Fenster (Computer)
Ein Fenster ist ein (meist rechteckiger) Bestandteil einer grafischen Benutzerschnittstelle. Häufig wird auch die englische Originalbezeichnung Window verwendet. Diese geht zurück auf das in den frühen 1970er Jahren im Xerox PARC entwickelte WIMP-Paradigma (Window, Icon, Menu, Pointing-device) für den Aufbau von Benutzerschnittstellen.
In der Programmierung werden auch Speicherbereiche als „Fenster“ oder „Frames“ bezeichnet, wenn beispielsweise nur ein Teil einer (sehr großen) Datei geöffnet und grafisch dargestellt wird.
Fenster als Steuerelement
Fenster ist eine Metapher für eine Interaktionsfläche zu einem Programm, das heißt die Benutzeroberfläche von einzelnen Programmen werden in Fenstern in die Gesamt-Oberfläche des Betriebssystems integriert (siehe Window Manager, Desktop Environment). Fenster „schweben“ im allgemeinen über einem so genannten Bildschirmhintergrund oder Desktop und können sich gegenseitig überlappen und verdecken. Meist gibt es verschiedene Möglichkeiten, Fenster zu vergrößern und zu verkleinern, zu verbergen, für Tastatureingaben zu fokussieren oder ihre Reihenfolge (Z-Order) zu ändern.
In manchen Bereichen (insb. bei der Windows-API) werden alle Elemente der grafischen Benutzeroberfläche als einzelne Fenster betrachtet, also auch kleine Knöpfe, Textfelder, und so weiter. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden aber nur die „größten“ dieser Elemente, die auch durch den Nutzer frei platziert werden können, als Fenster bezeichnet. Der technische Begriff für diese richtigen Fenster ist, je nach API, Dialog, Frame oder Top Level Window (dt. Fenster der obersten Ebene).
Ein Fenster besteht aus einem inneren, rechteckigem Bereich, dessen Darstellung von dem jeweiligen Programm bewerkstelligt wird, und äußeren Dekorationen, die vom Windowmanager dargestellt werden. Zu letzteren zählen insbesondere die Fensterumrandung und der Titelbalken, der neben dem Titel im allgemeinen diverse Schaltflächen enthält.
Die Schaltflächen der Titelleiste unterscheiden sich je nach System in Funktion und Aussehen oder sind sogar frei konfigurierbar, üblich sind jedoch mindestens die folgenden Funktionen:
- Schließen des Fensters bzw. Beenden des zugehöriegen Anwendungsprogramms
- Maximieren des Fensters, so dass es den kompletten Desktop ausfüllt, bzw. Wiederherstellen der ursprünglichen Größe eines maximierten Fensters. Mac OS X stellt stattdessen eine Zoom-Funktion zur Verfügung, die die Größe des Fensters zu einer durch den Programmierer festgelegten Standardgröße hin ändert.
- Minimieren des Fensters. Das Fenster wird dadurch versteckt und nur noch durch ein Icon auf dem Desktop oder einen Eintrag in der Taskleiste repräsentiert.
Seit der Einführung von vereinfachten Verfahren zur Verwendung und effizienten Darstellung von stellenweise transparenten Bildinhalten finden bei einigen Softwareprodukten auch Fenster mit nicht-rechteckigen, freien Umrissen Verwendung. Diesen liegt meist ebenfalls eine rechteckige Form zugrunde, die aber transparente Randzonen und Aussparungen enthalten kann. Durch Verwendung von Alpha-Blending können Fenster darüberhinaus mehr oder weniger durchscheinend gestaltet werden, so dass dahinter liegende Inhalte sichtbar bleiben.