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Alfred Fischer (Architekt, 1881)

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Alfred Fischer (auch oft: Alfred Fischer-Essen) (* 29. August 1881 in Stuttgart, † 10. April 1950 in Murnau am Staffelsee) war ein deutscher Architekt.

Alfred Fischer studierte von 1900 bis 1904 an der Technischen Hochschule Stuttgart Architektur, u.a. bei Prof. Theodor Fischer (mit dem er nicht verwandt war). 1904 legte er das 1. Staatsexamen ab und arbeitete 1905/1906 als Assistent von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann in Berlin und von 1906 bis 1908 bei Paul Schultze-Naumburg. 1909 wurde er Lehrer an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf unter Wilhelm Kreis. Von 1911 bis 1933 leitete er die Handwerker- und Kunstgewerbeschule Essen (spätere „Folkwangschule“). 1921 wurde ihm der Professoren-Titel zuerkannt, 1929 ernannte ihn die Technische Hochschule Hannover zum Doktor-Ingenieur Ehren halber (Dr.-Ing. E.h.).

Fischer war Mitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA) und Vorstandsmitglied im Deutschen Werkbund (DWB). Neben seiner Lehrtätigkeit arbeitete er freiberuflich als Architekt, einige Jahre auch in Gemeinschaft mit dem Architekten Richard Speidel.

Nach dem Machtwechsel 1933 hatte er als Verfechter moderner Architektur (vgl. „Neue Sachlichkeit“, „Neues Bauen“, „Bauhaus“) und moderner Ausbildungskonzepte an seiner Schule zunehmend Schwierigkeiten, er wurde zunächst beurlaubt und bald schon in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Fischer verließ Essen und siedelte nach Murnau über.

Gerade das Ruhrgebiet verdankt Alfred Fischer zahlreiche Bauten, die wichtige Zeugnisse der regionalen Architekturgeschichte und zum Teil auch anerkannte Bestandteile des industriekulturellen Erbes sind.

Die Namensnennung „Alfred Fischer-Essen“ beruht auf der Unterscheidung zu dem zu gleicher Zeit in Karlsruhe tätigen Architekten Alfred Fischer.

Bauten (Auswahl)

Der Turm des Hans-Sachs-Hauses in Gelsenkirchen

Literatur

  • Fischer, Alfred: Wohnhausform. Wege zur Gestaltung. Ravensburg, 1950.
  • Busch, Wilhelm: Bauten der 20er Jahre an Rhein und Ruhr. Köln, 1993.
  • Hendrich, Jörn-Hanno: Alfred Fischer-Essen 1881-1950, in: Deutsches Architektenblatt 1997, H. 10, S. 1454f.