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Kreis Borken

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Kreiswappen Lage des Kreises
Kreiswappen des Kreises Borken Lage des Kreises Borken in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Verwaltungssitz: Borken
Fläche: 1.418,78 km²
Einwohner: 369.271 [1] (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 260 Einwohner/km²
Kfz-Kennzeichen: BOR
Kreisschlüssel: 05 5 54
Kreisgliederung: 17 Gemeinden
Hausanschrift der Kreisverwaltung: Burloer Straße 93
46325 Borken
Website: www.kreis-borken.de
Landrat: Gerd Wiesmann (CDU)
Karte
Lage des Kreises Borken in Nordrhein-Westfalen

Der Kreis Borken liegt im Westmünsterland im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Er gehört zum Regierungsbezirk Münster und ist Mitglied im Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Sitz des Kreises ist die Stadt Borken.

Geographie

Räumliche Lage

Der Kreis Borken im Westmünsterland hat im Westen eine 108 Kilometer lange Grenze zu den Niederlanden. Er liegt in zentraler Lage in Europa. Die Nähe zu wichtigen Wirtschaftsregionen in Deutschland und Holland sind Vorteile, die konsequent genutzt werden. Die maximale Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 57 km, die maximale West-Ost-Ausdehnung beträgt 61 km. Die höchste Erhebung ist ein Schöppinger Berg genannter Ausläufer der Baumberge mit 154 m über NN. Mit 7 m über NN ist die Niederungs der Issel bei Anholt der niedrigste Punkt im Kreisgebiet. 42,8 % der Fläche des Kreises Borken (608,4 km²) sind als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, 48,4 km² sind Naturschutzgebiet. [2]

Kreisangehörige Gemeinden

Der Kreis Borken gliedert sich in 17 kreisangehörige Gemeinden, von denen drei Mittlere kreisangehörige Städte und eine Große kreisangehörige Stadt sind. Für ihre örtlichen Angelegenheiten sind die Gemeinden grundsätzlich selbst zuständig, während der Kreis für kleinere Kommunen örtliche und ansonsten überörtliche Aufgaben übernimmt.

Große kreisangehörige Stadt Einwohner
Bocholt 73.792
Mittlere kreisangehörige Städte  
Gronau (Westf.) 46.431
Borken 41.134
Ahaus 38.386
Kreisangehörige Gemeinden  
Vreden, Stadt 22.705
Stadtlohn, Stadt 20.680
Rhede, Stadt 19.194
Gescher, Stadt 17.141
Reken 14.337
Velen 12.985
Isselburg, Stadt 11.279
Raesfeld 11.103
Südlohn 8.990
Heek 8.418
Heiden 8.168
Schöppingen 7.725
Legden 6.803

Stand: 30. Juni 2006[1]

Nachbarkreise bzw. -provinzen

Der Kreis Borken grenzt im Norden an den niedersächsischen Landkreis Grafschaft Bentheim (2 km), im Nordosten an den Kreis Steinfurt (33 km), im Osten an den Kreis Coesfeld (51 km), im Südosten an den Kreis Recklinghausen (29 km), im Südwesten an den Kreis Wesel (45 km), im Westen an den Kreis Kleve (10 km) und im Nordwesten über 108 km an die niederländischen Provinzen Gelderland und Overijssel.

Geschichte

Vorläufer des Kreises Borken waren historische Gerichtsbezirke und die historischen Ämter Ahaus, Bocholt und Horstmar im Fürstbistum Münster sowie die Herrschaften Anholt und Gemen. Nach der Säkularisierung des Fürstbistums Münster im Reichsdeputationshauptschluss fällt das Gebiet 1803 an das neu gebildete Fürstentum Salm, bevor es zur Durchsetzung der Kontinentalsperre 1810 in das französische Kaiserreich eingegliedert wird. Nach dem Abzug der französischen Truppen 1813 und dem Wiener Kongress wird das Gebiet Teil der preußischen Provinz Westfalen. 1816 erfolgt, bezogen auf das heutige Kreisgebiet, die Verwaltungsgliederung in die Landkreise Borken und Ahaus im Regierungsbezirk Münster. 1923 scheidet die Stadt Bocholt aus dem Kreis Borken aus und wird kreisfreie Stadt. Nach dem zweitem Weltkrieg wird das heutige Kreisgebiet Teil der britischen Besatzungszone und 1946 Teil des neugebildeten Landes Nordrhein-Westfalen.

Im Zuge der Kommunalen Neugliederung 1975 werden die bisherigen Kreise Ahaus und Borken, die kreisfreie Stadt Bocholt, die kreisangehörige Stadt Isselburg (vormals Kreis Rees) sowie die Gemeinden Erle (vormals Kreis Recklinghausen) und Gescher (vormals Kreis Coesfeld) zum heutigen Kreis Borken zusammengeschlossen. Die bis dahin zum Landkreis Borken gehörige Gemeinde Dingden wird der neugebildeten Gemeinde Hamminkeln im Kreis Wesel angeschlossen.

Am 26. November 2005 wurde im Kreis Borken Katastrophenalarm ausgelöst. Durch starke Schneefälle am Vortag mit Neuschneehöhen von 30 bis 50 cm waren zahlreiche Freileitungsmaste zusammengebrochen. Zudem rissen zahlreiche Freileitungen, weil sie dem Gewicht des sie ummantelnden Eispanzers nicht mehr standhielten. Dadurch kam es zu Stromausfällen in tausenden Betrieben und Haushalten. Da durch den Stromausfall auch viele Heizungsanlagen in den Wohnhäusern nicht mehr funktionierten, mussten Notunterkünfte eingerichtet werden, um den betroffenen Personen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ein Obdach zu bieten. Um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, wurde Lebensmittelgeschäften in Städten und Gemeinden, die nicht vom Stromausfall betroffen waren, die Genehmigung erteilt, auch am 27. November 2005 (Sonntag) zu öffnen. Aufgrund des großen Kundenansturms wurden allerdings bereits am Abend des Vortages einige Grundnahrungsmittel knapp, weil man auf diesen erhöhten Bedarf nicht eingerichtet war. So war zum Beispiel Brot in vielen Läden nicht mehr erhältlich.

Kultur

Im Jahre 2005 war der Kreis Borken Standort und Ausrichter der Skulptur Biennale Münsterland.

Verkehr

Luftverkehr

Die nächstgelegenen Verkehrsflughäfen sind Dortmund Airport, Flughafen Düsseldorf International und Münster-Osnabrück International Airport in Greven.

Privat- und Geschäftsflieger können den Flugplatz Stadtlohn-Vreden nutzen. Segelfliegern steht darüber hinaus der Flugplatz in Borken-Hoxfeld zur Verfügung.

Schienenverkehr

Der Kreis Borken wird von fünf Eisenbahnstrecken erschlossen:

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio NRW GmbH und der Prignitzer Eisenbahn GmbH.

Straßen

Der Kreis Borken wird von zwei Bundesautobahnen und fünf Bundesstraßen erschlossen:

Quellen

  1. a b http://www.lds.nrw.de/statistik/datenangebot/Regionen/amtlichebevoelkerungszahlen/rp5_juni06.html (Amtliche Bevölkerungszahlen des LDS NRW)
  2. a b Kreis Borken (Hrsg.): Zahlen und Fakten 2006. Borken, 2005