Shock and Awe
Als Shock and awe (S & A) bezeichntet man eine militärische Taktik, mit dem Ziel durch eine oder mehrere auf Schockwirkung ausgelegter militärischer Maßnahmen (z. B. Flächenbombardierung, Sperrfeuer, Flammenwerfereinsatz oder Druckbomben), den Gegner so zu verunsichern, dass es zu keinen nennenswerten Verteidigungsmaßnahmen kommt. S&A dient als taktische Maßnahme stets der Vorbereitung eines Bodenangriffs, als strategisches Konzept (wie z. B. im Irak-Krieg durch die US-Armee) ist der Zweck eine allgemeine Demoralisierung der gesamten Verteidigungsbereitschaft.
Der Begriff selbst wurde im Irak-Krieg durch den Generalstab geprägt, die Anwendung der Taktik ist aber deutlich älter. Die Vorbereitung eines Sturmangriffs im Ersten Weltkrieg wurde stets durch ein massives Sperrfeuer eingeleitet. Dieses sollte primär den Gegner aus den eigentlichen Verteidigungsstellungen der Gräben, in die Schutz gebenden Unterstände vertreiben und demoralisieren. Des Weiteren wurden Flammenwerfer eingesetzt, um gezielt Bunkerbesatzungen einzuschüchtern und zur Aufgabe zu zwingen.
Ein Beispiel für ein Versagen des strategischen Ansatzes ist in der Bombardierung Englands im Zweiten Weltkrieg zu finden. Die englische Zivilbevölkerung sollte durch diese Angriffe demoralisiert werden. Von Einzelfällen abgesehen, ist dies nicht gelungen, sondern hat den Widerstandswillen nur noch gestärkt.
Schon früher wurden ähnliche Methoden angewendet, um den Gegner in Schrecken zu versetzen und seinen Kampfeswillen zu schwächen, allerdings waren diese limitiert durch die damaligen Möglichkeiten. Germanen und Gallier trommelten auf ihre Schilde, Samurai trugen Masken und Helme, die Furcht erregen sollten.