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Hugo Gaudig

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Hugo Gaudig, (1860-1923) war ein Reformpädagoge und Schulleiter in Leipzig und Redner auf der Reichsschulkonferenz von 1920. Gaudig wird zum Kreise der [[Arbeitspädagogen gezählt. Der Zentralbegriff seines arbeitspädagogischen Konzeptes ist das Prinzip der Selbsttätigkeit, das er im Gegensatz zu Kerschensteiner nicht als primär praktisches Tun, sondern als reine geistige Schularbeit verstand. Für ihn war die Methode der Lernenden das entscheidende Moment des Lernens. Arbeitsteilung ist ein von Hugo Gaudig maßgeblich entwickelter didaktisch-methodischer Begriff, der heute noch für Konzepte und Methoden der Gruppenarbeit und des Projektlernens von Bedeutung ist. Arbeitsteilung heißt, dass die Lernenden sich jeweils unterschiedliche thematische Schwerpunkte eines gemeinsamen Arbeitsvorhabens setzen und diese selbständig in der Gruppe zu lösen versuchen. Nach Gaudig muss die Arbeitsteilung immer wieder in die Arbeitsvereinigung - also die gemeinsame Auswertung oder vergleichende Betrachtung im gemeinsamen Gespräch - führen. Insofern kann er auch als Begründer kommunikativer Didaktik verstanden werden.

Literatur

  • Gaudig, H. (Hg.): Freie geistige Schularbeit in Theorie u. Praxis. Breslau 1922
  • Müller, Karin: Die Bedeutung der Selbsttätigkeit in der Arbeitsschule Hugo Gaudigs (1860-1923). In: Astrid Kaiser; Detlef Pech (Hg): Geschichte und historische Konzeptionen des Sachunterrichts. Baltmannsweiler 2004, S. 110-112