Kabinett Merz
Kabinett Merz | |
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Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland | |
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Bundeskanzler | Friedrich Merz (voraussichtlich) |
Wahl | 2025 |
Legislaturperiode | 21. |
Ernannt durch | Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier |
Bildung | 6. Mai 2025 |
Dauer | 18 Tage |
Vorgänger | Kabinett Scholz |
Zusammensetzung | |
Partei(en) | CDU/CSU, SPD |
Minister | 17 |
Repräsentation | |
Deutscher Bundestag | 328/630 (52 %)
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Das Kabinett Merz wird voraussichtlich die 25. Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland unter der Führung des Bundeskanzlers Friedrich Merz sein. Die Wahl von Merz zum Bundeskanzler durch den 21. Deutschen Bundestag soll am 6. Mai 2025 erfolgen, noch am selben Tag könnten er und die von ihm vorgeschlagenen Bundesminister durch den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier ernannt werden. Das Kabinett soll sich aus Vertretern der Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU), der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und der Christlich-Sozialen Union (CSU) zusammensetzten.
Regierungsbildung
Bundestagswahl
Bei der Bundestagswahl 2025 am 23. Februar 2025 wurden CDU und CSU unter der Führung von Friedrich Merz mit über 28 % der Stimmen die stärkste Kraft, vor der Alternative für Deutschland (AfD), die mit fast 21 % der Stimmen ein historisches Ergebnis für eine rechtsextreme Partei erzielen konnte. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands unter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kam mit rund 16 % der Stimmen auf ihr schlechtestes Ergebnis in der Nachkriegszeit, während die Grünen mit leichten Verlusten auf fast 12 % zurückfielen. Die Linke konnte ihr Wahlergebnis auf 8,8 % verbessern. Die FDP (4,3 %) und das im Jahr zuvor gegründete BSW (4,98 %) scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde.[1]
Regierungsbildung
Nachdem die Union als stärkste Fraktion in den neuen Bundestag eingezogen war, nahmen die Spitzen von CDU, CSU und SPD Gespräche zur Bildung einer neuen Bundesregierung auf. Die schwarz-rote Koalition war die einzige rechnerische Konstellation, die vor der Wahl nicht ausgeschlossen wurde und eine Mehrheit im Bundestag erhielt. Zwei Wochen nach der Wahl, am 8. März, schlossen CDU, CSU und SPD ihre Sondierungsgespräche ab und legten ein elfseitiges Papier vor.[2] Anschließend begann die Verhandlung der Parteien über einen Koalitionsvertrag.
Am 18. März 2025 verabschiedete der Deutsche Bundestag eine Grundgesetzänderung, die eine Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben, die Kosten für Bevölkerungsschutz, IT-Sicherheit und die Nachrichtendienste sowie die Einrichtung eines Sondervermögens Infrastruktur in Höhe von 500 Milliarden Euro beinhaltete. Das Schuldenpaket wurde noch im alten 20. Deutschen Bundestag verabschiedet, da Linke und AfD im neuen Bundestag die Möglichkeit gehabt hätten, es zu blockieren. Für eine Verfassungsänderung ist in Deutschland eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.[3]
Der bei der Bundestagswahl gewählte 21. Deutscher Bundestag konstituierte sich am 25. März 2025. In der ersten Sitzung, die durch Alterspräsident Gregor Gysi eröffnet wurde, wählte das Parlament auf Vorschlag des CDU-Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz Julia Klöckner zur Bundestagspräsidentin.[4]
Am 9. April 2025 stellten der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz gemeinsam mit dem CSU-Vorsitzenden, Markus Söder, und den Co-Vorsitzenden der SPD, Lars Klingbeil und Saskia Esken, einen Koalitionsvertrag mit dem Titel „Verantwortung für Deutschland“ für die geplante schwarz-rote Koalition vor.[5]
Am 14. April 2025 wurde bekannt, dass der Deutsche Bundestag am 6. Mai 2025 darüber abstimmen wird, ob Merz Bundeskanzler werden soll.[6] Zuvor hatte der CSU-Parteivorstand am 10. April 2025 einstimmig den Eintritt in eine Koalition beschlossen.[7] Bei der CDU entschied am 28. April 2025 ein kleiner Parteitag darüber.[8] Die SPD-Mitglieder durften wie schon 2013 und 2018 in einem zweiwöchigen Mitgliedervotum zustimmen, welches nicht rechtlich bindend für die Bundestagsabgeordneten ist.
Am 28. April 2025 stellten CDU und CSU ihre Personalien für die Ministerposten und Staatssekretäre vor.[9][10] Lars Klingbeil wurde am Tag der Bekanntgabe des Ergebnisses des Mitgliedervotums seiner Partei, am 30. April 2025, zum designierten Vizekanzler und Finanzminister ernannt.[11]
Wahl des Bundeskanzlers im Bundestag
In der Abstimmung über den deutschen Bundeskanzler soll der gemäß Art. 63 Abs. 1 GG von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vorgeschlagene Friedrich Merz am 6. Mai 2025 vom 21. Deutschen Bundestag in seiner 2. Sitzung zum Bundeskanzler gewählt werden.
Wahlgang | Kandidat | Stimmen | Stimmenzahl | Anteil | Koalitionspartei(en) | ||||
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1. Wahlgang | Friedrich Merz (CDU) |
Ja-Stimmen | CDU/CSU, SPD | ||||||
Nein-Stimmen | |||||||||
Enthaltungen | |||||||||
Ungültig | |||||||||
nicht abgegeben | |||||||||
Ausgang: offen |
Mitglieder der Bundesregierung und Parlamentarische Staatssekretäre
Die Bundesregierung besteht nach Art. 62 Grundgesetz aus dem Bundeskanzler und den Bundesministern. Daher sind die Parlamentarischen Staatssekretäre (ggf. mit der Bezeichnung Staatsminister) keine Regierungsmitglieder.
- Anmerkungen
- ↑ Weder Parlamentarische Staatssekretäre noch Staatsminister sind nach Art. 62 GG Teil der Bundesregierung.
Weitere Personalien
Zum Regierungssprecher soll Stefan Kornelius ernannt werden.[12]
Von der Bundesregierung werden auch Bundesbeauftragte sowie Koordinatoren der Bundesregierung nach § 21 Abs. 3 der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien ernannt.
Einzelnachweise
- ↑ Vorläufiges Ergebnis der Bundestagswahl: Union stärkste Kraft, FDP und BSW draußen. Abgerufen am 14. April 2025.
- ↑ Sondierungen: So sehen die Vereinbarungen im Detail aus. 8. März 2025, abgerufen am 14. April 2025.
- ↑ mdr.de: Union, SPD und Grüne einigen sich auf Milliardenpaket | MDR.DE. Abgerufen am 14. April 2025.
- ↑ Stern/Steinhauer: Deutscher Bundestag - Bundestag wählt Julia Klöckner zur neuen Parlamentspräsidentin. Abgerufen am 14. April 2025.
- ↑ Moritz Rödle: Was bei der Ressortverteilung von Schwarz-Rot überrascht. Abgerufen am 14. April 2025.
- ↑ Leon Ginzel, dpa: Regierungsbildung: Friedrich Merz soll am 6. Mai zum Kanzler gewählt werden. In: Die Zeit. 14. April 2025, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 14. April 2025]).
- ↑ Als erste der drei Parteien: CSU stimmt Koalitionsvertrag zu. In: Der Spiegel. 10. April 2025, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 14. April 2025]).
- ↑ tagesschau.de: Kleiner Parteitag der CDU stimmt Koalitionsvertrag zu. Abgerufen am 28. April 2025.
- ↑ Sarah Frühauf: Wen Merz ins Kabinett ruft - und warum. Abgerufen am 28. April 2025.
- ↑ Personalien der Union: Das sind die designierten Staatsminister und Staatssekretäre. In: Der Spiegel. 28. April 2025, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 28. April 2025]).
- ↑ Klingbeil greift nach Posten für Finanzminister und Vizekanzler. In: Der Spiegel. 30. April 2025, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 30. April 2025]).
- ↑ SZ-Ressortleiter Stefan Kornelius wird Regierungssprecher. In: sueddeutsche.de. 29. April 2025, abgerufen am 30. April 2025.