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Fußball-Bezirksklasse Schleswig-Holstein 1939/40

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Bezirksklasse Schleswig-Holstein 1939/40
Meister VfB Kiel 1910 (Staffel Nord)
KFV Kilia Kiel (Staffel West)
VfB Union-Teutonia Kiel (Staffel Ost)
Aufsteiger SpVgg Fortuna Glückstadt (Staffel West)
Absteiger keine
Mannschaften 7 (Staffel Nord)
7 (Staffel West)
7 (Staffel Ost)
Spiele 42 (Staffel Nord)
42 (Staffel West)
30 (Staffel Ost) + 3 Play-off-Spiele
 (davon 114 gespielt)
Tore 575 (ø 5,04 pro Spiel)
Fußball-Bezirksklasse Schleswig-Holstein 1938/39
Gauliga Nordmark 1939/40
1. Kreisklassen ↓

Die Fußball-Bezirksklasse Schleswig-Holstein 1939/40 war die siebte Serie der Fußball-Bezirksklasse Schleswig-Holstein im Sportgau Nordmark. Sie diente als eine von drei zweitklassigen Bezirksklassen als Unterbau der Gauliga Nordmark. Alle Staffelmeister dieser drei Unterbau-Spielklassen qualifizierten sich für eine spätere Aufstiegsrunde, in welcher zwei Aufsteiger zur Gauliga Nordmark ausgespielt wurden. Weiterhin wurde die Spielzeit mittels dreier Staffeln ausgetragen, in dieser Saison wiederum reduziert, mit jeweils 7 Vereinen. Namentlich gekennzeichnet als Staffel Nord, Staffel West und Staffel Ost. Generelle Besonderheit war weiterhin der bewusste Tausch Kieler Vereine zwischen den Staffeln, um anfallende Reisekosten ausgewogen zu gestalten. Unbedingt erwähnenswert ist die nötige frostwetterbedingte Verlängerung der Saison bis in den August hinein, weil zum Jahresbeginn über lange neun Wochen kein Punktspielbetrieb möglich war. Da aber wegen einer Stichtags-Regel bis Mitte Juni 1940, drei Teilnehmer am AR-Play-off, weit vor Meisterschafts-Abschluss zu melden waren, kam es zum Kuriosum, dass zwei von drei später gekürten Staffel-Meistern des Bezirks Schleswig-Holstein, nicht am Ausspielen der Play-off-Runde beteiligt werden konnten. Ohne den Staffelsieg in der Staffel West errungen zu haben, stieg die SpVgg Fortuna Glückstadt als einziger Bezirks-Vertreter, über eine mit fünf Vereinen ausgetragene und dann erfolgreich absolvierte einfache Runde, in die Gauliga Nordmark auf. Absteiger aus der Spielklasse waren aufgrund der schon kriegsbedingten Situation, nicht vorgesehen. Der VfL Oldesloe zog seine Mannschaft im April vom Spielbetrieb in der Staffel Ost zurück, sodass alle bis dahin erzielten Resultate mit Beteiligung des Vereins, für unwirksam erklärt wurden. Somit fand eine organisatorisch überaus komplizierte und extrem fordernde Saison, noch ihr gutes Ende.

Die Saison 1939/40 war erneut von Umstrukturierungen betroffen. Erstmals wurde die Spielklassen-Austragung im Bezirk mittels dreier Staffeln bestritten, weiterhin als bewährtes Rundenturnier mit Hin-und-Rückspiel. Um Reise- und sonstige Organisationskosten für die Vereine in erträglichem Maße zu halten, wurde eine Staffel-Dreiteilung zu je sieben Vereinen vorgenommen und praktiziert. Wiederum waren aus dem Bezirk Lübeck drei Vereine in die BK Schleswig-Holstein integriert. Die Spielzeit begann kriegsbedingt spät, am 3. Dezember 1939. Das letzte Nachhole-Spiel kam sogar, sehr ungewöhnlich, erst zeitgleich am 1. Spieltag der neuen Saison, am 1. September 1940 zur Austragung. Ausschlaggebend dafür war, dass eine durch ungemein schneereiches und strenges Frostwetter bedingte Komplett-Spielpause in der gesamten Region vom 7. Januar bis zum 10. März 1940 über volle neun Wochen andauernd, verordnet werden musste. Um den sich daraus ergebenden Termin-Problemen entgegenzuwirken, wurden Spiele der parallel ausgetragenen Regional-Stadtmeisterschaften, sowie auch einige Tschammerpokal-Spiele mit in die jeweiligen Staffel-Meisterschaften übernommen, deren Abschluss ansonsten nicht wie gewohnt termingerecht hätte gewährleistet werden können. Gekennzeichnet war die Spielzeit von einem einseitigen, früh entschiedenen Meister-Kampf in der Staffel Nord, den der VfB Kiel 1910 unangefochten für sich entscheiden konnte. In beiden anderen Staffeln, West und Ost, entlud sich die Spannung erst sehr spät. Im Westen triumphierte der KFV Kilia Kiel, im Osten, der VfB Union-Teutonia Kiel. Für die dann schon ab 23. Juni 1940 anberaumte BK-Play-off-Runde der drei Staffel-Vertreter, deren beiden erstplatzierten Ränge zur Teilnahme an der sich anschließenden, überregionalen Aufstiegsrunde zur Gauliga Nordmark 1940/41 berechtigten, wurden aber für die Staffel West, die SpVgg Fortuna Glückstadt und für die Staffel Ost, der SC Friedrichsort 1890 offiziell-nominierend entsandt, weil zum „Stichtag“ 16. Juni 1940, beide Vereine ihre Staffeln tabellarisch anführten. Vom 23. Juni bis 7. Juli wurden dann in einer einfachen Runde beide AR-Vertreter der Klasse ausgespielt. Fortuna Glückstadt und der VfB Kiel setzten sich durch. Letzterer aber nur, weil der SC Friedrichsort disqualifiziert wurde. Die Glückstädter Fortunen buchten dann als einziger Vertreter Schleswig-Holsteins, durch einen 2. Platz in der Aufstiegsrunde ein Ticket für die nächstjährige Gauliga-Nordmark-Saison 1940/41. Aufgrund der zum Jahresende 1939 schon etablierten Kriegs-Situation und der daraus resultierenden und verordneten Spieler-Abstellungspflicht, wurde zuvor der Abstieg in allen drei Staffeln ausgesetzt, um etwaige sportliche Ungerechtigkeiten und Verzerrungen nicht wirksam werden zu lassen. Als Aufsteiger für die nächste BK-Saison qualifizierten sich über die Kreisklassen Schleswig-Holsteins, der Post SV Kiel, der ETSV Eintracht Kiel und der VfL Kellinghusen.

Als Aufsteiger aus den Kreisklassen Schleswig-Holsteins, wurden in folgende Staffel neu integriert:

Als Aufsteiger aus den Kreisklassen Lübeck-Mecklenburgs, wurde in folgende Staffel neu integriert:

  • LSV Travemünde (Ost)

Aus dem Bezirk Lübeck-Mecklenburg waren in den Bezirk Schleswig-Holstein weiterhin delegiert und in folgende Staffel integriert:

Abschlusstabelle

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Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
 1. VfB Kiel 1910 (M)  12  10  1  1 064:190 3,37 21:30
 2. TSG 1875 Gaarden  a  12  6  3  3 039:350 1,11 15:90
 3. SC Comet Kiel 1912  12  5  2  5 025:320 0,78 12:12
 4. LSV Schleswig  12  5  1  6 032:350 0,91 11:13
 5. Husumer FV 1918  12  4  3  5 030:350 0,86 11:13
 6. 1. SV Schleswig 06  12  4  3  5 023:270 0,85 11:13
 7. Flensburger SV 08  12  0  3  9 021:510 0,41 03:21
a 
Zum Pfingst-Fest 1940 benannte sich der TSV 1875 Gaarden in TSG 1875 Gaarden um.
Legende
Qualifikation für Aufstiegsrunde zur Gauliga Nordmark 1940/41
(M) Titelverteidiger

Abschlusstabelle

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Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
 1. KFV Kilia Kiel  12  8  3  1 035:160 2,19 19:50
 2. SpVgg Fortuna Glückstadt  12  9  1  2 034:220 1,55 19:50
 3. Ellerbeker SV  12  7  2  3 029:200 1,45 16:80
 4. FV Borussia 03 Gaarden  12  7  1  4 048:250 1,92 15:90
 5. Preußen 09 Itzehoe  12  4  0  8 011:260 0,42 08:16
 6. VfR Neumünster 1910  12  3  1  8 025:410 0,61 07:17
 7. SC Olympia 09 Neumünster  12  0  0  12 006:380 0,16 00:24
Legende
Qualifikation für Aufstiegsrunde zur Gauliga Nordmark 1940/41

Abschlusstabelle

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Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
 1. VfB Union-Teutonia Kiel  10  7  1  2 028:170 1,65 15:50
 2. SC Friedrichsort 1890 (N)  10  7  0  3 036:210 1,71 14:60
 3. LSV Travemünde (N)  a  10  6  1  3 028:270 1,04 13:70
 4. Lübecker SV Gut-Heil  a  10  3  2  5 014:180 0,78 08:12
 5. LSV Holtenau (N)  10  2  3  5 031:370 0,84 07:13
 6. RSG / Gut-Heil Neumünster  b  10  1  1  8 017:340 0,50 03:17
 7. VfL Oldesloe  a /  c  0  0  0  0 000:000 1,00 00:00
a 
Vereine aus dem Spiel-Bezirk Lübeck-Mecklenburg wurden zur nächsten Saison wieder in ihre geographisch-angestammte Region zurückdelegiert.
b 
Mit Beginn der Saison firmierte der frühere TSV Gut-Heil Neumünster, als RSG / Gut-Heil Neumünster.
c 
Nach dem 21.04.1940 zog der VfL Oldesloe seine Mannschaft aufgrund von Kader-Engpässen vom Spielbetrieb zurück. Alle bis dahin mit Beteiligung des Vereins registrierten Spiel-Resultate verloren ihre Gültigkeit.
Legende
Qualifikation für Aufstiegsrunde zur Gauliga Nordmark 1940/41
Zurück-Delegierung in den Spiel-Bezirk Lübeck-Mecklenburg
(N) Aufsteiger aus den Kreisklassen

Play-off-Runde zur Teilnahme-Berechtigung an Gauliga-Aufstiegsrunde

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Qualifikations-Stichtag: 16. Juni 1940 // Anschließend an folgenden Daten ausgetragen: 23.06., 30.06. und  07.07.1940

Ergebnis
Fortuna Glückstadt 3:2 SC Friedrichsort  a
SC Friedrichsort  a 4:0 VfB Kiel
VfB Kiel 2:5 Fortuna Glückstadt
a 
Der SC Friedrichsort wurde im Anschluss der Runde wegen des Einsatzes eines nicht-spielberechtigten Spielers, disqualifiziert. Der VfB Kiel rückte nach.