Bad Salzungen
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Bad Salzungen ist eine Kurstadt in Thüringen (Deutschland). Sie ist Kreisstadt des Wartburgkreises. Bekannt ist die Stadt unter anderem für das Keltenbad, eines der ältesten Sole-Heilbäder in Deutschland.
Geographie
Geographische Lage
Bad Salzungen liegt an der Werra, zwischen dem Thüringer Wald im Norden und der Rhön im Süden.
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Immelborn, Leimbach, Moorgrund, Stadtlengsfeld, Tiefenort, Weilar und Urnshausen im Wartburgkreis sowie Breitungen/Werra im Landkreis Schmalkalden-Meiningen.
Stadtgliederung
Neben der Kernstadt Bad Salzungen besteht die Stadt aus den Stadtteilen Kloster-Allendorf, Dorf Allendorf, Wildprechtroda, Kaltenborn, Langenfeld und Hohleborn.
Geschichte

Am 5. Januar 775 stellte Karl der Große in der königlichen Pfalz zu Quierzy eine Schenkungsurkunde des Zehnten von seiner Villa „Salsunga“ an das Kloster Hersfeld aus. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Salzungen. 841 kam der Ort an das Kloster Fulda. Vom frühen 12. Jahrhundert bis zum Aussterben der männlichen Linie (1583) war Salzungen immer auch im Machtbereich der unterschiedlichen hennebergischen Linien. Sei es als Amt Salzungen in der Grafschaft Henneberg oder Teile Salzungens als Hennebergische Besitzung. Die seit 1306 als civitas bezeugte Stadt kam 1366 an die Wettiner und wurde durch die Leipziger Teilung 1485 der ernestinischen Linie zugeschlagen. Teile Salzungens wurden 1433 an Henneberg-Römhild verpfändet, so hielten sich die Henneberger noch bis 1549 bzw. 1557 in der Stadt. 1524 wurde die Reformation eingeführt, ein Jahr später schlossen sich Bürger der Stadt einem 8.000 Mann starken Trupp aus dem Werragebiet an, der zum Kampf nach Mühlhausen weiterzog, um am Bauernkrieg teilzunehmen. 1572 fiel Salzungen mit Sachsen-Coburg-Eisenach wieder ganz an die Ernestiner. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Salzungen am 10. Juni 1640 von den Schweden geplündert, im selben Jahr kam die Stadt an Sachsen-Gotha. Die endgültige Gebietszuschlagung bis 1918/1920 fand 1680 an Sachsen-Meiningen statt. Bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reichs 1806 blieb Salzungen die nördlichste Peripherie des 1500 gegründeten Fränkischen Reichskreises. 1874 ging das Amt Salzungen im Kreis Meiningen auf und ist, mit diesem Erbe, auch Teil des historischen Henneberger Landes. Bereits 1858 erhielt Bad Salzungen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Dies geschah durch die Werrabahn von Eisenach im Norden nach Coburg und Lichtenfels im Süden.
Am 4. April 1945 wurde die Stadt von amerikanischen Truppen kampflos besetzt, exakt drei Monate später rückte die Rote Armee ein.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
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1833 bis 1946 |
1950 bis 1997 |
1998 bis 2004 |
- Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
1 29. Oktober
2 31. August
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat besteht aus 24 Mitgliedern. Die Stadtratsmitglieder wurden am 27. Juni 2004 gewählt. Dadurch ergab sich folgende Sitzverteilung.
| CDU | : 7 Sitze |
| PDS | : 8 Sitze |
| SPD | : 2 Sitze |
| Freie Wähler Bad Salzungen e.V. |
: 6 Sitze |
| FDP | : 1 Sitz |
Wappen
Blasonierung: "Auf blauem Grund ein Bischof in goldenem Ornat mit roten Schuhen, in der rechten Hand einen goldenen Krummstab und in der linken Hand ein rotes Buch mit schwarzem Kreuz."
Bedeutung: Das älteste Stadtsiegel zeigte schon im Jahr 1345 den Bischof Bonifatius in einer Anordnung wie oben beschreiben. Er missionierte unter anderem in Thüringen und gründete das Bistum Erfurt. Der Bischof übte lange Zeit in Salzungen auch die weltliche Macht aus und das Kloster Fulda (Eigengründung und Grablege von Bonifatius) hatte hier über Jahrhunderte großen Einfluss. Der Gründer des Bistums wurde daher als Schutzherr Salzungens in das Wappen übernommen.
altes Wappen: Vom 1. Dezember 1949 bis 26. Juni 1991 führte die Stadt ein Wappen [1], das sich von dem historischen Wappen abwendete. Das Wappen zeigte auf blauen Grund ein silbernes Wellenband, einen roten Dreischalenbrunnen und zwei rote Mühlräder.
Städtepartnerschaften
- Mezökövesd (Ungarn, seit 13. August 1969)
- Strakonice (Tschechien, seit 22. April 1977)
- Bad Hersfeld (Deutschland, seit 3. März 1990)
- Ishoj (Dänemark, seit 31. Oktober 1994)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Parks
Bad Salzungen besitzt einen weitläufigen Park, der den direkt an der Innenstadt liegenden Burgsee umschließt.
Wirtschaft und Infrastruktur
- Maschinenbau - Metallverarbeitung
Verkehr
Im Bahnverkehr liegt Bad Salzungen an der Werrabahn Eisenach - Meiningen - Eisfeld, die von der Süd-Thüringen-Bahn betrieben wird. Auf der Straße ist die Stadt über die Bundesstraße B62 Bad Hersfeld (A4) - Barchfeld und von der nahegelegenen Bundesstraße B19 Eisenach - Meiningen - Würzburg zu erreichen.
Staatliche Einrichtungen
In der Stadt liegt eine Kaserne der Bundeswehr. In der Werratal-Kaserne ist das Panzergrenadierbataillon 391 sowie das Panzerbataillon 393 stationiert, sie unterstehen der Jägerbrigade 37 „Freistaat Sachsen“ in Frankenberg.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Dr. med. Johann Christian Sulzberger (6. September 1730 - 6. Oktober 1803), Gründer der Dr. Sulzberger'schen Armen- und Krankenstiftung und Erfinder der "Salzunger Tropfen")
- Ludwig Wucke (28. Januar 1807 - 1. Mai 1883), Salzunger Mundartdichter und Sagenforscher
- Bernhard Müller (1824 - 1883), Kirchenchordirektor
- Otto Friedrich Tobias Voigt (26. Februar 1825 - 6. April 1888), Stifter eines Armenhauses
- Gerhard Unger (*1916), Tenor
- Axel Kutsch *16.5.1945 in Bad Salzungen (während der Evakuierung seiner Familie aus dem Rheinland), Schriftsteller
- Alexander Zickler (*28.2.1974), deutscher Fußballnationalspieler (FC Bayern München, Dynamo Dresden), momentan bei Red Bull Salzburg unter Vertrag
Literatur
- Salzungen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 14, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 248.
- Folgende Bücher sind jeweils Reportagen über den Ersten Parteisekretär und andere Politiker im Kreis Salzungen: Landolf Scherzer, Der Erste 1989; Landolf Scherzer, Der Zweite 2000; Landolf Scherzer, Der Letzte 2002.