Tatra T6A2
| Tatra T6A2/B6A2 | |
|---|---|
| Anzahl: | 256 Triebwagen 92 Beiwagen |
| Hersteller: | Tatra, ČKD |
| Baujahr(e): | 1988 - 1999 |
| Länge: | 14.500 mm |
| Höhe: | 3.110 mm |
| Breite: | 2.200 mm |
| Drehzapfenabstand: | 6.700 mm |
| Drehgestellachsstand: | 1.900 mm |
| Leermasse: | 18,3 t (T6A2) 14,3 t (B6A2) |
| Höchstgeschwindigkeit: | 55 km/h |
| Stundenleistung: | 4×45 kW = 180 kW |
| Steuerungsart: | Thyristor-Steuerung TV3 |
| Motorentyp: | TE 023 |
| Betriebsart: | Einrichtungs-Triebfahrzeug/-Beiwagen |
| Sitzplätze: | 20-28 (T6A2) 20-29 (B6A2) |
| Stehplätze: | 66-81 (T6A2) 92 (B6A2) |
T6A2 ist eine Typenbezeichnung für Fahrzeuge des Straßenbahnherstellers Tatra. Der T6A2 wurde zwischen 1988 und 1999 gebaut, insgesamt entstanden 256 Triebwagen und 92 Beiwagen (Typ B6A2).
Typen
Der T6A2 als Reintyp (also für die CSSR) existierte nicht, es gab lediglich drei Varianten. Als T6A2D ging der Wagen in die DDR (ab 1990 Bundesrepublik Deutschland), als T6A2H nach Ungarn sowie als T6A2B nach Bulgarien.
Markant für die Fahrzeuge der T6 Reihe ist die Thyristorsteuerung (TV3), die nicht nur ein punktgenaues Anfahren und Bremsen ermöglicht, sondern auch sparsamer im Energieverbrauch ist als die Beschleunigersteuerung der Vorgängertypen T3 und T4. Markant sind bei der Thyristorsteuerung die zirpenden Geräusche der Elektronik beim Anfahren und Bremsen.
T6A2D
Der T6A2D (das "D" entfiel bis zur Produktion der T6A2H und T6A2B) ist der letzte von Tatra und ČKD Prag für die DDR entwickelte Straßenbahntyp. Er entstammt der Typenfamilie T6, der sechsten Entwicklungsreihe des Herstellers. Die Wagen wurden nebst der passenden Beiwagen B6A2D angeboten. Geliefert wurden die Fahrzeuge nach Rostock (Wobei die B6A2 abgegeben wurde, dafür wurden aber neue Niederflurbeiwagen des Typs 4NBWE gekauft), Berlin, Leipzig, Magdeburg und Schwerin. Schwerin gab alle seine Wagen jedoch fabrikneu an den Verkehrsbetrieb in Magdeburg ab. Die ersten Prototypen der T6A2D/B6A2D wurden 1985 zunächst in Prag und anschließend in Dresden erprobt und dort bis zur Jahrtausendwende im Liniendienst eingesetzt, teilweise nur noch zu Sonderfahrten. Nach der Jahrtausendwende wurden dort alle bis auf einen verschrottet. In Leipzig stellen die T6A2D nur eine Splittergattung dar und werden zu Gunsten der T4D demnächst ausgemustert.
In Deutschland kommen die Fahrzeuge in verschiedenen Kombinationen zum Einsatz: als Solowagen, in Traktion (TW+TW), als Mini- (TW+BW) oder Großzug (TW+TW+BW).
T6A2H
Die ungarische Stadt Szeged bestellte zunächst anfangs drei Triebwagen für ihre Straßenbahn. Sie fielen ab 1997 durch ihre Lackierung auf. 1998 wurde der Wagenpark um weitere zehn Triebwagen aufgestockt. Nun werden Sie schrittweise durch Potsdamer und Cottbusser KT4D unterstützt, außerdem kamen noch sechs B6A2D aus Rostock nach Szeged, die zu Triebbeiwagen (Geführter Triewagen, ohne Führerstand) umgebaut werden sollen und mit den T6A2H Traktionen bilden sollen.
T6A2B
Ebenfalls unterwegs waren die Fahrzeuge des Typs T6A2 als T6A2B in der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Für das von 1.009 auf 1.435 mm umgespurte Netz wurden 1991 zunächst 40 Triebwagen ausgeliefert. Äußerlich waren die Typen stark an das Design der für Budapest ausgelieferten Tatra-Wagen angelehnt. 1999 wurden nochmals in zwei Teilabschnitten 17 beziehungsweise sieben weitere Wagen an den Betrieb übergeben. Sie stellten die letzten produzierten Fahrzeuge dieses Typs dar.
Wagenbaulicher Teil
Es folgt eine Beschreibung des Prototypes für Dresden (T6A2) im Auslieferungszustand ab Werk.
Wagenkasten
Allgemeines
Für das Wagenkastengerippe wurden gewalzte und gepresste Profile verwendet.
Wagendach
Das Wagendach ist aus vorgespanntem Stahlblech in vollständig geschweißter Ausführung, verbeulungssteif und trittfest ausgeführt und mit einem Gummiteppich im Bereich des Stromabnehmers versehen. Dieser ist rutschfest, dielektrisch und vollständig geklebt. Die Regenrinne ist in die Dachform eingaarbeitet, so dass sich eine Rinne für die Wasserführung von einer Wagenstirnwand zur anderen ergibt.
Außenbeblechung
Die Außenbeblechung besteht aus glatten vorgespannten Stahlblech (mind. 1,5 mm Blechstärke), welches auf die Profilsälen des Wakenkastengerippes aufgeschweißt ist. In den Seitenblechen sind Gitter (Wasser-/Schneeabscheider) mit Filtern für die Luftzuführung zur Gleichstromstellerkühlung angeschraubt. Nach Aufklappen der Gitter sind die Filter zugänglich und auswechselbar. Die Gitter sind mit einem Vierkantschloss versehen. Die Stirnwände besitzen, wie beim Wagentyp KT4D, am Stahlgerüst angeschweißtes glattes 2mm starkes Stahlblech.
Fußboden und Innenverkleidung
Der Fußboden ist aus Wasserfesten Sperrholzplatten gefertigt. Die Bodenklappen und die Ausschnitte im Fußboden sind mit Stahlprofilen eingefasst. Die Abdeckungen sind bündig verschraubt. Die Bodenklappen sind mit Muldengriffen versehen. Die innere Verkleidung der Decken sowie die der Seitenwände bis zur Fensterunterkante besteht aus Sololackplatten. Optional konnte die Seitenwandverkleidung durch Holzfaserplatten mit aufgeklebten Umakart versehen werden. Die Fugen der Deckenverkleidung sind mit Aluminiumleisten verdeckt.
Die Innenverkleidung ist von der Fußbodenoberkante (FO) bis 150mm über FO (an den Stellen ohne Heizungsverkleidung) mit Stahlschutzblechen abgedeckt.
Türen und Trittstufen
Der Wagen besitzt 3 Türen, wobei in der Mitte eine zweiflüglige Falttür und an den Enden des Wagens je eine einflüglige Falttür mit einem Drehflügel kombiniert ist. Die minimale lichte Weite beträgt an der mittleren Tür, unter Berücksichtigung der beiden Türandstangen und der mittleren Haarnadelgriffstange, 2×560mm. An beiden Endtüren ist die lichte Weite mindesten 860mm. Die Türen sind im Türrahmen abgedichtet und verfügen an den Stoßkanten geeignete Gummileisten. Die Türen sind im oberen und unteren Teil verglast. Die Scheiben bestehen aus Sicherheitsglas. Die Türscharniere besitzen Druckschmierköpfe. Die Türflügel besitzen auf der uneteren Trittstufe eine Führung. Die Türbetätigung (Öffnun und Schließen) erfolgt mittels Elektromotor und Türgetriebe. Beide Teile sind in dem Kasten über der Tür im wageninneren angebracht. Die erste Tür ist mit einem Vorhängeschloss verschließbar, die anderen Türflügel sind mechanisch arretierbar.
Die Höhe der ersten Trittstufe über der Straßenoberkante (SO) beträgt bei neuen Radreifen (Ø 700mm) und unbesetztem Wagen beträgt 280mm. Sie besitzt eine Tiefe von 300mm. Die Trittstufen sind mit einem gleitsicheren Belag überzogen und an der Vorderkante mit Stahlbeschlägen versehen. Die Trittstufen und Einstiegräume sind aus dem Material NIROSTA.
Fenster
Alle Fenster und Scheiben sind mit gekennzeichnetem Sicherheitsglas bestückt. Die Fenster sind mit einem gut abdichtendem Gummiprofil in den Wagenkasten eingesetzt (analog T4D). Die Scheiben werden von außen eingesetzt. Die Strinwand- und Eckscheiben bestehen aus FLOAT-Glas und sind mit Fensterkitt im Gummiprofil eingesetzt.
