Zum Inhalt springen

Phi-Phänomen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Dezember 2006 um 00:47 Uhr durch 85.178.100.89 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Als Phi-Phänomen wird die Wahrnehmung einer gar nicht existenten Bewegung bezeichnet, die aufgrund von aufeinanderfolgenden ähnlichen optischen Eindrücken erfolgt.

Voraussetzung für das Phi-Phänomen ist der Stroboskopeffekt. Es ist also immer eine Auswirkung von periodisch auftretenden Lichteindrücken, die ins Auge gelangen. Befindet sich ein Körper oder ganz allgemein ein optischer Lichteindruck in einem Moment an Ort A und im nächsten an Ort B, so wird dies im Gehirn als Bewegung interpretiert, unabhängig davon, ob er sich wirklich von A nach B bewegt hat. Die Bewegung wird durch das Gehirn einfach als zwingend notwendig vorausgesetzt.

Man kann das Phi-Phänomen gut am Beispiel der roten Laufschriftanzeigen beobachten, wie sie zum Beispiel oft in Schaufenstern zu sehen sind. Geht eines der Lämpchen aus und ein anderes dafür an, so wird daraus eine Bewegung interpretiert. Dass es sich bei dem zweiten Eindruck nicht um dasselbe Licht handelt, dass bewegt wurde, sondern um ein anderes (gleich oder ähnlich aussehendes) Licht, macht für die Wahrnehmung keinen Unterschied. Man sieht eine Bewegung, obwohl es sie gar nicht gibt.

Durch das Phi-Phänomen ist es möglich, den stroboskpoischen Effekt zur Darstellung von bewegten Bildern für Film, Fernsehen und Computer zu nutzen. Die Nachbildwirkung sorgt zusätzlich dafür, dass die einzelnen Phasenbilder fließend ineinander übergehen und beim Film auftretende Dunkelphasen nicht wahrgenommen werden.

Eine Schlussfolgerung, die in der Gestaltpsychologie aus dem Phi-Phänomen gezogen wird, ist die, dass das Ganze sich von der Summe seiner Teile unterscheidet.

Beispiel für das Phi-Phänomen