Jens Lehmann (Radsportler)
Jens Lehmann (* 19. Dezember 1967 in Stolberg (Harz)) ist ein deutscher Radsportler. Er ist seit 1980 im Radsport aktiv und Olympiasieger, sechsfacher Weltmeister und vielfacher deutscher Meister und DDR-Meister im Bahnradsport. Lehmann gehört seit 2002 dem TEAG Team Köstritzer an.
Von 1981 - 1997 gehörte er dem SC DHfK Leipzig an und wechselte 1998 zu Köstritzer. Zwischen 2001 - 2002 fuhr er zwischenzeitlich für das Team Nürnberger.
Lehmann war 1991 bei den Amateuren Weltmeister über 4000 m Mannschaftsverfolgung (Bahn-Vierer) und über 4000 m Einzelverfolgung.
Bei den Olympischen Sommerspiele 1992 in Barcelona erkämpfte er sich Gold im Bahn-Vierer und Silber bei der Einzelverfolgung.
1994 kam ein weiterer Weltmeistertitel in der 4000 m Mannschaftsverfolgung zu.
Für die Olympischen Sommerspiele 1996 in Atlanta wurde Lehmann nicht nominiert. Nach dem Wechsel des Bundestrainers wurde Lehmann wieder ins Team zurück geholt und errang 1999 erneut den Weltmeistertiel im Bahn-Vierer.
Bei der 4000 m Einzelverfolgung während der Olympischen Sommerspiele 2000 in Sydney holte Lehmann trotz eine Trainingsunfalls wieder eine Medaille, die Silberne.
Als das Team des Bahn-Vierers (Jens Lehmann, Daniel Becke, Sebastian Siedler und Christian Bach) für die Weltmeisterschaften 2003 in Stuttgart durch Funktionäre des Bundes deutscher Radfahrer in nicht nachvollziehbarer Art und Weise umformiert wurde, folgte Lehmann einem Boykottaufruf seines Trainers Jens Lang, so daß die Weltmeisterschaft über 4000 m Mannschaftsverfolgung das erste Mal seit Bestehen dieser Disziplin ohne eine deutsche Beteilung verlief. BDR-Präsidentin Schenk und ihr Sportdirektor Bremer reagierten mit einer Suspendierung des Teams aus der Nationalmannschaft und für Olympia. Über Lehmann und Becke wurden Sperren von zwei Jahren, über Siedler von einem Jahr verhängt. Dieser Machtkampf zwischen Funktionären und Sportlern führte schließlich zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Auf Grund von Protesten wurden die Strafen schließlich deutlich verkürzt. Die Sanktionen gegen Lehmann wurden im Januar 2004 durch den BDR aufgehoben.
Für die Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen wurde Lehmann vom BDR nicht nominiert, weil er angeblich zu alt sei. Dem neu zusammengestellten deutschen Bahn-Vierer wurden keine Medaillenchancen zugerechnet, dessen vierter Platz übertrifft die vorherigen Erwartungen.
Am 3. September 2004 gewann Jens Lehmann bei den Deutschen Bahnradmeisterschaft in seiner Heimatstadt Leipzig in der 4000 m Einzelverfolgung und damit zum 10. Mal deutscher Meister in dieser Disziplin. In der Mannschaftsverfolgung errang er ebenfalls Gold.
Lehmann wohnt in Leipzig, ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Mit dem Mandat der CDU gehört er dem Leipziger Stadtrat an. Am 19.September 2004 ist er Listenkandidat dieser Partei für die Wahl zum sächsischen Landtag.