Ella Fitzgerald

Ella Fitzgerald (* 25. April 1917 in Newport News, Virginia; † 15. Juni 1996 in Beverly Hills) war eine US-amerikanische Jazz-Sängerin.
Leben
Ella Fitzgerald wuchs in Yonkers auf und war seit ihrem vierzehnten Lebensjahr als Vollwaise auf sich allein gestellt. Ihr Debut als Sängerin gab sie mit Sechzehn im berühmten Apollo Theatre in Harlem. Das Apollo Theatre veranstaltete Amateurwettbewerbe, und sie gewann einen davon. Ursprünglich wollte sie bei diesem Talentwettbewerb als Tänzerin antreten; als der Moment des Auftritts gekommen war, zitterten ihr jedoch vor Aufregung so die Beine, dass sie stattdessen ein Lied sang. Einige Jazzlegenden wie Sarah Vaughan sind ebenso bei solchen Wettbewerben entdeckt worden. Ella wurde daraufhin von Chick Webb in seine Big Band engagiert. Gemeinsam feierten sie ihre ersten Hits. Das legendäre A Tisket A Tasket machte sie mit Chick Webb zum Star.
Als Chick Webb 1939 starb, tourte die Band weiter unter dem Namen Ella Fitzgerald and Her Famous Orchestra. Ihre Solokarriere begann sie 1941, und sie wurde die größte Swingsängerin aller Zeiten. Ihre Repertoire reichte von Swing über Bebop, Blues, Bossa Nova, Samba, Gospel und Hip-Hop bis zu verjazzten Weihnachtsliedern. Sie wurde die First Lady of Song. Ihr Markenzeichen war eine Gesangsart, die sie mitentwickelte und zu Weltruhm verhalf: der Scatgesang. Legendär ist die Reinheit ihrer Stimme und ihr Stimmumfang von drei Oktaven. Dies erlaubte ihr jede Art von Improvisation, und sei es die Imitation der Stimme von Louis Armstrong.
Sie arbeitete bis an ihr Lebensende mit den berühmtesten Jazzensembles und Musikern wie Duke Ellington, Count Basie oder Oscar Peterson zusammen. Sogar mit der zweiten großen Stimme des Jazz, Billie Holiday, sang sie Duette.
Zu ihren wichtigsten Schallplatteneinspielungen zählen ihre Songbooks der wichtigsten amerikanischen Komponisten, denen sie damit Denkmäler aufstellte und allen nachfolgenden Sängerinnen Lehrbücher für die perfekte Interpretation der jeweiligen Songs gab. Vor allem Nelson Riddle schuf auf sie zugeschnittene Arrangements zu den Kompositionen von Harold Arlen, George Gershwin, Irving Berlin, Cole Porter, Richard Rodgers oder Jerome Kern.
Eine weitere legendäre Einspielung gibt es von Gershwins Oper Porgy and Bess, die sie gemeinsam mit Louis Armstrong aufnahm. Darüberhinaus gibt es zahlreiche Live-Einspielungen der Konzerte von Ella Fitzgerald, die zeigen, dass es keinen Unterschied zwischen einem Studio- oder Livegig bei ihr gab. Die einzigen qualitativen Unterschiede bestehen bei der Aufnahmetechnik.
Ella Fitzgerald war zweimal verheiratet. Ihr zweiter Ehemann war der Bassist Ray Brown, mit dem sie ein Kind adoptierte: Ray Brown jr. Sie litt lange Jahre an Diabetes, die gegen Ende ihres Lebens zur Erblindung führte. Eine weitere Folge der Krankheit war die Amputation beider Beine im Jahre 1993. Drei Jahre später starb eine der wichtigsten Jazzsängerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie liegt auf dem Inglewood Park Cemetery in Inglewood bei Los Angeles begraben.
Diskographie
Eine Liste von herausragenden Alben
- 1945 - Lullabies of Birdland
- 1950 - Ella Sings Gershwin
- 1954 - Songs in a Mellow Mood
- 1955 - Songs from "Pete Kelly's Blues"
- 1956 - Sings the Cole Porter Songbook Vol. 1 und Vol. 2
- 1956 - Ella and Louis
- 1956 - Sings the Rodgers and Hart Songbook
- 1956 - Sings the Duke Ellington Songbook
- 1957 - Ella and Louis Again
- 1957 - Ella Fitzgerald at the Opera House
- 1957 - Like Someone in Love
- 1957 - Porgy and Bess
- 1958 - Ella and Billie at Newport
- 1958 - Ella Swings Lightly
- 1959 - Sings the George and Ira Gershwin Song Book
- 1960 - Ella in Berlin (Mack The Knive)
- 1960 - The Harold Arlen Songbook
- 1960 - Wishes you a Swinging Christmas
- 1963 - The Jerome Kern Songbook
- 1963 - Ella and Basie - On the Sunny Side of the Street
- 1964 - Sing the Johnny Mercer Songbook
- 1966 - Whisper Not
- 1972 - Dream Dancing
- 1974 - Ella in London
- 1974 - Ella and Oscar
- 1975 - At the Montreaux Festival
- 1990 - All That Jazz
Dies und Das
Das Lied Ella elle l'a von France Gall (im Jahr 1988 auf Platz 1 der dt. Hitparade) ist eine Hommage an Ella Fitzgerald.
Weblinks
- Vorlage:PND
- Biografie und Diskografie bei JazzEcho (alle Veröffentlichungen komplett anhörbar als RealAudio)
- Zum Tode Ella Fitzgeralds Nachruf (Die Zeit, 1996)
- offizielle Ella-Page (englisch)
- FemBiographie
Personendaten | |
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NAME | Fitzgerald, Ella |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Jazz-Sängerin |
GEBURTSDATUM | 25. April 1917 |
GEBURTSORT | Newport News, Virginia |
STERBEDATUM | 15. Juni 1996 |
STERBEORT | Beverly Hills |