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Echter Koriander

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Koriander
Klassifikation
Reich: Plantae
Abteilung: Magnoliophyta
Klasse: Magnoliopsida
Ordnung: Apiales
Familie: Apiaceae
Gattung: Coriandrum
Art: sativum
Wissenschaftlicher Name

Coriandrum sativum

Der Koriander (botanisch Coriandrum sativum) ist ein einjähriges Kraut aus der Familie der Doldengewächse (Apiaceae). Der Name leitet sich ab vom griechischen coris = Wanze und vom griechischen amon = Anis. Die Blätter riechen etwas nach Wanzen, die Beeren nach Anis. Vom Koriander werden sowohl die Früchte als auch die Blätter als Gewürz verwendet (siehe auch: Gewürzpflanzen).
Die Früchte und Blätter enthalten unterschiedliche Aromen und können einander daher nicht ersetzen.

Im Volksmund wird das Kraut auch Wanzendill oder Wanzenkraut genannt, da es unangenehm nach Wanzen riecht.

Inhaltsstoffe

Koriander enthält Ätherisches Öl (Frucht: Linalool, Geraniol, α- und β-Pinen, Limonen, Geranylacetat, α- und γ-Terpinen, Borneol; Kraut und Wurzel: Decanal, Tridecen-(2)-al), fettes Öl (Petroselinsäure, Ölsäure, Linolensäure, Palmitinsäure), Proteine, Stärke, Zucker, Pentosane, Gerbstoff, Vitamin C, Spuren organischer Säuren, Flavonoide, Furanoisocumarine (z.B. Coriandrin), Cumarine: Umbelliferon, Scopoletin, Coriandrindiol.

Verwendung in der Duftindustrie

Der scharfe Geruch, der einer Mischung aus Zitronenschale und Salbei gleicht, wird von vielen Menschen als eher unangenehm empfunden. Nichtsdestotrotz findet Korianderöl in der Parfümerie-Industrie Verwendung – sein Duft soll besonders die eher blumigen Jasmin- und Fliederdüfte gut ergänzen.

Verwendung in der Küche

Koriandersamen, Größe (Durchmesser): 2-3 mm

Während in Europa der Samen die größere Rolle spielt, wird in der asiatischen Küche vor allem das Kraut verwendet. Das Kraut gilt wegen des scharfbitteren Geschmacks als etwas gewöhnungsbedürftig. Blätter von älteren Pflanzen eignen sich gut für Salate, die zu Käsegerichten gegessen werden. Gemahlene Samen werden zum Würzen von Brotteig, Kleingebäck, Kohlgerichten, Hülsenfrüchten und Kürbis verwendet. Koriander ist Bestandteil von Gewürzmischungen wie Curry und Lebkuchengewürz und wird auch zur Likörherstellung verwendet. Neben salzigen Speisen wie Fleisch, Wurst, Soße und Gemüse kann der Koriander auch zu Kompott, Marinaden und Weihnachtsgebäck verwendet werden.

Auch eine Biersorte, die Gose, wird mit Koriander versetzt.

Verwendung in der Heilkunst

Koriander findet seit den Ägyptern auch Verwendung in der Pflanzenheilkunde. Die ätherischen Öle wirken appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend und lindernd bei Magen- und Darmleiden. Dementsprechend ist Koriander in vielen Medikamenten gegen Magen- und Darmstörungen enthalten. Gegen Migräne soll ein Sud aus den Samen gleichfalls helfen.

Seit einigen Jahren wird auch die Wirksamkeit bei der Ausleitung von Schwermetallen, insbesondere Quecksilber, aus dem menschlichen Körper beschrieben. Frischblattkoriander oder eine Essenz daraus soll Schwermetalle aus den Zellen lösen können, das gilt auch für Nerven- und Gehirnzellen. Mit Hilfe geeigneter Mittel wie der Mikroalge Chlorella oder Bärlauch können diese dann, hauptsächlich über den Darm, aus dem Körper ausgeschieden werden.

Siehe auch: Liste der Küchenkräuter und Gewürze