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Thundorf in Unterfranken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Datei:Wappen Thundorf i Ufr.png
Wappen der Gemeinde Thundorf
Karte Thundorf in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Kreis: Bad Kissingen
Sitz der
Verwaltungsgemeinschaft:
Marktplatz 1
97711 Maßbach
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Lindenstraße 2
97711 Thundorf
Fläche: 15,57 km²
Einwohner: 1.200 (31.12.2000)
Bevölkerungsdichte: 77 Einwohner/km²
Geografische Lage: 50° 20' n. Br.

10° 19' ö. L.

Höhe: 326 m ü. NN
Postleitzahl: 97711 (alt 8734)
Vorwahl: 09724
Kfz-Kennzeichen: KG
Gemeindeschlüssel: 09 6 72 157
1. Bürgermeister: Anton Bauernschubert

Thundorf i. Ufr ist eine Gemeinde am östlichen Rand des Landkreis Bad Kissingen, im Regierungsbezirk Unterfranken, in Bayern. Thundorf zählt ca. 1200 Einwohner und hat mit den Ortsteilen Rothhausen und Theinfeld eine Gemeindefläche von 15,57 km².

Geografie

Nachbargemeinden

(im Uhrzeigersinn von Norden; die Gemeinden gehören zum Landkreis Bad Kissingen, sofern nicht anders angegeben)
Münnerstadt, Stadtlauringen¹ und Maßbach.
¹ Landkreis Schweinfurt

Geschichte

Die Erstbesiedler waren Kelten. Das keltische Wort "Tune" findet man später als "Zaun" wieder.

888 weist eine Schenkungsurkunde ein "Tuomdorfof" nach. Vor dem ersten Jahrtausend entstand hier eine Burganlage. Bis etwa um 1300 bewohnten die Herren von Thundorf diese Burg.

Noch heute verkündet das 1480 erbaute Wasserschloss mit seinen mächtigen Zwiebeltürmen von der Bedeutung des Ortes im 15. Jahrhundert. Weitere Bauzeugen dieser Zeit sind Zehntscheune, Gartenpavillon, Brau- und Kelterhaus, Forsthaus. Die Reformation vollzog sich in Thundorf fast reibungslos.

1676 brachten die Plünderungen im 30jährigen Krieg die Herren von Schaumberg in solche Finanznöte, dass sie ihren Besitz für 57.000 Rheinische Taler dem Geschlecht derer zu Rosenbach verkauften. Dazu gehörten nicht nur Schloss, Untertanen und Rechte, sondern auch die ganze Markung Thundorf und die Dörfer Rothhausen und Theinfeld. Die Rosenbachs setzten einen Verwalter ein, sie selbst wohnten in Würzburg.

Als 1806 das Rosenbach'sche Geschlecht männlicherseits ausstarb, erklärte der Großherzog von Würzburg, Erherzog Ferdinand von Toskana, das Burggrafentum Thundorf, das inzwischen Würzburger Lehen geworden war, als vermannt und anheimgefallen. 700 Morgen Land wurden unter den Bauern aufgeteilt, 750 Hektar Wald fielen an das Fürstbistum. Das Schlossgut wurde verkauft. Da die letzten Dorfherren katholisch waren, wurde Thundorf größtenteils wieder katholisch und Sitz der Pfarrei, von der heute auch Theinfeld, Rothhausen, Volkershausen und Maßbach betreut werden.

Seit dem Wiener Kongress 1814/15 gehört der Ort zu Bayern.

1974 wude die evangelische Pfarrei, eine der ältesten in Bayern, aufgelöst und nach Maßbach eingegliedert.

Im Rahmen der Gebietsreform wurden 1978 Rothhausen und Theinfeld der Gemeinde Thundorf zugeordnet.


Politik

Wappen

Geteilt von Silber und Rot; oben ein wachsender doppelschwänziger, rot gekrönter und bewehrter schwarzer Löwe, unten eine silberne Pflugschar auf zwei schräg gekreuzten silberenen Reuthauen.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Die Theatergruppe Thundorf spielt jährlich in der Zeit nach Fasching bis Ostern lustige Volks- und Bauernstücke. Sie kann auf eine jahrzehntelange Tradition zurückblicken.
Seit 1998 finden jedes zweite Jahr im September im Ritterkeller die Thundorfer Theatertage statt.

Weitere Informationen bei Theatergruppe Thundorf.

Bauwerke

Katholische Kirche (ehem. Wasserschloss)

Das Thundorfer Wasserschloss, in dem sich heute unter anderem das Jugendheim befindet, wurde 1610 erbaut. Im 18. Jahrhundert wurde es um den Nordflügel erweitert. Dieser wurde Anfang des 19. Jahrhundert zur Pfarrkirche umgestaltet. Zu dieser Zeit wurde auch der Gartenpavillon im Pachtgarten erbaut.
Die Kirche liegt teilweise in einem Gewässer, dem Pfarrsee. Das Wasserschloss steht zusammen mit dem Pachtgarten und der Stadtmauer unter Denkmalschutz.
Adresse: Parkstraße 4, 97711 Thundorf

Gemeindebrauhaus

Das Gemeindebrauhaus in Thundorf, nahe des Wasserschlosses, gehört zu den letzten seiner Art und ist das einzige im ganzen Umkreis, das sich noch in Betrieb befindet. Das genaue Alter lässt sich nicht hundertprozentig feststellen. Es dürfte aber um das Jahr 1680 gebaut worden sein.
In seiner Glanzzeit, nach dem Krieg wurden jährlich etwa 24 Sud gebraut was etwa 90 hl entspricht. Heute werden etwa 90 hl pro Jahr gebraut.

Die sehr seltene Kombination zwischen obergäriger Hefe, die meistens nur beim Weizenbier anzutreffen ist, und Gerstenmalz verleiht dem Thundorfer Haustrunk einen unverwechselbaren Geschmack. Ist das Bier, das keinerlei Filterung unterzogen wird, in Aluminiumfässern unter Druck gelagert schmeckt es sehr hefig und nahrhaft. Reift es in traditionellen Holzfässern oder den moderneren Kunststofffässern, setzt sich die Hefe am Boden ab, so dass man das volle Aroma des Bieres ohne den starken Hefegeschmack genießen kann. Da die Herstellung, vom Einmaischen bis zum ersten Anzapfen Handarbeit ist und nicht automatisiert, hat jeder Sud seine eigene feine Geschmacksnote.

Weitere Infos bei den Hausbrauern Thundorf.