkurrenten Aer Lingus und British Airways. Das Streckennetz ist hier sehr dicht. Es werden somit auch Flughäfen bedient, die nicht in das traditionelle Muster von Ryanair passen, wie z.B. Manchester und London-Gatwick. Der chronisch überlastete Flughafen London-Heathrow wird jedoch nicht angeflogen. Etwa ein Viertel aller von Ryanair bedienten Flughäfen befinden sich im Vereinigten Königreich und in Irland, was die Wichtigkeit dieses Marktes für Ryanair hervorhebt. Aber auch hier setzt Ryanair seine Marktmacht konsequent ein. Als beispielsweise der Flughafen Cardiff seine Abfertigungsgebühren anhob, strich ihn Ryanair im Frühjahr 2006 kurzerhand aus dem Streckennetz und verwies seine Fluggäste auf den Flughafen Bristol. Ca. 20 % der Ryanair-Flüge pendeln zwischen den Inseln Irland und Großbritannien. Allerdings ist die Tendenz fallend, da Ryanair sein europaweites Streckennetz stärker ausbaut. In Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und Polen ist Ryanair bestens positioniert und hat auch in diesen festlandseuropäischen Märkten sehr viele Routen. Im Jahr 2006 gab Ryanair bekannt, bis zum Jahre 2012 über 20 Routen von Marokko eröffnen zu wollen. Nordafrika ist somit ebenfalls im Blickpunkt von Ryanair. Momentan wird diese Destination mit acht Routen bedient.
Die Basen der Ryanair
18 der Flughäfen sind als sogenannte „Basen“ ausgelegt. An diesen Flughäfen sind mehrere Flugzeuge fest stationiert. Es werden von dort mehr Reiseziele bedient als an "normalen" Ryanair-Flughäfen. London-Stansted ist die mit Abstand wichtigste Basis. Die anderen Basen sind Dublin, Shannon und Cork in Irland, Frankfurt-Hahn und Bremen (ab April 2007) in Deutschland, Stockholm-Skavsta in Schweden, London-Luton, Liverpool, East Midland und Glasgow-Prestwick in Großbritannien, Mailand/Bergamo, Pisa und Rom-Ciampino in Italien, Barcelona-Girona und Madrid in Spanien sowie Brüssel-Charleroi in Belgien und Marseille in Frankreich.
Der Ausbau des Flughafens Lübeck zur Basis wurde aufgrund eines Gerichtsentscheides (der sich nicht gegen die Basis, sondern gegen ein Planfeststellungsverfahren für die Landebahn richtete) im Sommer 2005 vorerst verschoben (wegen Mängeln im durchgeführten Planfeststellungsverfahren für einen für die Basis notwendigen Ausbau). Als zweite Basis in Deutschland neben Frankfurt Hahn steht seit September 2006 Bremen fest. Der Flughafen dort soll ab April 2007 zu einem zentralen Flughafen für Ryanair in Norddeutschland werden. Weitere Basen sind in Planung. Nach dem Beitritt der 10 neuen EU-Staaten im Mai 2004 werden auch einige von ihnen künftig in Osteuropa erwartet, wo seit 2004/2005 bereits einige Ziele angeflogen werden. Vermutet werden die ersten Osteuropäischen Basen in Riga, Breslau/Wroclaw und in Bratislava, der als "Wien-Bratislava" und somit offiziell als zweiter Wien-Flughafen vermarktet wird. Ab Hahn werden bereits Bratislava, Danzig, Krakau und Breslau angeflogen.
Ryanair bietet grundsätzlich nur Punkt-zu-Punkt-Verbindungen an. Damit muss Ryanair keine Anschlussmöglichkeiten gewährleisten, was für die kurzen Standzeiten der Maschinen essentiell ist. Des Weiteren werden dadurch Kosten in der Gepäckermittlung gespart, da die mit Abstand meisten Gepäckverluste und -fehlleitungen bei Anschlussflügen entstehen. Daher fehlt den Ryanair-Basen der Charakter von klassischen Drehkreuzen wie z.B. Amsterdam oder Frankfurt. Viele Reisende buchen jedoch Weiterflüge auf eigenes Risiko. Gerade die Flughäfen Stansted und Hahn haben sich dadurch zu einer Drehscheibe für Reisende aller Art entwickelt. Der Flughafen Stansted wird jede Nacht von über 100 Reisenden, vor allem Rucksacktouristen, als Übernachtungsmöglichkeit genutzt, die abends mit Ryanair (oder einer der anderen Billigfluggesellschaften) eintreffen und morgens weiterfliegen. So erreichen die Passagiere zumindest sicher ihren nächsten Flug und haben einige Stunden Nachtaufenthalt am Flughafen.
No-Frills-Konzept
Das No Frills-Konzept von Ryanair ist bis in das letzte Detail geplant. Eckpunkte sind:
- Einheitliche Flotte.
- kurze Bodenzeiten: ca. 25 Minuten zwischen Landung und Abflug.
- nur Punkt-zu-Punkt-Flüge, dadurch kein Gepäckmanagement oder Risiko durch verpasste Anschlussflüge.
- Vermeidung von Late-Night-Departures, d.h. keine Abflüge von Basen zu anderen Flughäfen nach ca. 21 Uhr, Rückkehr zur Basis aller Maschinen bis spätestens 0.00 Uhr, dadurch keine Nachtzuschläge.
- Vermeidung von Übernachtungen der Crew an Fremdflughäfen, d.h. keine Hotelkosten für die Crews.
- konsequentes Personalmanagement (maximal mögliche, systematische Diensteinteilung für die Crew).
- Treibstoffersparnis durch relativ neue Flotte und Winglet-Ausstattung.
- mehrere Strecken täglich pro Maschine und Besatzung (i.d.R. 2 Hin- und Rückflüge je Besatzung, 4-6 Hin- und Rückflüge je Maschine).
- Viele (16) Basisflughäfen sind optimiert über Europa verteilt - dadurch keine "Einsatzflüge" morgens und abends, jedes Flugpaar startet und endet an einer Basis.
- nur Reiseziele mit günstigen Flughafengebühren oder - wenn möglich - regionalen Subventionen werden angeflogen, "teurere Ziele" nur, wenn die Auslastung entsprechend hoch erwartet wird.
- Passagierrelevante Gepäckkosten: 1 Kabinenhandgepäck mit den Dimensonen 55x40x20 cm und bis max 10 kg ist frei. Das Freigewicht für weitere Gepäckstücke beträgt ingsgesamt 15 kg, dennoch muss für jedes Gepäckstücke eine Gebür von 4,50 € pro Gepäckstück und Strecke gezahlt weden. Bei Nachbuchung von Gepäck wird eine Gebühr von 10 € je Koffer und Strecke fällig. Jedes Kilo Übergewicht, d.h. jedes Kilo über 15 kg, wird eine Gebühr von 8 € pro kg fällig. Jeder Passagier darf max. 32 kg mitnehmen.
- nur kostenpflichtige Getränke und Snacks während des Fluges.
- hohe Passagierkapazität durch enge Bestuhlung.
- keine Sitztaschen bei den neuen Maschinen ermöglichen so eine schnellere Reinigung.
- keine verstellbaren Sitzlehnen und Fensterschließer bei neuen Maschinen (schnelle Reinigung, geringe Wartung)
- kein Entertainmentsystem oder TV im Flugzeug.
- wischfeste Bezugsstoffe (Kunstleder o. ä.) bei neuen Maschinen (schnelle Reinigung).
- schnelle Check-In-Abfertigung: freie Sitzplatzwahl im Flugzeug, Passagiere ohne Gepäck können online einchecken und dürfen direkt zum Gate gehen (weniger Bodenpersonal, weniger Check-In-Schalter, geringere Flughafengebühren, weniger Bordkarten zum Ausdrucken).
- Die Buchungen werden fast ausschließlich online durchgeführt, Kundenseitige Umbuchungen und Stornierungen sind gebührenpflichtig, da hier Personaleinsatz nötig ist.
- telefonischer Service nur über kostenpflichtige Hotline.
- Zusatzeinnahmen am Bord (z.B. Verkauf von Tickets für Zug-Transfer, Gewinnspiellose).
- Zusatzeinnahmen beim Buchen, es können auch Transferfahrten, Mietautos und Hotels gebucht werden, außerdem das Recht, als Erster einsteigen zu dürfen.
- striktes elektronisches Zahlungssystem (Kredit-/Debitkarten, für wenige Länder auch Lastschrift).
Ryanair selbst spricht bei den Passagieren von "well-trained passengers" - sieht also im Konzept vor, dass die Passagiere mit "erzogen" werden, alle Sparmöglichkeiten zu unterstützen.
Kritik an Ryanair
Ryanair hat so gut wie keinen Kunden-Service. Es gibt nur zwei Kontaktpunkte: Eine Telefon-Hotline für Neubuchungen für € 0,62/Minute und eine Hotline für alle anderen Belange für € 1,86/Minute. Briefe müssen in englischer Sprache an die Zentrale in Irland geschickt werden. Eine E-Mail-Adresse oder eine Fax-Nummer ist auf der Internetseite von Ryanair nicht angegeben.
Verbraucherschutz
Regelmäßige Probleme hat Ryanair unter anderem mit der Zentrale zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs wegen der Bezeichnung kleiner Regionalflugplätze nach teilweise mehr als 100 km entfernten Großstädten. Vor Gericht hat allerdings zumeist Ryanair Recht bekommen. So darf nicht nur Hahn als "Frankfurt-Hahn" bezeichnet werden, auch die Namen "Altenburg-Leipzig", "Düsseldorf-Weeze" und "Hamburg-Lübeck" können zur Zeit verwendet werden. Die vorgetäuschte Großstadtnähe verschleiert, dass die Anfahrt zum Abreiseflughafen und die Abfahrt vom jeweiligen Ankunftsflughafen z. B. mit öffentlichen Verkehrsmitteln mitunter unkomfortabel, schlecht, selten, teuer und langwierig ist. Hierdurch wird der Preisvorteil leicht wieder zunichte gemacht. Bei diversen Flughäfen, die schon recht lange im Netz von Ryanair sind, wird jedoch nach und nach die notwendige Infrastruktur für gute und schnelle Erreichbarkeit aufgebaut. Auch existieren an den meisten Orten relativ günstige Bus-Verbindungen zu den eigentlich bezeichneten Städten.
Weitere Probleme kann es mit den sehr restriktiven Geschäftsbedingungen geben. Erst im März 2004 entschied das Landgericht Köln, dass die bisherige Klausel „Sämtliche bezahlten Beträge (einschließlich Steuern und Gebühren) sind nicht erstattbar“ für den Fall einer Stornierung ungültig ist, Ryanair also wenigstens die Steuern und Gebühren erstatten muss. Denn diese Kosten entstehen Ryanair in diesem Falle erst gar nicht. Geklagt hatte die Wettbewerbszentrale. Der genaue Satz in den AGB der Ryanair lautet hierzu:
„Alle bezahlten Beträge (einschließlich Steuern und Gebühren) werden nur dann zurückerstattet, wenn Ryanair einen Flug annulliert oder erheblich verschiebt. In diesem Fall haben Sie Anspruch auf eine Reisegutschrift oder die vollständige Rückerstattung der bezahlten Beträge.“ Außerdem kann man Steuern und Gebühren zurückerstatten lassen, wenn man einen Brief an die Zentrale in Dublin schickt. Allerdings fällt dafür eine Bearbeitungsgebühr an, die meist höher ist, als das was man zurück bekäme und deswegen verfällt der Anspruch dann.
Subventionen durch Flughäfen
Ryanair fliegt in erster Linie kleinere Regionalflughäfen an, wobei das Unternehmen größere Gebührennachlässe aushandelt. An manchen Flughäfen soll Ryanair keinerlei Gebühren zahlen, sondern sich stattdessen von den Flughäfen für Marketingmaßnahmen bezahlen lassen. Wie Erfahrungen zeigen, setzt Ryanair oftmals explizit auf die dauerhafte Subventionierung ihrer Strecken durch regionale Gebietskörperschaften.
Nach einer Klage von Konkurrenten wurde deshalb Ryanair im September 2003 verpflichtet, die vom elsässichen Flughafen Straßburg illegal erhaltene Subventionen, zurückzuzahlen. Infolgedessen kehrte das Unternehmen dem franz. Flughafen den Rücken und fliegt seit Oktober 2003 vom ca. 40 km nördlich liegenden Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden.
Am 3. Februar 2004 entschied die EU-Kommission, dass ca. 75 % der Subventionen, die das Unternehmen vom staatlichen Flughafen Brüssel-Charleroi erhalten hatte, unrechtmäßig seien und von Ryanair zurückgezahlt werden müssten. Michael O'Leary kündigte daraufhin juristische Schritte an, die allerdings bislang noch nicht eingeleitet wurden.
Das Landgericht Kiel entschied am 8. August 2006, dass eine eventuelle Unterstützung, die Ryanair vom Flughafen Lübeck erhalten haben könnte, nicht rechtmäßig sei. Der Flughafen Lübeck wurde vom LG aufgefordert, die Verträge mit Ryanair offenzulegen. Bislang hat der Flughafen hierzu keine Stellung abgegeben.
Arbeitnehmerrechte
Des Weiteren wird von Gewerkschaftseite oft der Umgang mit den Arbeitnehmern kritisiert. Zu erwähnen ist dabei die Kampagne Ryan be fair im Internet, die von der britischen Transportarbeitergewerkschaft zur Etablierung einer Arbeitnehmervertretung initiiert wurde. Für die Gewerkschaften ist der Umstand nicht tragbar, dass eine nicht tarifierte Gesellschaft mittlerweile Platz drei in Europa einnimmt.
Flotte

Ryanair besitzt ausschließlich Flugzeuge des Modells Boeing 737-800 und plant, bis zum Jahr 2010 ca. 162 neue Boeing 737-800 zu kaufen.
Aktuelle Flotte, Stand 22. Dezember 2006,[1]
- 120 Boeing 737-800 mit je 189 Sitzplätzen
Weitere B737 sind bestellt; die Lieferungen erfolgen kontinuierlich, daher ist eine genaue Flottenzahl selten lange aktuell. Neun Jahre nach der Deregulierung des Flugmarktes erhielt Ryanair am 7. März 2006 die 100. Boeing 737-800.
Flottenplanung, Stand Dezember 2006
161 weitere Boeing 737-800 sind fest bestellt. Darüber hinaus bestehen Kaufoptionen für 141 weitere 737-800.
Im Zuge der Erneuerung der Flotte hat Ryanair für alle Maschinen, auch die bereits gelieferten, Winglets bestellt, um Treibstoff einzusparen.
Die Flotte besteht zur Zeit aus 4 Teilgruppen:
- 737-800 mit Winglets und Ledersitzen
- 737-800 mit Winglets und Stoffsitzen
- 737-800 ohne Winglets, mit Ledersitzen
- 737-800 ohne Winglets, mit Stoffsitzen
Die Flottenplanung sieht a) eine Vereinheitlichung der 4 Flotten vor (Winglets und Ledersitze) und b) eine dauerhafte Verjüngung. Ab 2007/2008 sollen die ersten 737-800 wieder verkauft werden.
Unfälle/Zwischenfälle
Ryanair gilt als eine der sichersten Fluglinien Europas und ist auf Platz neun der 50 sichersten Fluglinien der JACDEC-Reihung. Es gab noch nie einen Absturz oder tödlichen Unfall mit einem Ryanair-Flug. Allerdings hat sie einige Pannen zu verzeichnen:
- Beim Ryanair Flug 296 von Dublin nach London-Stansted am 27. Februar 2002 fing das Flugzeug unmittelbar nach der Landung Feuer. Die betroffene Boeing 737-800 musste evakuiert werden. Untersuchungen des Vorfalles ergaben, dass es für die Crew nicht möglich war, die Notausgänge sofort zu öffnen. Es wurden auch falsche Notausgänge geöffnet, und sechs Passagiere wollten auf der brennenden Seite über die Tragflächen das Flugzeug verlassen. Die Flughafen-Feuerwehr wies diese wieder in das Flugzeug zurück.
- Eine Ryanair-Maschine konnte am 5. Mai 2003 vom deutschen Flughafen Altenburg-Nobitz nicht nach London-Stansted starten, da Ryanair ein logistischer Fehler passierte. Ryanair schickte, entgegen der Vereinbarung mit dem Flughafen, eine Boeing 737-200 anstatt einer 737-800 bzw. -300. Ein Sicherheitscheck am Flughafen ergab, dass aufgrund der gegebenen Wetterverhältnisse und der geringen Leistung der Triebwerke die Startbahn bei einem eventuellen Startabbruch nicht lang genug für die voll besetzte und betankte Maschine wäre. Der Pilot entschied daraufhin, ohne Passagiere zum nächstgelegen Flughafen Leipzig/Halle zu fliegen und startete drei Stunden verspätet zusammen mit den per Bus nach Leipzig gebrachten Passagieren zum Flughafen London-Stansted.
- Am 13. August 2006 wurde der Landeanflug auf Weeze vom Piloten der B737-800 abgebrochen, weil sich die Landeklappen nicht richtig ausfahren ließen. Die Landebahn Weeze wäre für die Landung bei der überhöhten Geschwindigkeit zu kurz gewesen. Das Flugzeug wurde nach Eindhoven umgeleitet, wo Feuerwehr und zahlreiche Krankenwagen für den Fall einer mißglückten Landung bereitstanden. Weil nach der harten Landung die völlig überlasteten Bremsen Feuer zu fangen drohten, wurde die Maschine sofort von Feuerwehrmännern unter Kontrolle genommen. Passagiere kamen nicht zu Schaden.