Zum Inhalt springen

Branchweiler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Dezember 2006 um 00:07 Uhr durch Mundartpoet (Diskussion | Beiträge) (Überarbeitung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Lage Neustadts in Rheinland-Pfalz

Der Branchweilerhof ist ein Viertel der pfälzischen Stadt Neustadt an der Weinstraße (Bundesland Rheinland-Pfalz).

Das Stadtviertel liegt südöstlich des Stadtkerns und südlich des Speyerbachs. Der Name stammt von einem ehemaligen Gutshof, der dort Jahrhunderte hindurch betrieben wurde und sich allmählich zu einem Weiler entwickelte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als das benachbarte Winzerdorf Winzingen ebenfalls nach Neustadt eingemeindet wurde, wuchs auch der Branchweilerhof mit der Stadt zusammen.

Geschichte

Der erste urkundliche Nachweis des Branchweilerhofes, damals „Brunchwilre“ genannt, geht auf das Jahr 1190 zurück; in einer Urkunde aus dem Jahre 1225 ist das Gehöft unter dem Namen „Branchvillare“ verzeichnet. Im Jahre 1275 ließ Pfalzgraf Ludwig der Strenge beim Branchweilerhof ein Spital erbauen; in jener Zeit der Seuchen war man bemüht, solche Häuser möglichst abseits von größeren Ansiedlungen zu errichten. Pfalzgraf Johann Casimir überließ 1578 die Nutznießung des Branchweilerhofes der Neustadter Universität Casimirianum; aus dem Hofertrag waren ihr jährlich 11 Fuder Wein und 300 Malter Getreide zu zollen.

Im Jahre 1597 wurde im Branchweilerhof der große Mittelbau mit dem Turm auf den alten Fundamenten neu erbaut. Der Treppenturm mit dem Renaissance-Portal, das eine Höhe von 2,50 m hat und 1 m breit ist, ist mit Rundstäben profiliert, die sich an den Ecken überschneiden. Es hat einen Aufsatz mit großer Muschel und Rosetten. Über dem Portal eingemauert ist eine Renaissance-Adikula mit zwei Säulchen aus rotem Sandstein, die stark beschädigt sind. Folgende lateinische Inschrift befand sich hier:

Fridericus IIII D. G. com. pal. reni utri. Bavar. dux sac. rom. imp. archidapifer elect. sept.

Die deutsche Übersetzung lautet:

Friedrich IV., von Gottes Gnaden Pfalzgraf beiderseits des Rheins, Herzog von Bayern, des Heiligen Römischen Reiches siebter erwählter Erz-Truchseß