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Corporate Social Responsibility

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Corporate Social Responsibility (CSR) umschreibt verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln, welches über die eigentliche Geschäftstätigkeit eines Unternehmens hinaus geht.

Hintergrund

Für Unternehmen besteht aufgrund veränderter Umweltbedingungen (insbesondere Globalisierung, verbesserte Informations- und Kommunikationstechnologie und sich verändernde mentale Modelle) der Druck, sich zunehmend mit dieser Thematik auseinander zu setzen, da sie anderenfalls Gefahr laufen, die von der Gesellschaft benötigte Licence to operate zu verlieren. Prominentes Beispiel für die Konsequenzen bei Verlust der Licence to operate stellt Shell (Brent Spar) dar. Die Gesellschaft fordert von Unternehmen die Übernahme von Verantwortung. Unternehmen haben dieser Forderung in ihrem Eigeninteresse nachzugehen. Sie stehen vor der Herausforderung, angemessene Konzepte zu entwickeln. Um eine gemeinsame Annäherung an das Thema CSR zu finden, schließen sich Unternehmen zu Netzwerken zusammen (econsense, CSR Europe). Allerdings ist nach wie vor weitgehend unklar, was sich genau hinter dem Begriff CSR verbirgt; er wird sowohl als Überbegriff zu Corporate Citizenship (CC) verstanden, wie auch umgekehrt. Meist werden unter beiden Begriffen Instrumente wie Social-/Umweltsponsoring, Spendenwesen, Mäzenatentum oder Corporate Volunteering verstanden. Auch wird oftmals der Anspruch erhoben, CSR würde ein Bestandteil im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung sein. Während im angelsächsischen Sprachgebrauch das Konzept "CSR" zwar die ökologische und soziale Dimension stärker betont als die wirtschaftliche, wird im Deutschen "CSR" zunehmend mit dem Begriff der unternehmerischen Nachhaltigkeit (d.h. eine Unternehmensführung unter ausgewogener Berücksichtigung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Faktoren) gleichgesetzt. Allerdings erscheint es fragwürdig, ob einzelne Instrumente hierzu einen Beitrag leisten können. Vielmehr wird das Ergebnis oftmals "nur" ein ad-hoc Projekt sein; es fehlt der professionelle Umgang mit der Thematik.


EU und Verbände zu CSR

Die Europäische Kommission sieht in der Förderung von CSR einen Ansatz um ergänzend zu gesetzlicher Regulierung die freiwilligen Beiträge von Unternehmen zu sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit zu fördern.

Die wesentlichen Meilensteine der europäischen CSR-Politik sind:

  • Das Davoser Manifest (1973)
  • das EU-Grünbuch zu CSR (2001)
  • das Europäische Multistakeholder Forum zu CSR (2002-2004)
  • die für 2005 geplante neue Mitteilung zu CSR

Der europäische Prozess hat wesentlich zur Verbreitung von CSR in Deutschland beigetragen.

Immer wieder wird kontrovers diskutiert, inwiefern Vereinheitlichung, Standards oder gesetzliche Rahmenbedingungen (z.B. zu mehr Transparenz) zur Förderung von CSR eingeführt werden sollen. Unternehmensverbände, wie z.B. der BDI, sprechen sich strikt dagegen aus und berufen sich auf den Freiwilligkeitscharakter von CSR. Umwelt- und soziale NGO halten gewisse Standards und gesetzliche Verpflichtungen zu Transparenz für notwendig damit fortschrittliche Unternehmen auch als solche von den Konsumenten erkannt werden können und vom Markt belohnt werden. Vgl. Loew 2005 The Results of the European Multistakeholder Forum on CSR in the View of Business, NGO and Science, Berlin.

Siehe auch

Literatur

  • Bassen, Alexander/ Jastram, Sarah/ Meyer, Katrin (2005): Corporate Social Responsibility. Eine Begriffserläuterung, in: Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik, Jhrg. 6, Heft 2 (2005), S. 231-236
  • Beschorner, Thomas (2005): "Corporate Social Responsibility, Corporate Citizenship, Corporate Governance. Schillernde Begriffe und ihre Deutung." Ökologisches Wirtschaften 2005(3), S. 40-42.
  • Daub, Claus-Heinrich (2005): Globale Wirtschaft - globale Verantwortung: Die Integration multinationaler Unternehmen in den Prozess der nachhaltigen Entwicklung. Basel 2005