Francium
Francium [chemisches Element.
] ist einFrancium besitzt von allen Elementen bis zur Ordnungszahl 102 die instabilsten Isotope. Selbst das langlebigste Francium-Isotop 223Fr besitzt eine Halbwertszeit von nur 21,8 Minuten. Wegen dieser Eigenschaft und auch des Umstandes, dass es keine effizienten Kernreaktionen zur Herstellung von Francium gibt (223Fr entsteht in 1 % aller Fälle beim Zerfall von 227Ac), kann Francium nicht in sichtbaren Mengen hergestellt werden. Es kann nur in Form hoch verdünnter Lösungen und hoch verdünnter Amalgame studiert werden.
Solchermaßen durchgeführte Experimente zeigen, dass Francium sich als typisches Alkalimetall verhält und seinem leichteren Homologen Caesium sehr ähnlich ist. So ist es in wässriger Lösung stets positiv einwertig und lässt sich wie das Caesium in Form schwerlöslicher Salze, z. B. als Perchlorat, Tetraphenylborat und Hexachloroplatinat fällen.
Selbst wenn man Francium in wägbaren Mengen herstellen könnte, so wäre es wahrscheinlich nicht handhabbar, denn 1 Gramm Francium-223 entwickelt eine Wärmeleistung von 1,25 Megawatt.
Geschichte
Vor der eigentlichen Entdeckung von Element 87 gab es vier fälschlich als Entdeckung des Elements bezeichnete Ereignisse.
- 1871 wurde das Element von Dmitri Iwanowitsch Mendelejew vorhergesagt. Er beschrieb es als Alkalimetall und gab ihm den Namen Eka-Caesium.
- 1925 veröffentlichte Dmitri Dobroserdow eine Theoriestudie, in der er Voraussagen über das Atomgewicht sowie chemische und physikalische Eigenschaften machte. Er nannte das Element Russium.
- 1926 beobachteten zwei englische Chemiker die Spektrallinien des Elements bei Untersuchungen von Mangansulfat. Sie nannten das Element Virginium.
- 1937 meinte der Rumäne Horia Hulubei, das Element entdeckt zu haben, und gab ihm den Namen Moldavium.
Erst 1939 konnte Marguerite Perey das Element als Zerfallsprodukt von Actinium-227 zweifelsfrei nachweisen, als Isotop 223Fr. Es wurde zunächst Actinium-K genannt und 1946 in Francium (von franz. France „Frankreich“, dem Vaterland des Entdeckers) umbenannt. Der Name wurde 1949 von der Internationalen Vereinigung der Chemiker akzeptiert.