Zum Inhalt springen

Google Earth

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Dezember 2006 um 13:57 Uhr durch 84.163.131.47 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Google Earth

Basisdaten

Entwickler Google Inc.
Erscheinungsjahr 2001
Aktuelle Version 4.0.2693 Beta (Windows); 4.0.2694 Beta (MacOS); 4.0.1563 Beta (Linux)
(Format invalid)
Betriebssystem Windows, Mac OS, Linux, FreeBSD[1]
Programmier­sprache C++
Kategorie Erd-Betrachtung
Lizenz Proprietär
deutschsprachig ja
earth.google.com

Google Earth ist eine in der Grundform unentgeltliche Software der Google Inc. zur Darstellung eines virtuellen Globus. Sie ist für Windows (2000, XP), Mac OS X (ab 10.3.9) und Linux verfügbar. Sie kann Satelliten- und Luftbilder unterschiedlicher Auflösung mit Geodaten überlagern und auf einem digitalen Höhenmodell der Erde darstellen.

Geschichte

Das im Jahre 1996 gegründete Unternehmen Keyhole Corp. von Michael T. Jones entwickelt die Software unter dem Namen "Keyhole". 2004 wurde das Unternehmen von Google Inc. aufgekauft und die Software in Google Earth umbenannt. Die Portierung auf Mac OS X wurde im Januar 2006, die GNU/Linux-Portierung im Juni 2006 veröffentlicht.


Versionen

Google Earth

Google Earth ist eine kostenlose Basisversion der Software. Neben der einfachen Navigation auf dem Globus wurden eine Suchfunktion und ein Messwerkzeug integriert. Über ein Auswahlmenü können die unterschiedlichsten Kartenschichten ein- und ausgeblendet werden. Weiterhin können eigene Punktkoordinaten abgespeichert werden.

Google Earth Plus

Google Earth Plus ist eine kostenpflichtige Version (20 US-Dollar jährlich) mit erweiterten Funktionen gegenüber der Basisversion.

Folgende Funktion sind zusätzlich verfügbar:

  • GPS Integration – Liest Wegstrecken und Wegpunkte von GPS-Geräten
  • höhere Auflösung beim Druck möglich
  • Erstellung von Gebäuden möglich

Google Earth Pro

Google Earth Pro ist eine nur für Windows existierende kostenpflichtige Version (400 US-Dollar jährlich) für professionelle Zwecke. Hiermit werden weitere kostenpflichtige Module wie etwa ein Movie-Maker unterstützt.

Unterstützt wird der Import von den Formaten MapInfo TAB, ESRI Shapefile, US Census Tiger Line Files (RT1) und MicroStation DGN.

Daten

Google Earth benutzt für die Projektion das globale geodätische System WGS84.

Beginnend bei einer Ansicht des Globus ist es möglich, immer weiter in die Details hinein zu zoomen. Viele der Daten sind auch über Google Maps als Website verfügbar.

Im Juni 2006 war die Datenbank ca. 70,5 Terabyte groß; 70 TB Bilddaten und 500 GB Indexdateien. Nach mehreren großen Updates wird der aktuelle Umfang auf 150 TB geschätzt.[2]

Bilddaten

Die Qualität der Aufnahmen ist unterschiedlich. Die Detailauflösung der Rasterdaten beträgt flächendeckend meist 15 m, in einigen Ballungsgebieten sind teilweise auch Auflösungen bis zu 15 cm verfügbar. Bei dieser 15-cm-Auflösung sind einzelne Menschen zu erkennen, wobei ein günstiger Schattenwurf hilfreich ist.

  • Basis-Auflösung
    • weltweit meist 15 m (Einige Inseln in den Weltmeeren wie beispielsweise Helgoland sind nur mit der sehr niedrigen Auflösung des Blue-Marble-Bildes zu sehen.)
    • Der Meeresboden wurde auf die Oberfläche der Kugel gelegt, ohne die Tiefen zu beachten.
  • typische hohe Auflösung
    • für etwa 80 % der Fläche von Deutschland und in den USA teilweise in ganzen Staaten: 1 m, 60 cm, 30 cm, 15 cm (letztere eher selten, neben mehreren deutschen Städten z.B. auch bei Cambridge (Massachusetts), Baltimore, Pentagon und Golden Gate Bridge). Einige Orte, wie Teile von Las Vegas, Berlin, Siegburg oder Konstanz und die Insel Mainau sind sogar mit einer Auflösung von 7,5 cm pro Pixel dargestellt. Die Darstellung des Google-Firmengeländes dürfte noch besser sein.
    • Global: hohe Auflösungen in den meisten Ballungsräumen vor allem in Europa (z. B. Wien, Zürich), aber auch weltweit (z. B. Bagdad).

Als Hauptdatenquelle gilt 2006 das Unternehmen DigitalGlobe.

Wie Google Inc. versichert, entstammen die Daten aus Aufzeichnungen der letzten drei Jahre (der Berliner Datensatz stammt beispielsweise aus dem Sommer 2006, Mai/Juni), es befinden sich aber nachweislich auch Daten darunter, die fünf Jahre und älter sind.

Vektordaten

Neben den Bilddaten (Rasterdaten) greift die Software auf zahlreiche Vektordatensätze zu. Ländergrenzen, Ortschaften oder Verkehrsnetze sind so einblendbar. Besonders im US-amerikanischen Raum sind zahlreiche weitere Kartenschichten wie Hotels, Schulen und Apotheken verfügbar. Im deutschsprachigen Raum können z. B. Straßenverläufe und Straßennamen angezeigt werden.

Selbsterstellte Daten

Da sich eigene Geodaten im Keyhole Markup Language (KML)-Format abspeichern und wieder einladen lassen, werden von zahlreichen Anwendern Zusatzdaten bereitgestellt. Neben Verkehrsdaten, Wetterinfos oder 3D-Modellen (z. B. vom Eiffelturm) gibt es viele Punktkoordinaten-Sammlungen. Die 3D-Modelle lassen sich dabei mittels Google Sketchup recht einfach auf Basis der Luftbilder und Höhendaten selbst erzeugen.

Rechtliche Situation

Ein persönlicher Gebrauch von Screenshots ist auf der eigenen Homepage, Blog oder Dokumenten bei Quellennennung erlaubt, jede kommerzielle Nutzung bedarf aber einer Genehmigung.[3]

Zensur

In verschiedenen Ländern wurde bereits 2005 kritisiert, dass die von Google Earth gezeigten Details zu genau seien und zum Beispiel bei der Vorbereitung terroristischer Angriffe helfen könnten. Kritik stammt unter anderem von Indien, Australien und Südkorea. Media:Beispiel.ogg

Tatsächlich sind bereits Objekte wie zum Beispiel bestimmte Orte und Gebäude in den USA und in Israel aus Sicherheitsgründen unkenntlich gemacht worden. Seit Juni 2006 stehen für Israel jedoch auch für weite Teile hochauflösende Daten zur Verfügung.

Mit Google Earth gefundene Objekte

Durch die große Zahl von Nutzern wurden viele Dinge in der Landschaft entdeckt, die bisher zum Beispiel im Rahmen der Luftbildarchäologie nicht gefunden wurden.

Römische Villa in Italien

Einem Bericht der italienischen Zeitung La Repubblica vom 20. September 2005 zufolge entdeckte ein Italiener namens Luca Mori eine römische Villa aus der Antike. Ihm sei, während er an seinem Rechner mit Google Earth die Gegend rund um seine Heimatstadt Parma erkundet habe, eine seltsame Form in der Nähe der kleinen Gemeinde Sorbolo Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:44_52_48_N_10_25_27_E_type:landmark_region:IT-45_scale:10000, 2:44° 50' 46" N, 10° 26' 54" O aufgefallen. Daraufhin habe er Archäologen eines Museums in Parma informiert. Diese seien dem Hinweis nachgegangen und entdeckten durch Grabungen tatsächlich die antike Villa.[4][5]

Geländeformation in Form eines Indianerkopfs

Unweit von Medicine Hat in Kanada fand ein Google-Earth-Nutzer eine Geländeformation in Form eines Kopfes (Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:50_0_37.18_N_110_6_47.80_W_type:landmark_region:CA, 2:50° 0′ 37" n. Br., 110° 6′ 47" w. L. ). Eine Straße auf dem Gelände wirkt wie die Ohrstecker eines Ipods im Ohr des Kopfes.[6]

Reliefmodell in China

Unweit der Stadt Yinchuan in China wurde ein Reliefmodell entdeckt (Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:38_15_56.92_N_105_57_2.28_E_type:landmark_region:CN, 2:38° 15′ 56" n. Br., 105° 57′ 2" ö. L. [7]). Das in einem Militärgebiet liegende Reliefmodell hat eine Länge von 900 m und eine Breite von 700 m. Es zeigt die 2.400 km entfernte Hochlandregion Aksai Chin am Westrand von Tibet, nordöstlich von Kaschmir.

Hakenkreuzgebäude in San Diego

Mitten in San Diego, am San Diego Bay, hat ein Google-Earth-Nutzer ein Gebäude in Form eines Hakenkreuzes gefunden (Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:32_40_34.37_N_117_9_27.87_W_type:landmark_region:CA, 2:32° 40′ 34" n. Br., 117° 9′ 28" w. L. ). Bei dem Gebäude soll es sich um eine US-Militärbasis handeln.

Siehe auch

Literatur

  • Artak Mushegjan: Google Earth Schnellanleitung, Data Becker 2006, ISBN 3815824540

Quellen

  1. Das Linux Executable läuft unter dem FreeBSD Linuxulator, siehe hierzu den astro/google-earth Port
  2. Frank Taylor: News Roundup - Google Earth Data Size, Live Local, New languages coming In: Google Earth Blog. September 2006
  3. Hinweis von Google auf das Copyright von Screenshots
  4. Heise Newsticker: Italiener entdeckt mit Google Earth antike Villa, 20. September 2005
  5. tagesschau.de: Archäologe dank Google, 20. September 2005
  6. The Sydney Morning Herald, Stephen Hutcheon: This iPod user rocks, 25. Oktober 2006, englisch
  7. Google Earth Community zum Reliefmodell in China

Newsgroups

Das Usenet stellt für die Diskussion rund um Google Earth die folgenden Newsgroups bereit:

  • de.alt.rec.google-earth (deutschsprachig)

Zusätzliche Datensätze: