St. Martin in Thurn
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Sankt Martin in Thurn (ladinisch San Martin de Tor, italienisch San Martino in Badia) gehört mit Corvara (Kurfar), Abtei, Wengen und Enneberg zu den fünf ladinischen Gemeinden des Gadertales. Hier befindet sich das Ladinische Landesmuseum Schloss Thurn in der dortigen Burg. Im Ort selbst ist das ladinische Kulturinstitut "Micurà de Rü".
In diesem Museum wird der Ursprung des Ortes gemäß Erkenntnissen von Lois Craffonara bis auf die Römerzeit zurückgeführt. Die Römer hatten für ländliche Siedlungen einen standardisierten Wegeplan nach Art eines drei mal drei gleich insgesamt neun Quadraten. Da die Maße dieses Quadrats aus neun kleineren Quadraten aus archäologischen Funden von anderen Orten bekannt sind, kann man prüfen, ob etwa Sankt Martin in Thurn einst nach einem solchen Plan erbaut wurde. Angeblich kann man aus der Vogelperspektive die einzelnen Wege oder markanten Punkte von Sankt Martin einem solchen Quadratmuster zuordnen. Erschwert wird dies allerdings dadurch, dass im Mittelalter durch einen Erdrutsch ein Teil dieses mutmaßlichen Quadratmusters zerstört wurde. Der Name "Quadra" soll sich schließlich auf das ganze Gadertal ausgebreitet haben, daher der Name "Gader" (früher Kaidra), so wenigstens diese Theorie.
Im Jahre 1930 wurde Lungiarü zusammen mit Wengen an St.Martin in Thurn angeschlossen, und Rina an Enneberg. Während Wengen ab dem Jahre 1965 eine eigene Gemeinde bildet, verblieb Lungiarü bei St. Martin in Thurn.
Bad Valdander
Fährt man von St. Martin am Schloss vorbei Richtung Untermoi, kommt man an einer Abzweigung nach links zum Heilbad Bad Valdander vorbei. Das „Bauernbadl“ liegt auf einer Höhe von 1443 m über NN. Der Name wird auf Val d’Ander oder Höhlental (lateinisch antrum = Höhle) zurückgeführt. Das Wasser ist wohl schon vor Jahrhunderten in Felsengrotten als Heilwasser genutzt worden. Das jetzige Bad wurde 1820 mit Kapelle angelegt. Das Wasser kommt aus Bellerophonschichten, aus tuffsteinartigem Felsen. Es soll gegen Rheuma, Gicht, Bleichsucht, Blutflüsse, Blutarmut, Verschleimung der Atemwege, Muskel- und Nervenerkrankungen, chronische Hautausschläge und Geschwüre wirken.
Inzwischen gibt es ein Badegebäude aus den 70er Jahren. Der Erhalt des alten Badegebäudes ist aus Kostengründen gefährdet.
Teilorte
ladinisch | deutsch | Höhe (NN) | Einwohnerzahl (31. Dezember 2005) |
---|---|---|---|
San Martin de Tor | St. Martin in Thurn | 1.127 | 806 |
Antermoia | Untermoj | 1.515 | 322 |
Longiarù | Kampill | 1.398 | 592 |