Iphofen (Familie)

Schlägel und Eisen, welches die Iphofen in ihrem Wappen führten

Iphofen (alternative Schreibweise Iphof bzw. Uphof) war ein alte, wappenführende Kaufmanns- und Montanunternehmerfamilie aus Schneeberg. Sie sind zu unterscheiden von dem Tiroler Geschlecht Iphofer von Ipphofersthal, zu denen weder eine Stamm- noch Wappenverwandtschaft besteht.

Wappen der Schneeberger Iphofen (ohne Halbmond)

Geschichte

Der Stammvater Kunz von Iphofen († 1523) stammte aus dem fränkischen Willanzheim, nahe der Stadt Iphofen. In der Stadt Schneeberg im oberen Westerzgebirge stieg er zum ältesten und reichsten Fundgrübner auf. 1511 erscheint er als Eigentümer des Münzmeisterhauses St. Anna unter dem Mühlberg, zudem besaß er ein Gut in Oberschlema. Von 1512 bis 1521 fungierte er als Amtmann in Werdau. Der sächsische Kurfürst Friedrich III. soll ihm angeblich die Stadt für 22.000 Gulden verpfändet haben. Sein Sohn Wolf von Iphofen war 1544 Ratsherr in Schneeberg und Pfennigmeister. Wilhelm von Iphof († 1663) wirkte als Stadtrichter von Schneeberg und Conrad von Iphof als Burchardischer Schichtmeister und kurfürstlicher Faktor des Blaufarbenwerkes Oberschlema. Ursula geb. Uphof war die Ehefrau des Bergmeisters von Platten sowie ersten Bürgermeisters und Mitgründers von Johanngeorgenstadt Johann Löbel. Die Iphofen führten bis in das 18. Jahrhundert das "von" als Namenszusatz oder Prädikat, obwohl eine Adelserhebung nicht nachgewiesen ist.

Wappen

Blasonierung: In Blau ein silbernes Bergmannswerkzeug, Schlägel und Eisen gekreuzt. Kleinod: Rechts zwei blaue und links zwei rote Büffelhörner. Helmdecken: Blau und Rot. Fälschlicherweise wird das Wappen der Tiroler Iphofer von Ipphofersthal dem Schneeberger von Iphofen zugeordnet.

Genealogie (Auswahl)

1. Kunz von Iphofen († 1523), Fundgrübner, Kaufmann
   1. Hannß zu Werdau († 1532), auf dem Hammer Oberschlema, ⚭ Katharina NN
      1. Georg von Iphof, auf dem Hammer Oberschlema, ⚭ NN Schnee
   2. Wolf von Iphofen († ca. 1560), 1544 Ratsherr, Pfennigmeister, ⚭ 1.) Walburga Wintzberger, ⚭ 2.) NN Dampach
      1. Eva von Iphof († 1588), ⚭ Hannß Seeling, Stadtrichter in Schneeberg
      2. Wilhelm von Iphof († 1663), Stadtrichter in Schneeberg, ⚭ 1.) Christina Köcher, ⚭ 2.) Maria Gebhard aus Zwickau
         1. Wilhelm von Iphof, kurfürstlicher Offizier bei der Landesdivision, ⚭ Barbara Lichtenhahn
            1. Maria († 1654), ⚭ 1.) Peter Weigel, Bürgermeister von Schwarzenberg, ⚭ 2.) Salomon Harzer, Diakon in Finsterwalde, Pastor in Frankenau
            2. Conrad von Iphof (* 1610), Burchardischer Schichtmeister, von 1641 bis 1643 Schichtmeister in Platten, kurfürstlicher Blaufarbenwerksfaktor in Oberschlema, ⚭ Catharina Reichelt († 1673)
               1. Conrad Wilhelm von Iphof († 1690), Blaufarbenwerksfaktor, ⚭ 1.) Margaretha Fickert, ⚭ 2.) Maria Rosina Ryssel
                  1. Conrad Wilhelm, Handelsmann in Schwarzenberg, starb ohne Erben
                  2. Rosina, heiratete Günter Werner, Stadtwachtmeister
                  3. Christian von Iphof, trat in kaiserliche Dienste
                  4. Carl Friedrich von Iphof, Bürger, ⚭ Anna Regina Bortenreuter
                  5. Gottfried Wilhelm von Iphof, Goldarbeiter in Arnstadt
                  6. Anna Magdalena, ⚭ Christoph Friedrich von Canitz, Leutnant der Landmiliz
                  7. Susanna, ⚭ NN Rath, Goldarbeiter in Erfurt
               2. Christoph Wilhelm von Iphof, ⚭ Regina Pistorius
               3. Maria Catharina (* 1657; † 1694), ⚭ Paul Hillinger (* 1646; † 1708), Handelsmann in Schneeberg, Salzlizenz-Einnehmer in Eckmannsdorf
               4. Susanna Regina, ⚭ Johann Georg Pichtler, Handelsmann in Chemnitz
         2. Wolf von Iphofen, 1633 Rechtskonsulent und Ratsherr, ⚭ Sabina Lichtenhahn
         3. Johann von Iphof, fürstlicher Schüler
   3. Peter von Iphof, Nürnberger Hauptmann

Literatur

• Christian Meltzer: Historia Schneebergensis renovata – Erneuerte Stadt- und Berg-Chronica der im Ober-Ertz-Gebürge des belobten Meißens gelegenen wohl-löbl. Freyen Berg-Stadt Schneeberg, bei Heinrich Fulde, Schneeberg 1716, S. 529–533