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Claus Harms

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Claus Harms (* 25. Mai 1778 in Fahrstedt (Süderdithmarschen), † 1. Februar 1855 in Kiel) war ein deutscher protestantischer Theologe.

Harms arbeitete als Bauersbursche und Müllersknecht, bevor er dann in Kiel Theologie studierte. Dort wurde er vor allem von Johann Friedrich Kleuker beeinflusst, war aber auch von Friedrich Schleiermachers Reden über die Religion tief ergriffen. Von 1802 bis 1806 arbeitete Harms als Hauslehrer, dann als Diakon in Lunden und ab 1816 schließlich als Archidiakon in an St. Nikolai in Kiel.

1817 veröffentlichte Harms zusammen mit einem Abdruck der Thesen Luthers zum Jubiläum der Reformation auch 95 eigene Thesen, die den theologischen Rationalimus, diesen »Götzen Vernunft« attakierten und so eine der Wurzeln des sich konstituierenden Neuluthertums bilden. Schleiermacher selbst grenzte sich gegen Harms ab, der im Gegenzug dann aber von Christian Ammon, einem Rationalisten, gegen jenen verteidigt wurde.

Ab 1830 veröffentlichte Harms seine Pastoraltheologie (3 Bde, 1830-34). Ab 1835 war er Propst in Kiel, wozu er die Nachfolge Schleiermachers als Pfarrer an der Berliner Dreifaltigkeitskirche ablehnte. Harms wichtigster Schüler wurde Michael Baumgarten.

Werke

  • Peter Meinhold (Hrsg.), Claus Harms. Ausgewählte Schriften und Predigten. Bearb. von Gottfried Ernst Hoffmann u. a., 2 Bde. Wolff, Flensburg 1955. (kritische Edition der wichtigsten Schriften)
  • Johann Schmidt (Hrsg.), Claus Harms. Ein Kirchenvater des 19. Jahrhunderts. Auswahl aus seinen Schriften. Mohn, Gütersloh 1976
  • Claus Harms, Lebensbeschreibung verfasset von ihm selber (1851), hg. v. Verein für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte, 3., unveränd. Neudr. Mühlau, Kiel 1929
  • Claus Harms, Pastoraltheologie. In Reden an Theologiestudirende. In 3 Büchern: Erstes Buch: Der Prediger. Zweites Buch: Der Priester. Drittes Buch: Der Pastor (1830/31/34), hg. v. H. F. Neelsen. 3. Aufl. mit Anhang. Maack, Kiel 1878
  • Claus Harms, Auslegung der Epistel St. Pauli an die Kolosser. Schwetschke, Berlin 1857
  • Claus Harms, Der Christen Glauben und Leben in 28 nachgelassenen Predigten. Verl. des Rauhen Hauses, Hamburg 1869

Literatur

  • Michael Baumgarten, Ein Denkmal für Claus Harms; 1855
  • H. Behrend, Der junge Claus Harms; in: ChW 23 (1909), 244-250
  • J. Heubach, Die Auffassung von der Ordination bei Claus Harms; in: MPTh 44 (1955), 111-117
  • H. Lehmann, Claus Harms als Prediger; in: PBI 89 (1949), 250-261
  • C. Rolfs u. G. Ficker, Harmsiana; 2 Bde., 1918/19
  • H. Schmidt, Beiträge zur Biographie von Claus Harms; in: FS V.Pauls, 1950, 150-160
  • J. Schmidt, Claus Harms und die äussere Mission; in: Arbeit und Besinung 8 (1955). Norddt. Beilage, 45-56
  • M. Schmidt, Claus Harms und seine Bedeutung in der Geschichte des Luthertums; in: ELKZ 9 (1955), 37-41
  • ders. in: RGG 3, 3. Aufl., 76f.