Zum Inhalt springen

Anatoli Alexandrowitsch Roschtschin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Dezember 2006 um 19:45 Uhr durch 217.229.205.46 (Diskussion) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Anatoli Alexandrowitsch Roschtschin (russisch Анатолий Александрович Рощин; * 3. Oktober 1932 in Gawerdowo bei Rjasan) ist ein ehemaliger sowjetrussischer Ringer.

Werdegang

Der in Moskau geborene Anatoli Roschtschin, begann als Jugendlicher mit dem Ringen. Als Neunzehnjähriger wurde er zur Roten Armee eingezogen. Da er bei der roten Armee gute Trainingsbedingungen fand und gute Fortkommenschancen sah, wurde er Berufssoldat. Beim Armeesportklub in Leningrad, wo er stationiert war, waren hervorragende Trainer tätig, die Anatoli langsam an die sowjetische Spitze der Schwergewichtsringer im griechisch-römischen Stil heranführten. Zunächst hatte er in Iwan Bogdan, Anatoli Parfenow und Sergei Zaluski Konkurrenten auf nationaler Ebene, die er noch nicht besiegen konnte. Erst 1962, mit bereits 30 Jahren, wurde er erstmals sowjetrussischer Meister und begann in diesem Jahr auch seine internationale Laufbahn, die noch sehr erfolgreich werden sollte. Er gewann sechs WM-Medaillen und schaffte 1972 bei den Olympischen Sommerspielen in München seinen größten Triumph, als er Olympiasieger im Schwergewicht wurde. Er war damals schon fast 40 Jahre alt. Bei den Olympischen Spielen 1964 und 1968 hatte er schon jeweils eine Silbermedaille hinter dem Ungarn István Kozma errungen, der später so tragisch bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Roschtschin rang gegen Kozma insgesamt sechs Mal Unentschieden, auch 1964 und 1968, aber Kozma hatte jedesmal ein etwas besseres Punkteverhältnis als Roschtschin und wurde so in jenen Jahren Olympiasieger. Auch gegen Wilfried Dietrich, den deutschen Olympiasieger von 1960 stand Roschtschin viermal auf der Matte, gewann zweimal und rang zweimal gegen ihn Unentschieden.

Nach 1972 trat der Offizier in der Sowjetarmee Anatoli Roschtschin vom aktiven Ringersport zurück.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griech.-röm. Stil, S = Schwergewicht)

  • 1966, 1. Platz, EM in Essen, GR, S, mit Siegen über Aksu, Svensson, Kment, Osmo Hekkala, Finnland und Unentschieden gegen Roland Bock, BRD und Kozma;
  • 1967, 2. Platz, WM in Bukarest, GR, S, mit Siegen über Stefan Petrow, Bulgarien, Hekkala und Unentschieden gegen Kment und Kozma;
  • 1971, 2. Platz, WM in Sofia, GR, S, mit Siegen über Topuz, Csatári, Franz Labjon, DDR, Kment und Unentschieden gegen Victor Dolipschi, Rumänien und Alexander Tomow, Bulgarien;
  • 1972, Goldmedaille, OS in München, GR, S, mit Siegen über Dolipschi, Kment, Tomow und Dietrich

Anatoli Roschtschin in der Datenbank der Uni Leipzig