Schutzstaffel

Die Schutzstaffel der NSDAP (SS) entstand am 4. April 1925 als „Saalschutz“ der Partei. Seit dem 4. Juli 1926 war sie eine Unterorganisation der Sturmabteilung (SA). Vom 14. Juli 1934 bis 8. Mai 1945 war sie eine eigenständige, paramilitärische Organisation innerhalb der NSDAP. Unterorganisationen der SS waren maßgeblich am Holocaust beteiligt. Ihr Leitspruch lautete „Meine Ehre heißt Treue“.
Mitgliederanzahl
Als Heinrich Himmler 1929 die SS übernahm, umfasste diese Organisation formal 1.000 Mitglieder. Von diesen waren allerdings nur 280 Mann als „aktive Mitglieder“ anzusehen. Himmler gliederte nun seinerseits die inaktiven Mitglieder aus; aus diesen wurden dann die „fördernden Mitglieder der SS“. Es begann ein stetiger Ausbau der SS: Schon 1932 war sie auf rund 52.000 und ein Jahr später auf gut 204.000 Mitglieder angewachsen.
Gegen Ende des Krieges (1944/45) umfasste die SS formal über 840.000 Mitglieder, zu denen auch das „SS-Führerkorps“ (d. h. die Unteroffiziere und Offiziere der Waffen-SS) und auch Polizeioffiziere gehörten, sobald ihr Dienstgrad einem SS-Rang entsprach. Die Zugehörigkeit der Offiziere von Waffen-SS und Polizei zur SS wurde von Amts wegen begründet; für die Mannschaften der Waffen-SS und Polizei war eine Übernahme in die SS erst für die Zeit nach Ende des Krieges vorgesehen.
Vorläuferorganisationen der Schutzstaffel
Die Stabswache und der Stoßtrupp Adolf Hitler
Im Mai 1923 bildete Adolf Hitler aus ausgewählten SA-Angehörigen die kurzlebige Stabswache Berlin.
Nachdem sich Hermann Ehrhardt bereits Mitte 1923 mit Ernst Röhm und Adolf Hitler überworfen hatte, wurde aus 12 SA-Angehörigen der Stoßtrupp Adolf Hitler gebildet, der Hitler vor Übergriffen der parteieigenen Sturmabteilungen schützen sollte.
Dem Stoßtrupp Adolf Hitler standen zwei ehemalige Angehörige der Stabswache vor, die zuvor der Brigade Ehrhardt angehört hatten: Julius Schreck und Josef Berchtold. Die anderen Mitglieder waren: Ulrich Graf, Emil Maurice, Christian Weber, Josef Dietrich, Rudolf Heß, Jakob Grimminger und Walter Buch sowie Karl Fiehler, die ebenfalls Freikorpseinheiten angehört hatten.
Die Geschichte der SS
Gründung der Schutzstaffel
Im Mai 1925 bildete Julius Schreck, später erster Reichsführer-SS, im Auftrag Hitlers eine Einheit aus acht Angehörigen des Stoßtrupps, die den Kern der späteren SS bilden sollten, darunter Rudolf Heß, Hermann Göring und Josef „Sepp“ Dietrich. Den Namen Schutzstaffel schlug der damalige SA-Führer Hermann Göring in Anlehnung an eine Fliegerbegleitstaffel Manfred von Richthofens vor. Die Aufgaben der Organisation beschrieb Hitler in einem Führerbefehl vom 7. November 1930 wie folgt: „Die Aufgabe der SS ist zunächst die Ausübung des Polizeidienstes innerhalb der Partei.“
Das Symbol der Schutzstaffel bildete sich aus zwei nebeneinander liegenden, einem Blitz ähnlichen „Sig-Runen“.
Konkurrenz zur SA
Mit einer Beschränkung der Sollstärke auf zehn Prozent der Sturmabteilung wollte die SA-Führung die SS kleinhalten. In den Gauen durfte mit dem Aufbau einer Schutzstaffel erst begonnen werden, wenn der Aufbau eines vollständigen SA-Sturmes abgeschlossen war. Mit Ausnahme Berlins, wo die SS die doppelte Stärke haben sollte, wurde die Sollstärke auf höchstens zehn Männer und einen Führer festgelegt.
Unzufrieden mit diesen Regelungen und darüber, dass die SA die ihr unterstellte SS niedere Aufgaben erledigen ließ, trat der zweite Reichsführer-SS, Josef Berchtold, 1927 zurück. Berchtolds Nachfolger wurde Erhardt Heiden, der ein 27-jähriges Mitglied der Röhmschen Reichskriegsflagge zu seinem Stellvertreter ernannte: Heinrich Himmler. Heiden wurde von der SA und ihrer Führung nicht ernst genommen. Die SA bestand in den Augen der SS nur aus „Rabauken“, während die SA die SS als „feine Pinkel“ betrachtete. Am 5. Januar 1929 trat auch Heiden als Reichsführer SS zurück.
Die SS als eigenständige Organisation
Zunächst der SA unterstellt, entwickelte sie sich zu einer Organisation mit „Polizeifunktionen“ innerhalb der NSDAP. Mit der Berufung Heinrich Himmlers zum Reichsführer-SS 1929 begann ein grundlegender Wandel der Organisation. Bislang eine kleine Gruppierung von wenigen Hundert Mann innerhalb der SA, sollte sie nach Himmler zur Kampftruppe der NSDAP ausgebaut werden, „ein nationalsozialistischer, soldatischer Orden nordisch bestimmter Männer, von denen jeder bedingungslos jeden Befehl befolgt, der vom Führer kommt.“ Die SS wurde von ihm gleichzeitig zu einer „Elite“- und einer Massenorganisation ausgebaut.
Der elitäre Charakter zeigte sich in den rassebiologischen und weltanschaulichen Kriterien, die erfüllt werden mussten, um der SS angehören zu können. Die SS sollte als „Sippengemeinschaft“ eine Verkörperung der nationalsozialistischen Herrenmenschenideologie darstellen und als „Bewahrer der Blutsreinheit“ zur Keimzelle der nordischen Rassendominanz werden. Die Auswahlkriterien beschränkten sich daher nicht auf die Bewerber selbst; auch Ehefrauen der SS-Mitglieder wurden hinsichtlich ihrer „Rassenreinheit“ überprüft. Die Ideologie der SS als Führungsorden manifestierte sich auch in der Anlehnung an Vorstellungen mittelalterlicher Rittergemeinschaften, mit deren Hilfe sie sich - etwa durch Rituale in Weihestätten oder Symbole wie den SS-Totenkopfring und die Verwendung verschiedener Runensymbole (heute umgangssprachlich als: „SS-Runen“ bezeichnet) oder den Ehrendolch - eine quasireligiöse Dimension zu geben versuchte.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten erhielt die SS, wie auch SA und Stahlhelm, polizeiliche Privilegien zur Verfolgung politischer Gegner. Im April 1933 befanden sich bereits über 25.000 Regimegegner in „Schutzhaft“. SA und SS begannen mit der Errichtung erster Konzentrationslager (KZ) in Dachau und Oranienburg.
Am 30. Juni und 1. Juli 1934 ermordeten die bewaffneten SS-Verbände Leibstandarte-SS Adolf Hitler und SS-Totenkopfverbände im Rahmen des Röhm-Putsches die Führung der SA sowie zahlreiche politische Gegner, darunter viele aus dem konservativen Lager. Am 20. Juli 1934 erklärte Hitler: „Im Hinblick auf die großen Verdienste der SS, besonders im Zusammenhang mit den Ereignissen vom 30. Juni 1934, erhebe ich dieselbe zu einer selbständigen Organisation im Rahmen der NSDAP.“ Die SS übernahm nun in alleiniger Verantwortung die Zuständigkeit für alle Konzentrationslager (KZ) im Reich, die bis dahin teilweise noch von der SA kontrolliert worden waren. Die SS-Totenkopfverbände wurden nun ausschließlich mit der Bewachung der Lager beauftragt.
Im November 1934 wurde das Prinz-Albrecht-Palais in der Wilhelmstraße 102 in Berlin in den Komplex der Gebäude an der Prinz-Albrecht-Straße 8 miteinbezogen und zum Sitz des Sicherheitsdienstes des Reichsführers-SS.

Ab 1935 benannten sich die Verwaltungseinheiten der SS in Allgemeine SS um. Sie wollten sich dadurch von ihren inzwischen bewaffneten Verbänden, der SS-Verfügungstruppe und den SS-Totenkopfverbänden unterscheiden, die später die Waffen-SS bildeten. Diese Allgemeine SS, nun auch Heimat- oder Schwarze-SS genannt, unterstand nun dem neuen Kommandoamt der Allgemeinen SS in Berlin.
Damit kam es zur klassischen Dreiteilung der SS, die informell bis 1945 Bestand hatte:
- Allgemeine SS
- SS-Totenkopfstandarten
- SS-Verfügungstruppe
Der Begriff „SS“ bildete ab 1939/40 den „Dachverband“ für verschiedene Hauptämter und deren Unterabteilungen:
- Das Führungshauptamt (FHA) war die betriebliche Stabsstelle (Hauptquartier) der SS. Es leitete und verwaltete die Offiziers-Schulen, medizinische Versorgung, Transportvorgänge, Lohnzahlungen und Ausrüstungen.
- Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA) hatte die Aufgabe, eine „rassisch wertvolle“ Führungselite herauszubilden.
- Das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) entstand aus der Zusammenlegung von SD und SiPo und war die zentrale Stelle zur Ausübung der polizeilichen Funktionen der SS.
- Das SD-Amt Reinhard Heydrichs diente als Geheimdienst zur Bekämpfung äußerer wie innerer Gegner und zur Bespitzelung der Bevölkerung.
- Die Sicherheitspolizei (Sipo) war für die Kriminal- und die Geheime Staatspolizei (Gestapo) zuständig.
- Militärischer Zweig der SS war die aus Verfügungstruppen und Totenkopfverbänden gebildete Waffen-SS
- Das Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt (WVHA) steuerte die Konzentrationslager und deren Konstruktion und verwaltete die SS-eigenen Industrien, Gewerbe- und Landwirtschaftsbetriebe.
Beteiligungen der SS an Kriegshandlungen
Am 13. März 1938 nahmen auch Truppenteile der SS-Verfügungstruppe am Einmarsch der Wehrmacht in Österreich teil, wo sie in Wien ein bewaffnetes SS-Regiment aufbauten: die SS-Standarte Der Führer.
Im Oktober zog die SS-Verfügungstruppe ins tschechische Sudetenland ein. Wenig später wurde die Tschechoslowakei aufgeteilt (Münchener Abkommen). Der tschechische Teil wurde zum „Reichsprotektorat Böhmen und Mähren“ erklärt und die SS mit der Zerschlagung des Widerstandes beauftragt. Der Chef des Reichssicherheitshauptamtes Reinhard Heydrich wurde später Reichsprotektor des besetzten Gebietes. Im Herbst 1939 wurden die Leibstandarte, die Verfügungstruppe und die Totenkopfverbände langsam zur Waffen-SS verschmolzen. Heinrich Himmler wollte als Reichsführer-SS seine Schutzstaffel zu einem umfassenden Staatsschutzkorps ausbauen, das an allen Fronten die inneren und äußeren Feinde des NS-Staates bekämpfen sollte. Trotz aller Differenzen innerhalb der verzweigten SS-Organisationsstruktur blieb die SS auf ein einheitliches ideologisches Ziel ausgerichtet. Dementsprechend gab es eine einheitliche Ausbildung der Führungskräfte in den beiden SS-Junkerschulen in Bad Tölz und Braunschweig. Die militärische und ideologische Schulung unterschied nicht, ob die Führungskräfte in der SS-Verwaltung, an der militärischen Front, im SD oder in den Konzentrationslagern eingesetzt werden sollten.
Der erste Kampfeinsatz der SS erfolgte beim Überfall auf Polen 1939. Die Wehrmacht befürchtete eine zunehmende Konkurrenz durch die SS-Verfügungstruppe, konnte aber die Zusammenlegung der bisherigen Regimenter Germania, Der Führer, Totenkopf und der Leibstandarte-SS Adolf Hitler zur SS-Verfügungsdivision nicht verhindern. Aber: Die kämpfenden SS-Verbände dieser SS-V-Division unterstanden weiterhin dem Oberkommando der Wehrmacht und wurden nun auf verschiedene Heeresteile verteilt, d. h. die SS-V-Division kämpfte nicht als einheitlicher Verband. Seit 1943 beteiligten sich insbesondere die Panzerverbände der SS am Kampf im Osten, so z. B. in der Orel-Kursk Schlacht im Rahmen der Operation Zitadelle. Ab 1943 wurden auch wehrpflichtige Deutsche und Männer aus Nordwesteuropa in die SS-V-Division eingezogen, um an der Front neben den Wehrmachtsoldaten zu kämpfen, später wurde auch der Versuch unternommen, SS-Einheiten aus anderen Ländern wie z.B. Albanien aufzustellen. Diese Versuche hatten allerdings eher geringen Erfolg, so zerfiel die albanische SS-Division „Skanderbeg“ bereits vor ihrem ersten Kampfeinsatz.
Weitere, vom Oberkommando unabhängige SS-Verbände (einige Totenkopfstandarten und nichtmilitärische Verbände) kamen hinter der Front bei „Säuberungsaktionen“ zum Einsatz und begannen mit der systematischen Verfolgung und Ermordung von Juden und Angehörigen der polnischen Intelligenz. Gemäß den Richtlinien zu Zusammenarbeit des Heeres mit den Einsatztruppen rückten die SS-Verbände unmittelbar nach der Wehrmacht in die eroberten Ortschaften ein. Aus rassenideologischen Gründen verfolgte Menschen mussten sich auf Befehl des ranghöchsten Offiziers der Wehrmacht im Ort an einem bestimmten Platz versammeln und wurden von dort oft sofort durch die SS zu einem abgelegenen Ort gebracht und ermordet. Wehrmachtssoldaten waren oftmals Zeugen dieser Hinrichtungen und auch die Wehrmacht und deutsche Polizeibataillone führten Massenexekutionen durch.
Da diese Verbrechen ganz auf der Linie der SS- und NS-Führung im Reich lagen, ging der Ausbau der kämpfenden SS-Verbände rasch voran. Beim Angriff auf Frankreich verfügte die inzwischen gegründete Waffen-SS bereits über drei Divisionen (Das Reich, Totenkopf und die SS-Polizei-Division) und das motorisierte Regiment LAH. Die SS-Divisionen erlitten an der Front teilweise schwere Verluste. Als Freiwilligentruppe hochmotiviert, mit einer Wehrmachtsverbänden in der Regel überlegenen Ausrüstung wurden diese Eliteeinheiten oft an den gefährlichsten Einsatzorten verwendet. Auch im Frankreichfeldzug wurden von SS-Verbänden zahlreiche Kriegsverbrechen verübt. Massaker an hunderten sich ergebender Soldaten und an einer Vielzahl von Kriegsgefangenen sind dokumentiert.
Die Verstrickung der SS in Kriegsverbrechen und Völkermord
Auch im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkriegs verübten Truppenteile der späteren Waffen-SS in Zusammenarbeit mit der Wehrmacht zahllose Kriegsverbrechen wie Folterung und Ermordung von Kriegsgefangenen, Massenexekutionen von Zivilisten in den besetzten Ländern und die Vertreibung zahlreicher Menschen aus den besetzten Gebieten in Osteuropa. Berüchtigt ist z.B. die vollständige Zerstörung der polnischen Stadt Karnikowska (ein Massaker an rund 25.000 Menschen) unter Führung der Waffen-SS im Jahr 1942. Dieses Verbrechens machten sich neben zwei SS-Verbänden auch Verbände der Wehrmacht schuldig. Über das SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt betrieb die SS die Verwaltung der Konzentrations- und Vernichtungslager, die von den so genannten SS-Totenkopf-Wachsturmbannen geleitet wurden. Die SS war somit hauptverantwortlich für Demütigung, Folterung und Ermordung von Millionen.
In den Nürnberger Prozessen wurde die SS als Gesamtorganisation der NSDAP (d.h., einschließlich der Waffen-SS, der SS-Totenkopfverbände und des SD) – mit Ausnahme der Reiter-SS und des SS-eigenen Vereins Lebensborn – als Hauptinstrument des politischen Terrors zur „verbrecherischen Organisation“ erklärt.
Dies sollte dem Umstand Rechnung tragen, dass bei einer Gesamtzahl von mehreren hunderttausend SS-Angehörigen nicht jeder einzelne direkt an Kriegsverbrechen beteiligt war, allerdings die verbrecherischen Handlungen nicht ohne die organisatorische und moralisch-ideologische Unterstützung der gesamten Organisation hätten durchgeführt werden können. Zudem erwies es sich als schwierig, die Gräueltaten dem Einzelnen zuzuordnen, so dass diese nur einer relativen Minderheit explizit nachgewiesen werden konnten.
Die Deutschen Wirtschaftsbetriebe
Die SS gründete zahlreiche Firmen, u. a. 1938 die Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH (DEST), die sie 1940 in den Deutschen Wirtschaftsbetrieben (DWB) zusammenfasste. Die DWB wurden von leitenden Mitarbeitern der SS-Verwaltung geführt. 1942 wurden sämtliche wirtschaftlichen Angelegenheiten im SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt konzentriert. Dieses betrieb über das Hauptamt Verwaltung und Wirtschaft die Verwaltung der Konzentrations- und Vernichtungslager mit der wirtschaftlichen Ausbeutung der Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge. 1943/44 gehörten etwa 30 Unternehmen mit über 100 Betrieben, in denen mehr als 40.000 Konzentrationslagerhäftlinge arbeiten mussten, zum Wirtschaftsimperium der SS. Der Hauptsitz der DWB befand sich in Oranienburg bei Berlin.
Weiterhin gab es die „künstlerischen“ Unternehmungen der SS:
Die Blutgruppentätowierung
Ein wichtiges Kennzeichen der SS-Soldaten und eine große Hilfe bei der Entnazifizierung durch die „Nazijäger“ nach 1945 war die Tätowierung der Blutgruppe, die jeder SS-Soldat auf seinem linken Arm trug (Blutgruppentätowierung). Die Überlebenden tragen sie meist heute noch. Ab Anfang 1944 war die Tätowierung allerdings nicht mehr die Regel, gegen Kriegsende sogar die Ausnahme. Die genaue Lage ist 20cm über dem linken Ellenbogen auf der Unterseite des Oberarms. Die Tätowierung ist 7mm groß und besteht nur aus einem Buchstaben, und zwar der Blutgruppe (A, B oder 0). Ob positiv oder negativ, wird durch die Schreibweise bestimmt. So wurde der Buchstabe bei positiv groß geschrieben und bei negativ klein. Da diese Tätowierung ein eindeutiges Erkennungszeichen war, versuchten viele, sie nach der Niederlage zu entfernen, etwa durch Schüsse in den Oberarm oder Übertätowierungen.
Außerdem gab es diese Tätowierung in zwei verschiedenen Ausführungen: Einmal mit gotischen Schriftzeichen und einmal in der „Latin-Schrift“, welche zu Kriegsende dann ausschließlich verwendet wurde, da sie nicht so aufwendig war. Das spielte vor allem eine Rolle, als man auch Personen in die SS ließ, die normalerweise nicht die Qualifikationen besaßen.
Siehe auch
Literatur
- Hans Buchheim, Martin Broszat, Hans-Adolf Jacobsen, Helmut Krausnick: Anatomie des SS-Staates, 7. Aufl., München 1999 ISBN 3-506-77502-2
- Heinz Höhne: Der Orden unter dem Totenkopf. Die Geschichte der SS, ISBN 3572013429
- Eugen Kogon: Der SS-Staat - Das System der deutschen Konzentrationslager; Kindler-Verlag, München 1974; Lizenzausgabe Heyne Sachbuch ISBN 3-453-02978-X (Die Erstauflage erschien 1946)
- Gordon Williamson: The SS: Hitler's Instrument of Terror
- Martin Pollack: Der Tote im Bunker, Paul Zsolnay Verlag, 2004, ISBN 3552053182
- Guido Knopp Die SS ISBN 3-570-00621-2 Bertelsmann Verlag 2002
- Karin Orth: Die Konzentrationslager-SS. Sozialstrukturelle Analysen und biographische Studien, München: dtv 2004, ISBN 3423340851
- Gerhard Paul (Hrsg.) Die Täter der Shoah. Fanatische Nationalsozialisten oder ganz normale Deutsche? Göttingen, 2. Auflage 2003.
- Ronald Smelser/Enrico Syring (Hg.): Die SS. Elite unter dem Totenkopf. 30 Lebensläufe, Paderborn: Schoeningh 2000, ISBN 3506785621
- Jürgen Matthäus: Ausbildungsziel Judenmord? Zum Stellenwert der „weltanschaulichen Erziehung“ von SS und Polizei im Rahmen der „Endlösung“. in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 8 (1999), S. 673-699.