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Plick von Plickenstein

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Wappen an der Burgruine Plickenstein

Plick von Plickenstein war der Name eines alten böhmischen Rittergeschlechts.

Geschichte

Stammsitz war die Veste Plickenstein, in der Nähe von Frohnau bei Falkenau. Die Burg war ursprünglich ein Lehen der Landgrafen von Leuchteberg. Die von Plickenstein waren wappen- und möglicherweise auch stammverwandt mit den Rauschengrüner von Aich, den Winkler von Künsperg und den Hisele von Chodau.[1] Vermutlich ließ Ritter Peter Plick (von Plickenstein) zum Schutz und Kontrolle einer neu entstandenen Bergbaukolonie auf einem Felsen die Burg Neudek errichten, darum entwickelte sich der Ort Neudek. Von seinen Söhnen wurde Peter Herr auf Neudek und Albert Herr auf Tosson und Neurohlau. Nach der Erbteilung, die noch zu seinen Lebzeiten stattgefunden haben soll, trat Konrad Plick als Laienmönch in das Kloster Dießen am Ammersee ein, wo er am 30. Oktober 1335 starb.[2] Am 1. Juli 1340 kaufte Peter Plick von Neudek von den Brüdern Konrad und Johann Stumpfl das vormals dem Stift Tepl gehörende Gut Heinrichsgrün.[3] Im großen Lehensbrief vom 20. September 1341 bestätigte König Johann von Luxemburg Peter Plick Neudek, Thierbach und Hermannsgrün als erbliches Lehen, sowie die Erlaubnis zur Ausübung des Halsgerichtes.[4] Peter Plick gründete die Pfarrkirche St. Martin am Fuß der Burg.[5]

1360 erscheint Peter Plick zum letzten Mal bei der Präsentation eines eigenen Seelsorgers für die Pfarre Neudek. 1363 ist sein Sohn Heinrich dort als Kirchenpatron erwähnt, zugleich auch über die Kirche von Turtsch bei Duppau, wo die Familie ebenfalls begütert war. Laut Urkunde vom 27. Januar 1364 schloss Heinrich Plick mit Landadeligen über Besitz in der Stadt Elbogen einen Vertrag.[6] Am 13. März 1396 besaß das Patronatsrecht die Witwe von Heinrich Plick, Johanna. Möglicherweise als Vormund ihres noch unmündigen Sohnes erscheint am 5. Januar 1398 Busko von Przehorz als Herr von Neudek. 1410 verkaufte Heinrich Plick der Jüngere die Herrschaft Neudek mit dem darunter gelegenen Städtchen dem Pfleger von Eger Hans Forster. Am 30. August 1418 ist Heinrich von Neudek ein letztes Mal als Patron der Kirche von Tutsch aufgeführt. Laut dem Fachlehrer Pilz soll das Geschlecht darauf im Egerland in keiner Urkunde mehr erwähnt worden sein und ist somit ausgestorben,[7] blühte jedoch noch nachweislich bis in das 16. Jahrhundert. 1572 erlangte der böhmische Gutsbesitzer Christoph Plick von Plickenstein den Adelsstand.[8] Am 29. November 1585 ist Georg Plick von Plickenstein in einer Zuschrift des Rates von Schlaggenwald über dessen ihn schuldenden Gelder erwähnt, des Weiteren am 9. November 1589 die Witwe Anna Plick von Plickenstein geb. Elbogerin zu Prag, in einem Dokument über Bergbauangelegenheiten, das in Unter-Schönfeld ausgestellt wurde.[9]

Literatur

  • Das Rittergeschlecht der Plick von Neudek und von Plickenstein In: Neudeker Heimatbrief, XX/1968, 1/158
  • Josef Pilz: Neudek als Kronlehen im Besitze der Herren von Plick. In: Geschichte der Stadt Neudek. Stadtgemeinde Neudek, 1923, S. 23–34.

Einzelnachweise

  1. Roman von Procházka: Genealogisches Handbuch erloschener böhmischer Herrenstandsfamilien. Degener, Neustadt, 1973, S. 113 ff.
  2. Josef Pilz: Geschichte der Stadt Neudek. Stadtgemeinde Neudek, 1923, S. 24.
  3. Handbuch der sudetendeutschen Kulturgeschichte. R. Lerche., 1965, S. 114.
  4. Josef Pilz: Geschichte der Stadt Neudek. Stadtgemeinde Neudek, 1923, S. 27.
  5. Josef Pilz: Geschichte der Stadt Neudek. Stadtgemeinde Neudek, 1923, S. 30.
  6. Josef Pilz: Geschichte der Stadt Neudek. Stadtgemeinde Neudek, 1923, S. 31.
  7. Josef Pilz: Geschichte der Stadt Neudek. Stadtgemeinde Neudek, 1923, S. 33.
  8. Anton Schimon: Der Adel von Böhmen, Mähren und Schlesien. P. Gerzabek, 1859, S. 124.
  9. Heraldische Gesellschaft Adler: Monatsblatt der Heraldischen Gesellschaft Adler. Ges., 1885, S. 175.