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Paul Nolte

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Paul Nolte (* 1963 in Geldern) ist ein deutscher Historiker und Publizist.

Nolte studierte Geschichtswissenschaft und Soziologie in Düsseldorf, Bielefeld und an der Johns Hopkins University in Baltimore/USA. 1993 promovierte und 1999 habilitierte sich Nolte für Neuere Geschichte in Bielefeld. 1993 bis 1994 arbeitete Nolte als German Kennedy Memorial Fellow an der Harvard University. 1998 bis 1999 als Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Ab 2001 lehrte Nolte als Professor für Geschichte an der privaten International University Bremen. Seit 2005 ist Nolte Professor für Neuere Geschichte mit Schwerpunkt Zeitgeschichte am Friedrich-Meinecke Institut der Freien Universität Berlin. Sein Augenmerk gilt insbesondere der deutschen, amerikanischen und vergleichenden Politik- und Sozialgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts.

Nolte ist Mitherausgeber verschiedener Buchreihen und Geschäftsführender Herausgeber der Zeitschrift Geschichte und Gesellschaft. Zeitschrift für Historische Sozialwissenschaft. Paul Nolte beschäftigt sich mit zeit- und gesellschaftskritischen Analysen sowie mit Essays und Artikeln in diversen Zeitungen und Zeitschriften.

Durch eine Wertedebatte, die er mit seinen Publikationen anstoßen will, zielt er auf eine Neuordnung konservativer Werte in Deutschland ab. Aufgrund dessen wird er in den Medien zu den Vertretern eines deutschen Neokonservatismus gezählt. Er selbst bezeichnet sich als "neokonservativ mit Sympathie für schwarz-grüne Bündnisse"[1]. Von rechtskonservativen deutschen Historikern wie seinem Namensvetter Ernst Nolte, der die Entstehung der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft als Folge einer vermeintlichen Bedrohung durch die Sowjetunion deutet, grenzte er sich bereits in den 80er Jahren während des Historikerstreits in Leserbriefen klar ab und schrieb dabei in Bezug auf Ernst Nolte "leider mein Namensvetter"[2].

Größere Aufmerksamkeit wurde ihm geschenkt, als Harald Schmidt in der gleichnamigen Late Night Show der ARD den Begriff Unterschichtenfernsehen aus seinem Buch Generation Reform aufgriff.

Zitate

  • Dass wir wieder mehr innere Wertorientierungen brauchen, um wieder zu wissen, wo es hingeht – gegenüber einem bürgerlichen Wertesystem, das von Initiative, Respekt, Selbstverantwortung und Verantwortung für andere spricht.
  • Selbstverantwortung und Verantwortung für andere heißt auch, sich Zumutungen zu unterwerfen und Forderungen zu akzeptieren, die im milden Klima sozialer Wohlfahrt zumindest ungewohnt waren. Zumutung kann bedeuten mehr Arbeiten, weniger Verdienen, mehr Leisten, weniger Fernsehen, mehr Anstrengen, weniger Essen. Disziplin, Pünktlichkeit, Aktivismus, Leistungsbereitschaft heißen die Forderungen der Generation Reform.

Publikationen

Siehe auch