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Axel Honneth

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Axel Honneth (* 1949 in Essen) ist ein deutscher Philosoph und Soziologe. Er gilt als einer der exponiertesten Schüler von Jürgen Habermas und nach diesem als einer der wichtigsten lebenden Vertreter der "Frankfurter Schule". Seit April 2001 ist Honneth geschäftsführender Direktor des von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno in den 1950er Jahren neubegründeten Instituts für Sozialforschung (IfS) an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Honneth ist Herausgeber der "Deutschen Zeitschrift für Philosophie" und des "European Journal of Philosophy und Constellations"

Studium und Lehre

Honneth studierte ab 1969 Philosophie, Soziologie und Germanistik in Bonn, Bochum und Berlin. 1977 wurde er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin. Durch Jürgen Habermas wurde ihm 1982 ein Forschungsstipendium am Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaften in München vermittelt. Es folgte ab 1983 eine Anstellung als Hochschulassistent am Fachbereich Philosophie der Goethe-Universität in Frankfurt/M., sowie eine parallele Tätigkeit als "Fellow" am Wissenschaftskolleg in Berlin.

Im Juni 1990 habilitierte sich Honneth am Fachbereich Philosophie in Frankfurt. 1991 erhielt er seine erste C3-Professor für Philosophie an der Universität Konstanz, nur ein Jahr später erfolgte der Ruf auf ein Ordinariat (C4-Professur) für politische Philosophie am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin. Von September 1995 bis April 1996 war Honneth zudem Theodor-Heuss-Gastprofessor an der New School for Social Research in New York, bevor er 1996 als Professor für Philosophie an die Goethe-Universität in Frankfurt berufen wurde. Hier gehörte er auch dem Kollegium des berühmten "Instituts für Sozialforschung", der Geburtstätte der Kritischen Theorie, an. 1999 vertrat er für einige Monate den Spinoza-Lehrstuhl am Department of Philosophy der University Amsterdam. Im April 2001 wurde Honneth dann zum geschäftsführenden Direktor des "Instituts für Sozialforschung" bestellt.

Forschungsschwerpunkte

Honneths spezielles Forschungsgebiet ist Sozialphilosophie. Im Zentrum steht eine Theorie der Anerkennung. In seinem derzeit jüngsten Werk "Verdinglichung" versucht er diesen marxistischen Schlüsselbegriff anerkennungstheoretisch neu zu formulieren. Ein verwandtes Thema Honneths ist, ähnlich wie bei Habermas, die Rekonstruktion der Moralität interpersoneller Beziehungen. Honneth erstrebt die Weiterentwicklung einer kritischen Gesellschaftstheorie im Sinne der Frankfurter Schule, greift dabei aber explizit auf psychologische und psychoanalytische Theorien, die zeitgenössische soziologische Theorie und die Sozialontologie zurück.

Veröffentlichungen (Auswahl)