Querenbach (Stammbach)
Querenbach Markt Stammbach
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Koordinaten: | 50° 9′ N, 11° 45′ O |
Höhe: | 600 m ü. NHN |
Einwohner: | 79 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95236 |
Vorwahl: | 09256 |
![]() Lage von Querenbach in Stammbach
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![]() Ortsansicht von Querenbach
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Querenbach ist ein Gemeindeteil des Marktes Stammbach im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Querenbach liegt in der Gemarkung Straas.[3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt auf freier Flur am Petzberg (613 m ü. NHN). Unweit östlich wird die Flur von der Bundesautobahn 9 durchschnitten. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Oelschnitz (1,3 km westlich) bzw. die A 9 unterquerend nach Biengarten (1,1 km nördlich).[4] Geologisch liegt Querenbach im Südwesten des naturräumlichen Gebietes der Münchberger Gneismasse.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Querenbach war eines der sogenannten „Sieben freien Dörfer“; die Herren von Schlegel waren ursprünglich im Ort begütert. 1369 verkaufte Albrecht von Schlegel seine Ansprüche für 957 Pfund Heller an den Nürnberger Burggrafen Friedrich V.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Querenbach aus 18 Anwesen (1 Hof, 7 Halbhöfe, 6 Viertelhöfe, 1 Sechstelhof, 1 Achtelhof, 2 Tropfhäuser). Die Hochgerichtsbarkeit sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft stand dem bayreuthischen Stadtrichteramt Münchberg zu. Das Kastenamt Münchberg war Grundherr sämtlicher Anwesen.[6]
Von 1797 bis 1810 unterstand Querenbach dem Justiz- und Kammeramt Münchberg. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Querenbach dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Straas und der zugleich entstanden Ruralgemeinde Straas zugewiesen.[7] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Querenbach am 1. Juli 1972 im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Stammbach eingemeindet.[8]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baudenkmäler sind Wohnstallhäuser, die bis in das 18. Jahrhundert zurückreichen, darunter eines mit charakteristischem Frackdach.[9]
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Hausnummer 6
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Hausnummer 15
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Hausnummer 20
- ehemalige Baudenkmäler
- Haus Nr. 1: Zweigeschossiger Wohnstallbau mit Halbwalmdach, 18./19. Jahrhundert, die profilierten Türrahmungen geohrt.[10]
- Haus Nr. 9: Eingeschossiger, ehemaliger Wohnstallbau mit strohgedecktem Satteldach, 18./19. Jahrhundert, Giebel verschalt, Türrahmungen geohrt.[10]
- Haus Nr. 16: Erneuerter, zweigeschossiger Satteldachbau, der geohrte und profilierte Türstock wohl noch aus dem 18. Jahrhundert.[10]
- Haus Nr. 18: Eingeschossiger Wohnstallbau mit Satteldach, die Türrahmungen geohrt und profiliert, die der Wohnungstür bezeichnet „18 S 23“ (=Schlegel). Die Mittelsäule des gewölbten Stalles bezeichnet „JGS 1823“ (=Johann Georg Schlegel). Zugehörige Scheune mit strohgedecktem Satteldach.[10]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1799 | 1812 | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 100 | 97 | 125 | 191 | 163 | 156 | 132 | 116 | 114 | 109 | 102 | 79 |
Häuser[11] | 20 | 20 | 21 | 22 | 21 | 18 | 20 | 24 | ||||
Quelle | [12] | [7] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Querenbach ist bis heute nach St. Peter und Paul (Münchberg) gepfarrt und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt.[6][20]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tilmann Breuer: Landkreis Münchberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 13). Deutscher Kunstverlag, München 1961, DNB 450619397, S. 35.
- Johann Kaspar Bundschuh: Querenbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 407 (Digitalisat).
- Freiwillige Feuerwehren Biengarten, Querenbach, Querenbach: Festschrift - 100jähriges Jubiläum. 1974.
- Annett Haberlah-Pohl: Münchberg. Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 39). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2011, ISBN 978-3-7696-6556-7.
- Georg Paul Hönn: Querrenbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 285 (Digitalisat).
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 490.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Querenbach in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 21. März 2025.
- Querenbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. März 2025.
- Querenbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 21. März 2025.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 309 (Digitalisat).
- ↑ Markt Stammbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 21. März 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 21. März 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 490.
- ↑ a b A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 429f.
- ↑ a b A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 501f.
- ↑ Stammbach > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 21. März 2025.
- ↑ Denkmalliste für Stammbach (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ a b c d T. Breuer: Landkreis Münchberg, S. 35. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 407.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 97 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 914, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1088, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1036 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1086 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1121 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 968 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 712 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 157 (Digitalisat).